Betreff:
Umzug
der Hortgruppe Lessingstraße in die Karlstraße
Anlage(n):
Mitzeichnung
Beschlussvorschlag:
1.
Dem
Umzug der Hortgruppe Lessingstraße in das Kinderhaus Karlstraße wird
zugestimmt.
2.
Die
erforderlichen Umbaumaßnahmen und die Verbesserung der Außenfläche im
Kinderhaus Karlstraße zu konkretisieren und dem Ausschuss zur Beschlussfassung
vorzulegen.
Beratungsfolge:
Vorlage an
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zur
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Sitzungsart
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Sitzungsdatum
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Beschluss
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Sozialausschuss
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Beschlussfassung
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öffentlich
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13.07.2011
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Sachdarstellung und
Begründung:
1.Stellungnahme der Einrichtung
Kinderhaus Karlstraße
Durch eine Zusammenlegung der beiden
Hortgruppen können die Erzieherinnen vielfältige Angebote für die verschiedenen
Altersstufen anbieten. Der alters- und geschlechts-spezifische Aspekt kann in
der Freizeitgestaltung, als auch bei den Hausaufgaben besser berücksichtigt werden.
Die Kinder haben ein größere Auswahl, um neue Freunde zu gewinnen.
Geschwisterkinder können eher in einer Einrichtung betreut werden. Der Einsatz
einer zweiten Frühdienstkraft ist möglich und dadurch wird morgens eine
individuellere Betreuung sicher gestellt.
Die Erarbeitung einer neuen
Hortkonzeption wird sowohl als positiv und negativ von den Fachkräften
eingestuft. Es entstehen Einschränkungen in der räumlichen Situation, da die
Kinder aus der Lessingstraße auch die Räume der bisherigen Hortgruppe nutzen
müssten. Der Hort verfügt über einen Gruppenraum mit 55m² und Nebenraum von
16m², sowie einen Hausaufgabenraum von 18m². Bereits jetzt werden für die
Hausaufgaben auch das Personalzimmer und der Werkraum genutzt. Die Garderobe
für die neuen Hortkinder würde außerhalb der Wohnung liegen und es steht in der
Wohnung nur eine Toilette zur Verfügung. Im Garten fehlen spezielle
Spielbereiche für die Hortkinder.
2. Stellungnahme Kinderhort Lessingstraße
Im jetzigen Schülerhort verfügen die
Kinder über sehr viel Platz, der durch den Umzug etwas eingeschränkt werden
würde. Das Außengelände in der Lessingstraße, insbesondere die Teerfläche wird
von den Jungen viel zum Fußball spielen genutzt und dies sollte auch in der
Karlstraße ermöglicht werden. Die Kinder der Uhlandschule hätten bei einem
Umzug einen längeren Fußweg, der Schulweg wäre durch die Fußgängerampel aber
sicherer.
Als Vorteil sehen die Erzieherinnen
die größere Auswahl an Spielpartnern, insbesondere ältere Kinder hätten mehr
Gleichaltrige. Bei einer größeren Anzahl von Kindern gibt es mehr Kinder mit
ähnlichen Interessen und die höhere Anzahl von Erzieherinnen kann bei der
Planung der Arbeit, die Interessen besser und flexibler berücksichtigen.
Altersspezifische Angebote, eine bessere Arbeitseinteilung, sowie eine
Spezialisierung der Fachkräfte in bestimmten Bereichen sind eher realisierbar.
Die Nutzung der Räume von zwei Hortgruppen ermöglicht die Einrichtung von
Funktionsräumen und dadurch erhalten die Kinder ein breiteres Angebot an
Spielmöglichkeiten.
Der Austausch über die pädagogische
Arbeit und Fallbesprechungen können in einem größeren Team mit dem gleichen
fachlichen Hintergrund effektiver sein. Die Vertretung in Krankheitsfällen oder
bei der Teilnahme von Fortbildungsveranstaltungen sind leichter zu regeln.
3. Stellungnahme Kindergarten Lessingstraße
Die Erzieherinnen vom Kindergarten
sehen bei einem Umzug des Hortes die Möglichkeit mit den Kindergartenkindern
die Räume im ersten Stock zu nutzen. Die Einrichtung von Funktionsräumen, so
wie sie vom Orientierungsplan vorgesehen sind, wäre aufgrund der Anzahl der
Räume gut möglich und eine „enorme Verbesserung“. Weiterhin wäre auch die
Einrichtung eines Musikzimmers realisierbar. Aufgrund der kleineren Räume und
die damit einhergehende Verteilung der Kinder wird mit einem geringeren
Lärmpegel gerechnet. Die Nähe zur Küche wird bei der Essensversorgung und der
Anzahl der Kinder als Zeitvorteil bewertet.
Weiterhin sehen die Erzieherinnen in
der Zusammenarbeit mit unter 3-jährigen Synergieeffekte, da diese Altersgruppen
vom Entwicklungsstand näher zusammen liegen. Eine intensivere Zusammenarbeit
wäre in Form von Projekten und in der Elternarbeit möglich. Die gemeinsame
Nutzung der Turnhalle und des Außengeländes würde zu einer Entspannung führen,
da die älteren Hortkinder, zum Beispiel beim Fußball spielen, mit einer anderen
Kraft und Stärke agieren.
Die Erzieherinnen des Kindergartens
konnten als einzigste Einschränkung das Treppen gehen für die 3-jährigen, die
noch nicht so geübt sind, benennen.
4. Meinungsbild der Eltern Hort Lessingstraße
Am 08. Juni fand eine Gesprächsrunde
mit den Eltern der Hortgruppe in der Lessingstraße, den Erzieherinnen, Herr
Triller und Frau Schwind statt. Es waren ca. 20 Eltern anwesend, teilweise auch
beide Erziehungsberechtigten.
Die Eltern sehen für ihre Kinder in
der Lessingstraße die besseren Betreuungsbedingungen. Als Gründe nannten sie
die Größe und Ausstattung der Einrichtung und des Außengeländes, die Nähe zum
Wohnort und zur Uhlandschule, die bessere Erreichbarkeit der Musikschule und
der Sporthallen, sowie die Parkmöglichkeiten beim Abholen und Bringen der
Kinder.
Von den Anwesenden haben sich ca.
die Hälfte geäußert, einige Eltern waren sehr aufgebracht und in der Reaktion
und Wortwahl sehr deutlich. Diese Eltern zeigten sich gegenüber den Argumenten,
die für einen Umzug sprechen, nicht aufgeschlossen.
Von den Erzieherinnen und einigen
Eltern, die sich an diesem Tag nicht geäußert haben, wissen wir, dass sie sich
einen Umzug in die Karlstraße vorstellen können.
5. Überlegungen zur Umsetzung
Bei dem geplanten Umzug der
Hortgruppe Lessingstraße in das Kinderhaus Karlstraße ist eine neue
konzeptionelle Ausrichtung der beiden Gruppen, unter Berücksichtigung der
räumlichen und personellen Ressourcen, erforderlich und soll von allen
Beteiligten mit fachlicher Unterstützung erarbeitet werden. Weiterhin ist es
notwendig, das Außengelände im Kinderhaus Karlstraße entsprechend den
Bedürfnissen der Hortkinder zu verbessern und weitere Spielflächen in der
Umgebung zu erschließen, u. a. den Schulhof der Silcherschule zu nutzen.
Der Hort in der Karlstraße befindet sich in zentraler Lage. Die weiteren
kulturellen Angebote, wie Musikschule und Bücherei sind fußläufig zu erreichen.
Die Entfernung des Hortes zum Wohnort der Kinder verändert sich jährlich, je
nachdem welche Familien eine Hortbetreuung wünschen.