Vorlage-Nr.:

239/2012

Az.:

10 Juergen Deiss

Datum:

04.07.2012



Bürgermeisteramt

 

 

 

Sitzungsvorlage

 

 

 

Gremium:

Verwaltungs- und Finanzausschuss

Am:

12.07.2012

 

 

Betreff:

Maßnahmen zur Förderung der Führung und Zusammenarbeit in der Verwaltung

 

 

Anlage(n):

Mitzeichnung

 

 

Beschlussvorschlag:

Kenntnisnahme

 

Beratungsfolge:

 

Vorlage an

 

zur

 

Sitzungsart

 

Sitzungsdatum

 

Beschluss

 

 

 

 

 

Verwaltungs- und Finanzausschuss

Kenntnisnahme

öffentlich

12.07.2012

 

Gemeinderat

Kenntnisnahme

öffentlich

17.07.2012

 

 

 

Finanzielle Auswirkungen

Entfällt

 

Deckungsvorschlag:

Entfällt

 


Sachdarstellung und Begründung:

 

 

Im Zusammenhang mit der Umorganisation der Verwaltungsorganisation ist auch auf die in den letzten 4-5 Jahren eingeführte Förderung der Führung und Zusammenarbeit in der Verwaltung durch die verstärkte Delegation von Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung und durch wertschätzende Kommunikation und Kooperation hinzuweisen. Der Gemeinderat wird in diesem Zusammenhang auf die Maßnahmen, Beteiligungsprozesse in der Verwaltung und die Ergebnisse der letzten Jahre informiert. Diese Erfahrungen sind Grundlage für den Umstrukturierungsprozess, der derzeit in der Verwaltung läuft und der die Erfahrungen und Kompetenzen der Mitarbeiter/innen mit ein bezieht.

 

Die einzelnen Maßnahmen umfassen insbesondere

 

·                Führungskräfteentwicklung

·                Personalentwicklung (Personalgewinnung und Personalpflege)

·                Prozessverbesserung zur Steigerung der Effektivität

·                Delegation, Kommunikation und Kooperation

 

Führungskräfteentwicklung

 

Dazu gehören

 

·                Führungskräfteentwicklung zur Vermittlung der Kernkompetenzen und Optimierung der Kenntnisse in der Mitarbeiterführung und der Führungsinstrumente

·                Führungskräfteschulungen für Amts-, Abteilungsleitungen und Gruppenleitungen in den städtischen Kindergärten (insg. 2007-2011 rd. 70)

·                Einführung von jährlichen Mitarbeitergesprächen und individuellen Entwicklungszielen

·                Erarbeitung von Führungsgrundsätzen

·                Coaching, Führungskräfte-Workshops

 

Personalentwicklung, Mitarbeitermotivation und Maßnahmen zur Personalgewinnung und –erhaltung

 

·                Umfangreiche Fortbildungsangebote (2010/2011)

o        Arbeits- und Gesundheitsschutz (14)

o        Fachthemen (15)

o        Informationstechnik und Fachthemen (96)

o        Methoden und Arbeitstechniken (6)

o        Führung, Persönliche und Soziale Kompetenz (14)

o        sowie Einzelcoachings

·                Leistungsorientierte Bezahlung und jährliche Mitarbeitergespräche und Feedbackgespräche; Einführung einer Erfolgsprämie

·                Delegation von Verantwortung

·                Neubewertung von Stellen/Höhergruppierungen auf allen Fachebenen

·                Teilhabe an Entscheidungsprozessen durch Einbeziehung von Mitarbeitenden in die OE-Prozesse

·                Veranstaltungen für Mitarbeiter/innen wie Mitarbeiterkonzert, Betriebsauflug, citylauf oder Tour de Ländle

·                Besuch der Dienststellen und der Arbeitsplätze im Rathaus an Weihnachten

·                Besuche und Post bei Langzeitkranken

·                Förderung der Gesundheit der Mitarbeitenden in den Kindergärten z. B. durch Beschaffung hochwertiger Stühle (Auswahl durch MA) oder ergonomischen Arbeitsplätzen

·                Einsatz der hauptamtlichen Sportlehrer in Kindergärten, nicht organisiertem Sport, Schulen zur Weiterbildung im Bereich Bewegungserziehung

·                Vorstellung neue MA und Auszubildenden und deren Vorstellung im Intranet

·                Begrüßung und Einführung in die Stadtverwaltung durch Oberbürgermeisterin

·                Feedbackgespräch der Verwaltungsspitze, Personalrat mit Azubis nach einem Jahr, zur Verbesserung der Ausbildungsqualität und des Ausbildungsstandards

·                Verabschiedung von Mitarbeiter/innen in den Ruhestand durch Oberbürgermeisterin mit Würdigung der Arbeitsleistungen

·                und damit letztlich Wertschätzung jeder Hierarchiestufe

 

 

Prozessverbesserung zur Arbeitsoptimierung und Steigerung der Effektivität

 

Aus den Fachämtern heraus ergaben sich viele Anregungen und Wünsche, die Arbeitsabläufe zu optimieren und damit die Effektivität zu steigern. Durch die Einbeziehung der Mitarbeiter/innen an der Organisation der einzelnen Arbeitsabläufe konnte in den jeweiligen Abteilungen oder Teams eine hohe Akzeptanz erzielt werden.

 

·                Neufassung des Ablaufs für die Mittelanmeldungen für das kommende Haushaltsjahr mit direkten Abstimmungsgesprächen auf Arbeitsebene und konkrete Rückmeldung an die Mittel anmeldende Stelle

·                Verzicht auf die Aufstellung eines Nachtragshaushalts

·                Zentrale Bereitstellung einer Kuvertiermaschine für Massensendungen zur Entlastung der Sachbearbeiter/-innen bei administrativen Tätigkeiten

·                Workshops (e-komm, Veranstaltungskalender, Veranstaltungsplanung, Führungsgrundsätze, NKHR)

·                Ausstattung der städtischen Kindergärten mit Informationstechnik zur Beschleunigung des Informationsaustauschs und damit Entlastung der Fachberatung für pädagogische Aufgaben und Anbindung an das Kommunikationsnetz der Stadt

·                E-komm: Gemeinsame Leserechte/Zugänge/Dezentralität der Sitzungsvorlagen, elektronisches Mitzeichnungsverfahren, Stärkung der ämterübergreifenden Zusammenarbeit durch gemeinsamen Lösungsansatz

·                Delegation der Unterschrifts- und Bewirtschaftungsbefugnisse auf Abteilungs- und Sachbearbeiterebene

·                Erstellen eines täglichen Pressespiegels und Veröffentlichung im Intranet

·                Zentrale Bereitstellung von digitalen Vordrucken, Dokument- und Layoutvorlagen

·                Teilnahme an Sitzungen des Gemeinderats nach Bedarf und Tagesordnung (Aufhebung der Präsenzpflicht für Amtsleitungen)

·                Dezentrale Terminüberwachung und Terminverwaltung (u .a. automatisierte Eintragung von Terminen in persönliche Terminkalender)

·                Umfangreiche IT-Ausstattung bzw. Produktivwerkzeuge unter anderem

o        Einheitliche Produktivwerkzeuge Lotus Notes, MS Office, MS Visio, Adobe Acrobat, Adobe InDesign, MS Publisher

o        Digitale Prozessunterstützung durch Raumverwaltung und Fahrzeugbuchung

o        Inventarisierung (mit Handheld-PCs)

o        Sitzungsdienst (hier: Mitzeichnungsverfahren)

o        Neue Homepage mit umfangreichen Editiermöglichkeiten durch Mitarbeiter/innen und Externe (z.B. gemeinsame Bearbeitung des Veranstaltungskalenders mit Stadtmarketing e.V.)

o        Benennung von Internetbeauftragte für die Fachämter mit regelmäßigen Sitzungen als Schnittstellen zur IUK

o        Digitale Bußgeldbearbeitung

o        Neue vorgangsunterstützende Verfahren im Bürgerservice (Einwohner-, Melde-, Pass- und Ausländerwesen) und Neustrukturierung des Büro- und Wartebereichs

·                Elektronische Zeiterfassung mit Beantragung von Urlaub und Buchungskorrekturen über das Intranet (auch für die Außenstellen)

·                Neuordnung der Bürgerinformation und Telefonzentrale (räumliche Trennung) im Rahmen eines Beteiligungsprozesses zur Entlastung der Mitarbeiterinnen und Verbesserung der Servicequalität bei der telefonischen Beratung und der Reduzierung der Wartezeiten an der Bürgerinformation; Erarbeitung eines Telefonleitfadens für die gesamte Verwaltung

·                Im Zuge der Einführung des Neuen Personalausweises Erhöhung der Bedienplätze im Bürgerbüro von 3 auf 4 und Einführung einer nummerngestützten Personenaufrufanlage.

·                Beschaffung neuer Technik für Baubetriebe und Grünflächen auch unter Beachtung ergonomischer und gesundheitsfördernder Gesichtspunkte

·                Schaffung einer Amtsleitungsstelle für die Städtischen Baubetriebe und Grünflächen und Integration des Amtsleiters ins Rathaus

 

 

Delegation, Kommunikation und Kooperation

 

In den letzten Jahren wurden über die Dezernate hinweg verschiedene Maßnahmen umgesetzt, die Kommunikation und Kooperation zwischen den Dezernaten und Ämtern zu verbessern und durch gemeinsame Fortbildungen eine Einsichtnahme in das Arbeitsfeld anderer Kolleg/innen zu vermitteln. Neben der Verbesserung der stadtinternen Kommunikation wurden Aufgaben in der Hierarchieebene nach unten verlagert, um die dezentrale Verantwortung zu stärken und die Sachbearbeiterebene in die Entscheidungsprozesse und Kommunikationsebenen einzubinden. Diese Maßnahmen werden nachfolgend exemplarisch aufgezählt:

 

·                     Umfassende Beteiligung der Fachämter am Entscheidungsprozess durch Sitzungsvorbesprechungen, Amtsleiterbesprechungen, Mitzeichnungsverfahren, Begleitung und Akzeptanz bei politischen Entscheidungen

·                     Entwicklung des e-komm-Sitzungsdienstes mit Programmierungswünschen durch die Vorlagenersteller, Einführung des neuen Programms durch Workshops mit allen Dezernaten

·                     Sachvortrag der Amtsleitungen in den Gremien

·                     OE-Prozesse mit umfassender Beteiligung der Beschäftigten

·                     Dezentrale Ausführungsverantwortung bei Projekten (NKHR, Ravensburger Bildungswelt, ESG-Gelände, Kulturzentrum, OE-Prozesse, Bürgerversammlung, Tag der offenen Tür) und der Berichterstattung im GR und den Ausschüssen

·                     Sitzungsvorbesprechung mit den Amtsleitungen mit detaillierter Beratung der Beschlüsse, der Zielrichtung und der kritischen Erfolgsfaktoren

·                     Amtsleiterbesprechungen mit Verteilung bzw. Einsichtnahme der Protokolle im Intranet an alle Mitarbeitenden / Delegation von Berichterstattungen

·                     Protokollerstellung der Dezernentenbesprechung mit klaren Aufgaben und Terminstellungen an die Fachämter und Sachbearbeiter/innen

·                     Besuch der Oberbürgermeisterin der Außenstellen/Bauhof / Kitas zur Aufnahme von Anregungen und Rückmeldungen zur Verbesserung der Arbeitsabläufe und der Zusammenarbeit

·                     Einsichtnahme Kalender/Wochenvorschau

·                     Gegenseitige Berechtigungen im Kalender und Mailverkehr (dadurch werden Informationsdefizite im Falle von Krankheit und Abwesenheit vermieden)

·                     Umfassende Weitergabe von Informationen aus Gesprächen und Tagungen der Verwaltungsleitung; Teilnahme von Gesprächen mit Dez. und AL´s mit gegenseitiger Rückkoppelung der Ergebnisse und Erkenntnisse

 

 

 

Chance und Risiko

 

Jede Veränderung beinhaltet Chancen und Risiken bzw. birgt auch Konfliktpotenzial. Insbesondere ist hier zu nennen:

 

·               Identifikation der Fachebene mit den politischen Vorgaben

·               Gute Repräsentation der Fachämter

·               Verzahnung zwischen Politik, Verwaltung und Bürgerschaft

·                Die Annahme von Verantwortung (oder deren Ablehnung), die umfassende Betrachtung des Gesamtthemas (Personal, Finanzen, Organisation) und nicht nur der Fachlichkeit

·                Kritik der Gremien an der Verwaltung

·                Ungerechtfertigte und demotivierende Kritik in der Presse an Mitarbeitern

·                Direkte Einbindung der Fachlichkeit nachgeordneter Hierarchien kann zu Kompetenzfragen mit Amtsleitungen oder Dezernenten führen

 

 

 

 

 

 


Anlagen:

Nicht alle Anlagen sind öffentlich. (Internet)
Keine Anlagen