Vorlage-Nr.:

373/2010

Az.:

7 Sven Koch

Datum:

12.10.2010



Bürgermeisteramt

 

 

 

Sitzungsvorlage öffentlich

 

 

 

Gremium:

Verwaltungs- und Finanzausschuss

Am:

21.10.2010

 

 

Betreff:

Bolzschule - Außerplanmäßige Ausgabe für Maßnahmen zum Überschwemmungsschutz des Untergeschosses

 

 

Anlage(n):

Mitzeichnung

 

 

Beschlussvorschlag:

Der außerplanmäßigen Ausgabe für die Errichtung einer Schutzmauer auf der Westseite des Schulgebäudes sowie des Einbaus von Rückstauklappen und einer Hebeanlage in Höhe von EUR 47.000,-- wird zugestimmt. Als Deckungsnachweis werden nicht vollständig im Jahr 2010 benötigte Mittel auf der HHSt. 2.2700.9400,A,2700.0002 – Räume für Ganztagesbetreuung – geführt

 

Beratungsfolge:

 

Vorlage an

 

zur

 

Sitzungsart

 

Sitzungsdatum

 

Beschluss

 

 

 

 

 

Verwaltungs- und Finanzausschuss

Beschlussfassung

öffentlich

21.10.2010

 

 

 

Beteiligung Personalrat

 

Finanzielle Auswirkungen

HHJ

Finanzposition

Betrag

Plan

Auswirkungen

Erläuterungen

 

 

 

 

 

 

2010

1.2111.5008

19.000,00

Apl

 

 

 

 

 

 

 

 

2010

1.2700.5008

28.000,00

Apl

 

 

 

Deckungsvorschlag:

Entfällt

Sachdarstellung und Begründung:

 

In den Jahren 2009 und 2010, wie aber auch vereinzelt in den Jahren zuvor, führten starke Niederschläge in der Eugen-Bolz-Schule immer wieder zu Überschwemmungen in den Untergeschossräumen. Die Ursache dieser Überschwemmungen liegt im Wesentlichen darin, dass die zunehmend starken Niederschlagsmengen aufgrund der unterdimensionierten Kanalisation, sowohl auf dem Schulgelände wie auch in der Bolzstraße, nicht mehr sofort aufgenommen und abgeführt werden und letztendlich von außen über die Fenster in das Untergeschoss eindringen können. Hiervon stark betroffen sind die Untergeschoss-Fenster auf der Westseite des Schulgebäudes, da aufgrund der versiegelten Fläche (Basketball- u. Parkplatz) große Wassermengen anfallen. Des Weiteren befindet sich das Untergeschoss unter der sogenannten Rückstauebene, die den höchstmöglichen Stand des Abwassers in einem Kanalsystem markiert. Grundsätzlich ist dies die Straßenoberkante an der Anschlussstelle des Grundstücksentwässerungskanals. Ist das Kanalsystem voll, drückt bei Rückstau, nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren, das Abwasser vom Kanal durch die Sanitärgegenstände unterhalb der Rückstauebene in das Untergeschoss des Gebäudes.

 

Die Überschwemmungen, vor allem in den Jahren 2009 und in diesem Jahr, verursachten umfangreiche Schäden und Kosten. So mussten z.B. das Untergeschoss gereinigt und von Schlamm entfernt und zur Trocknung der Räume und Bauteile Bautrockner aufgestellt werden. Sämtliche Einbauten aus Holz und das Mobiliar (u.a. Türrahmen, Sockelverkleidung Schulküche etc.), die durch das Wasser beschädigt und aufgequollen waren, mussten instandgesetzt oder ersetzt werden. Vereinzelt kam es auch aufgrund der Feuchtigkeit im Lehrmittelraum zu Schimmelbildung. Dieser Schimmel wurde professionell entfernt. Des Weiteren wurden auch im Jahr 2009 umfangreiche Raumluftmessungen zur Bestimmung der Raumluftqualität durchgeführt, um alle Verdachtsmomente hinsichtlich einer Schimmelbelastung in der Luft auszuräumen.

 

Im Zusammenhang mit der großflächigen Überschwemmung im Juli 2009 wurde die Stadtverwaltung von der Württembergischen Gemeinde-Versicherung darüber informiert, dass sie zukünftig keine Kosten mehr bei Schadensfällen durch Überschwemmungen übernehmen werde, sofern keine geeigneten Maßnahmen zum Schutz vor Überschwemmungen von Seiten der Stadt getroffen werden.

Aus diesem Grund wurden zur Erarbeitung von Lösungsmöglichkeiten im Gebäudeunterhaltungsprogramm 2010 entsprechende Mittel angemeldet und die Erstellung eines Überschwemmungsschutzkonzeptes beauftragt.

 

Das mit Datum vom 13.07.2010 vorgelegte Überschwemmungsschutzkonzept des Ingenieurbüros Rapp + Ewert sieht für die Absicherung des Schulgebäudes im Wesentlichen zwei Lösungsmöglichkeiten vor. Zur Rückstausicherung der unter der Rückstauebene liegenden Sanitärgegenstände und Ablaufstellen im Untergeschoss sollen Kleinhebeanlagen und Rückstauverschlüsse eingebaut werden. Zum Schutz vor Überschwemmungen durch Oberflächenwasser von außen, aufgrund der unterdimensionierten Entwässerungsleitungen, soll unterirdisch im Bereich des Parkplatzes auf dem westlichen Teil des Grundstückes ein Regenwasserrückhaltebecken in Form von Retentionszisternen einschl. Pumpenanlage als Pufferspeicher vorgesehen werden. Die ermittelten Kosten hierfür liegen bei rd. EUR 108.000,--. Für die Umsetzung dieser Maßnahme im nächsten Jahr sind diese Kosten in der Mittelanmeldung für 2011 berücksichtigt.

 

In Ergänzung hierzu ist von Seiten der Stadtverwaltung entlang des abgeböschten Fenstergrabens eine rd. 34m lange betonierte Schutzmauer  vorgesehen. In diesem Zusammenhang werden auch die Abläufe der Fassadenrinne im Fenstergraben vor den Fenstern mit Rückstauklappen versehen und ein Pumpensumpf mit Kleinhebeanlage eingebaut. Die Schutzmauer wird in einer Höhe von rd. 50cm ausgeführt und mit einer oberseitigen Holzbeplankung versehen. Neben der Schutzfunktion kann sie somit auch gleichzeitig als Sitzgelegenheit für Schüler in den Pausen genutzt werden. Aufgrund der permanenten Überschwemmungsgefahr, ist diese Maßnahme sehr dringlich und soll aus diesem Grund bereits ab den Herbstferien 2010 realisiert werden. Gemäß Kostenermittlung sind für die bauliche Umsetzung dieser Maßnahme rd. EUR 47.000,-- veranschlagt.

 

Im Einzelnen setzen sich die Kosten wie folgt zusammen:

 

- Wasserschutzmauer einschl. Aushub und Belagsarbeiten          EUR 33.000,--

- Baunebenkosten                                                                            EUR 3.500,--

- Holzbeplankung als Sitzmöglichkeit                                               EUR 3.000,--

- Hebeanlage und Rückstauverschlüsse                                         EUR 7.500,--

 

 

Im Haushaltsplan 2010 sind im Gebäudeunterhaltungsprogramm auf den Haushaltstellen 1.2111.5008 (GS 40%) und 1.2700.5008 (FöSch. 60%) keine Mittel für die Erstellung dieser Schutzmauer mit Gesamtkosten in Höhe von EUR 47.000,-- planmäßig bereitgestellt.

 

Für die Bolzschule sind jedoch im Haushaltsplan 2010 auf der Haushaltsstelle 2.2700.9400,A,2700.0002 – Räume für Ganztagesbetreuung – EUR 500.000,-- planmäßig bereitgestellt. Diese Mittel werden jedoch dieses Jahr, aufgrund der Umplanung des Mensa-Neubaus, nur zu einem Teil abgerufen.

 

Es wir vorgeschlagen, der außerplanmäßigen Ausgabe für die Errichtung einer Schutzmauer einschl. Rückstauklappen und Hebeanlage in Höhe von EUR 47.000,-- zuzustimmen. Als Deckungsnachweis werden nicht vollständig im Jahr 2010 benötigte Mittel auf der HHSt. 2.2700.9400,A,2700.0002 – Räume für Ganztagesbetreuung – geführt..

 

 

 


Anlagen:

Nicht alle Anlagen sind öffentlich. (Internet)
Lageplan.pdf Lageplan.pdf Grundriss_Schnitt.pdf Grundriss_Schnitt.pdf