Vorlage-Nr.:

1/2012

Az.:

5 Daniela Gerock

Datum:

11.01.2012



Bürgermeisteramt

 

 

 

Sitzungsvorlage

 

 

 

Gremium:

Ausschuss für Umwelt und Technik

Am:

17.01.2012

 

 

Betreff:

Lärmsanierung entlang von Schienenwegen des Bundes - a) Sachstandsbericht b) Zustimmung zur Genehmigungsplanung

 

 

Anlage(n):

Mitzeichnung

Lageplan, Ausführungsbeispiel

 

Beschlussvorschlag:

a) Kenntnisnahme

b) Der Genehmigungsplanung wird zugestimmt

 

Beratungsfolge:

 

Vorlage an

 

zur

 

Sitzungsart

 

Sitzungsdatum

 

Beschluss

 

 

 

 

 

Ausschuss für Umwelt und Technik

Beschlussfassung

öffentlich

17.01.2012

 

 

 

Finanzielle Auswirkungen

HHJ

Finanzposition

Betrag

Plan

Auswirkungen

Erläuterungen

 

 

 

 

 

 

2012

2.6300.9510 A 6300.0029

55.000,--

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sachdarstellung und Begründung:

 

Im Rahmen des Förderprogramms „Lärmsanierung entlang von Schienenwegen des Bundes“ stellt der Bund seit 1999 jährliche Mittel in Höhe von derzeit rund 100 Mio. Euro für Lärmsanierungszwecke entlang des bestehenden Schienennetzes zur Verfügung. Grundsätzliches Ziel ist es, lärmbetroffene Anlieger besser vor den steigenden Belastungen durch Lärmemissionen zu schützen.

Die Stadt Kornwestheim wurde bereits 2004 in die sogenannte „Dringlichkeitsliste betroffener Ortslagen“ des Bundesministeriums für Verkehr-, Bau- und Wohnungswesen aufgenommen.

 

Auf der Grundlage der vom Bundesministerium formulierten Beurteilungskriterien und der durchgeführten Lärmkartierung enthält das Maßnahmenpaket an den betroffenen Gebäuden in der Stadt Kornwestheim sowohl Maßnahmen des passiven Schallschutz ( Dämmung von Wänden und Dächern, Einbau von dämmenden Fenstern, Türen und Lüftungseinrichtungen) als auch den Bau vom Lärmschutzwänden als aktive Maßnahme. Die Umsetzung der passiven Maßnahmen wurde in den vergangenen Jahren durchgeführt und ist mittlerweile fast vollständig abgeschlossen. Für das Jahr 2012 ist nunmehr die Umsetzung der aktiven Maßnahmen vorgesehen.

Im Rahmen des Plangenehmigungsverfahrens wurde die Stadt Kornwestheim als Träger öffentlicher Belange nunmehr bis Ende Januar 2012 um Zustimmung zu der geplanten Maßnahme gebeten.

 

Zuständig für die Umsetzung der Maßnahmen ist die DB Projektbau, Karlsruhe. Projektleiterin Frau Sabine Weiler wird im Rahmen der Sitzung einen Sachstandsbericht abgeben und die Maßnahme, die im Folgenden grob dargestellt ist, im Detail erläutern.

 

Der in der Anlage 1 beigefügte Lageplan zeigt die Bereiche, in denen der Bau von Lärmschutzmaßnahmen vorgesehen sind.

 

Im südwestlichen Stadtgebiet erstreckt sich die vorgesehene Lärmschutzwand im Bereich der südlichen Bolzstraße auf einer Länge von ca. 298m auf der Ostseite des Rangierbahnhofs von Flurstück 3755/1 (Kleingartenanlage) in Richtung Norden bis ungefähr auf Höhe des Gebäudes Hausnummer 126. Die schalltechnisch wirksame Wandhöhe dieser Lärmschutzwand beträgt 3,0m.

 

Eine weitere Lärmschutzwand ist im nordwestlichen Stadtgebiet im Bereich der Christof- und Villeneuvestraße vorgesehen. Sowohl ost- als auch westseitig der Gleisanlagen erstreckt sich diese Wand auf einer Länge von rund 450m von Norden auf Höhe des Spielplatz Christofstraße in Richtung Süden bis zum Holzgrunddurchlass (Holzgrundstraße / Alter Markt). Auch in diesem Bereich beträgt die schalltechnisch wirksame Höhe der Lärmschutzwand 3,0m, was in diesem Bereich aufgrund der topografischen Verhältnisse (Einschnittlage der Gleisanlage) einer Wandhöhe von 2,0m über Gelände entspricht.

 

Die Lärmschutzwände bestehen aus Stahlpfosten mit dazwischen gesetzten, austauschbaren Leichtmetallelementen. Dies Elemente werden im Bereich der Christof- bzw. Villeneuvestraße beidseitig hoch absorbierend, im Bereich der Bolzstraße einseitig hoch absorbierend ausgeführt.

Städtebaulich bleibt die Lärmschutzwand weitgehend hinter der bestehenden Vegetation auf dem Bahndamm zurück, da diese durch den Bau von der Schiene aus kaum beeinträchtigt wird. Von der öffentlichen Verkehrsfläche aus tritt die Lärmschutzwand vor allem entlang der Christofstraße in Erscheinung.

In Abstimmung zwischen der Verwaltung und der DB Projektbau wurde bei der farblichen Gestaltung der Lärmschutzwand darauf geachtet, dass sich diese zukünftig in die Umgebung einpasst und nicht zu dominant in Erscheinung tritt. Entsprechend wurde bewusst von der Verwendung kräftiger Farben und einem unruhigen Farbverlauf Abstand genommen. Zur Ausführung kommen soll eine helle in ihrem Farbspektrum abgestufte, lineare Farbgestaltung, da diese langfristig für den Betrachter am unauffälligsten ist und sich am besten ins Stadtbild einpasst. Ein Ausführungsbeispiel ist der Vorlage in Anlage 2 beigefügt.

 

Während der Bau der Lärmschutzwände in weiten Teilen von der Gleisanlage aus erfolgt und somit Eingriffe in die vorhandenen Gehölzstreifen vermieden werden können muss v.a. entlang der Christofstraße vor Beginn der Maßnahme der hier vorhandene Gehölzstreifen komplett gerodet werden. Zur Kompensation dieses Eingriffs wurde vom Maßnahmenträger eine Eingriffs-/ Ausgleichsbilanz und ein landschaftspflegerischer Begleitplan erarbeitet.

In Abstimmung zwischen der DB und der Verwaltung wurde festgelegt, dass die wegfallenden Gehölzsteifen nach Fertigstellung der Lärmschutzwände durch Neupflanzungen ersetzt werden. So sollen entlang der Christofstraße geschnittene Hecken aus heimischen Gehölzen wie z.B. Hainbuche, Liguster und Eibe die entfallenen Gehölze kompensieren. Gegliedert wird die Hecke durch Abschnitte in denen bodendeckende Rosen gepflanzt werden. Die Wechselwirkung zwischen geschnittener Hecke und blühenden Pflanzen wird die Lärmschutzwand an der Christofstraße weitgehend kaschieren und so zu einem auch optische verträglichen Erscheinungsbild beitragen.

 

Voraussichtlicher Baubeginn für die Maßnahmen ist Mitte 2012. Die DB Projektbau geht von einer Bauzeit von ca. 16 Wochen aus. Vor allem im Bereich der nördlichen Christofstraße ist im Zuge der Baumaßnahmen mit Behinderungen zu rechnen. Es ist davon auszugehen, dass die Christofstraße zumindest teilweise nur einspurig befahren werden kann und entsprechend eine Umleitungsstrecke ausgewiesen werden muss.

Die DB Projektbau rechnet mit Baukosten in Höhe von rund 1,5 Mio. Euro. Die Stadt Kornwestheim ist an diesen Kosten mit einem Betrag in Höhe von rund 55.000,-- Euro beteiligt. Entsprechende Mittel sind im Haushalt 2011 unter der HHStelle 2.6300.9510 A 6300.0029 bereitgestellt. Diese Mittel müssen ins Haushaltsjahr 2012 als Haushaltsrest übertragen werden.

 

 

 

 


Anlagen:

Nicht alle Anlagen sind öffentlich. (Internet)
2011-12-30 Lageplan_Illustration LSW DB.pdf 2011-12-30 Lageplan_Illustration LSW DB.pdf