Vorlage-Nr.:

272/2012

Az.:

044 Cordula Wohnhas

Datum:

19.09.2012



Bürgermeisteramt

 

 

 

Sitzungsvorlage

 

 

 

Gremium:

Ausschuss für Umwelt und Technik

Am:

25.09.2012

 

 

Betreff:

Ergebnisse der Altlastenerkundung Eichenweg Süd

 

 

Anlage(n):

Mitzeichnung

 

 

Beschlussvorschlag:

Die Ausführungen zu den Ergebnissen der Altlastenerkundung Eichenweg Süd werden zur Kenntnis genommen.

 

Beratungsfolge:

 

Vorlage an

 

zur

 

Sitzungsart

 

Sitzungsdatum

 

Beschluss

 

 

 

 

 

Ausschuss für Umwelt und Technik

Kenntnisnahme

öffentlich

25.09.2012

 

 

 

Finanzielle Auswirkungen

Entfällt

 

Deckungsvorschlag:

Entfällt

 


 

 

Sachdarstellung und Begründung:

 

 

Untersuchungsanlass und Umfang

 

Im Zusammenhang mit der Standortsuche für eine Ballsporthalle bzw. der Frage der Reaktivierung innerstädtischer Flächen für Wohnbebauung (Stichwort: Innenentwicklung vor Außenentwicklung), stellte sich die Frage nach der Bebaubarkeit des Bereiches um die ehemalige Eislaufhalle.

 

Da die Fläche Teil der Altablagerung "Eichenweg/Bogenstraße" ist, die in den Jahren 1995 – 2004 systematisch erkundet wurde, war bekannt, dass sich dort Auffüllungen unterschiedlicher Mächtigkeiten befinden, die, so die bisherigen Erkenntnisse, überwiegend aus Erdaushub, Bauschutt, Schlacken sowie Hausmüllanteilen bestehen.

 

Für die nunmehr zu betrachtende Fläche lagen bislang nur wenige Aussagen vor, da sich die bisherige Erkundung gemäß abgestuftem Altlastenuntersuchungsprogramm Baden-Württemberg abhängig von der aktuellen Nutzung zunächst auf das „Schutzgut Grundwasser“ konzentrierte. Bei geplanten Umnutzungen rückt nun auf dieser Fläche das „Schutzgut Mensch“ in den Vordergrund.

 

Um die vorhandenen Untersuchungsergebnisse zu vertiefen, wurde das Ingenieurbüro CDM Smith, das die Altablagerung bereits seit vielen Jahren betreut, in einem mehrstufigen Verfahren mit der Durchführung zusätzlicher Erkundungsarbeiten beauftragt.

 

Nachdem der Bereich der Tennishalle vor der Sommerpause als weiterer potentieller Standort für eine Ballsporthalle in die Diskussion eingebracht worden war, wurden im August zusätzliche Rammkernsondierungen um die Halle niedergebracht, da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass in diesem Randbereich der Altablagerung ebenfalls aufgefüllte Bodenpartien vorhanden sind.

 

Auf der gesamten Fläche wurden insgesamt 26 Rammkernsondierungen zur Boden- und Bodenluftprobenahme und zur Deponiegasmessung durchgeführt. Hinzu kamen 10 Rammsondierungen zur Beurteilung der Baugrundverhältnisse (Festigkeitseigenschaften des Untergrundes).

 

An diese Sondierungen schlossen sich jeweils die erforderlichen chemischen Untersuchungen und Deponiegasmessungen an.

 

 

Untersuchungsergebnisse und Altlastensituation

 

Aus den Altlastenuntersuchungen der Jahre 2000 bis 2004 war bekannt, dass im Bereich der

Planungsfläche unterschiedlich mächtige Auffüllungen existieren (zwischen ca. 3 m im Norden und Osten und bis zu ca. 10 m im zentralen bzw. westlichen Bereich). Diese Erkenntnis wurde durch die aktuellen Untersuchungen bestätigt, sodass die Planungsflächen hinsichtlich der Auffüllungsmächtigkeiten in zwei maßgebliche Teilflächen unterschieden werden können. Der Randbereich der Altablagerung um die Tennishalle wird separat als Teilfläche 3 behandelt.

 

 

 

 

 

Teilfläche 1: Nördliche Parkplatzfläche

 

Auffüllungsmächtigkeiten

·         zwischen ca. 3,4 m und ca. 9 m

(die Mächtigkeiten steigen von Nord nach Süd an).

 

Ablagerungsgut und Schadstoffgehalt

·         Erdaushub, Bauschutt und Schlacken mit geringen Hausmüllteilen

·         Auffüllgut vor allem mit PAK (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) belastet. Meist Entsorgung über Deponie Klasse I erforderlich (Belastungen größer Z 2).

·         Deponiegas mit erhöhtem Kohlendioxidanteil bis zu 9,5 Vol.-%, Methan bis 3,8 Vol.-%

·         Erhöhte Werte von AKW (aromatischen Kohlenwasserstoffen) in der Bodenluft im Bereich zwischen 200 und 3.500 µg/m3, ein eingrenzbarer Belastungsschwerpunkt mit 75.000 µg/m3 AKW gesamt, davon 66.000 µg/m3 Benzol.

 

 

Teilfläche 2: Südliche Parkplatzfläche (Standort ehem. Eislaufhalle)

 

Auffüllungsmächtigkeiten

·         zwischen ca. 1,6 und 4,4 m.

 

Ablagerungsgut und Schadstoffgehalt

·         Erdaushub, Bauschutt und Schlacken mit geringen Hausmüllteilen

·         Auffüllgut ebenfalls PAK belastet, Entsorgung über Deponie der Klasse I

·         Deponiegas unauffällig

·         Verbreitet AKW in der Bodenluft im Bereich zwischen 200 und 3.000 µg/m3

·         AKW liegen in der Bodenluft auch unter der Auffüllung vor.

 

 

Teilfläche 3:   Randbereich Tennishalle

 

Auffüllungsmächtigkeiten

·         bis ca. 3 m Tiefe

·          

 

Ablagerungsgut und Schadstoffe

·         Vorwiegend umgelagerte Bodenpartien teilweise mit mineralischen Fremdbestandteilen wie Ziegel,- Beton- oder Kalksteinbruchstücken, Keramik einzelne Lagen Schlacke oder Schwarzdecke

·         Auffüllgut ebenfalls PAK belastet, auch hier Entsorgung über Deponie der Klasse I

·         Deponiegas unauffällig

·         Erhöhte AKW-Gehalte in der Bodenluft im Bereich zwischen 2.500 µg/m3 und 10.500 µg/m3

 


 

Bewertung der Untersuchungsergebnisse:

 

·         Die teilweise mächtigen und stark PAK belasteten Auffüllflächen führen im Falle eines Aushubs zu deutlich erhöhten Entsorgungskosten.

·         Aufgrund der Inhaltsstoffe im Deponiegut und in der Bodenluft sind im Falle einer Bebauung Schutzmaßnahmen erforderlich.

·         Aufgrund der Auffüllungen sind besondere Gründungsmaßnahmen notwendig, um die Standsicherheit der Gebäude zu gewährleisten.

·         Bei der derzeitigen Nutzung besteht keine Gefährdung beim Aufenthalt auf den Flächen.

·         Der Boden der Tennishalle ist wenig gasdurchlässig. Eine Gefährdung durch Toluol oder Benzol in der Raumluft liegt nicht vor.

 

Herr Di Muzio vom Büro CDM Smith erläutert die Ergebnisse der jüngsten Untersuchungen in der Sitzung.

 

 

 

 

 


Anlagen:

Nicht alle Anlagen sind öffentlich. (Internet)
Keine Anlagen