Betreff:
Ergebnisse
der Altlastenerkundung Eichenweg Süd
Anlage(n):
Mitzeichnung
Beschlussvorschlag:
Die Ausführungen zu den Ergebnissen der Altlastenerkundung
Eichenweg Süd werden zur Kenntnis genommen.
Beratungsfolge:
Vorlage an
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zur
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Sitzungsart
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Sitzungsdatum
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Beschluss
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Ausschuss
für Umwelt und Technik
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Kenntnisnahme
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öffentlich
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25.09.2012
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Finanzielle Auswirkungen
Entfällt
Deckungsvorschlag:
Entfällt
Sachdarstellung und
Begründung:
Untersuchungsanlass und Umfang
Im Zusammenhang mit der
Standortsuche für eine Ballsporthalle bzw. der Frage der Reaktivierung
innerstädtischer Flächen für Wohnbebauung (Stichwort: Innenentwicklung vor
Außenentwicklung), stellte sich die Frage nach der Bebaubarkeit des Bereiches
um die ehemalige Eislaufhalle.
Da die Fläche Teil der
Altablagerung "Eichenweg/Bogenstraße" ist, die in den Jahren 1995 –
2004 systematisch erkundet wurde, war bekannt, dass sich dort Auffüllungen
unterschiedlicher Mächtigkeiten befinden, die, so die bisherigen Erkenntnisse,
überwiegend aus Erdaushub, Bauschutt, Schlacken sowie Hausmüllanteilen
bestehen.
Für die nunmehr zu
betrachtende Fläche lagen bislang nur wenige Aussagen vor, da sich die
bisherige Erkundung gemäß abgestuftem Altlastenuntersuchungsprogramm
Baden-Württemberg abhängig von der aktuellen Nutzung zunächst auf das
„Schutzgut Grundwasser“ konzentrierte. Bei geplanten Umnutzungen rückt nun auf
dieser Fläche das „Schutzgut Mensch“ in den Vordergrund.
Um die vorhandenen
Untersuchungsergebnisse zu vertiefen, wurde das Ingenieurbüro CDM Smith, das
die Altablagerung bereits seit vielen Jahren betreut, in einem mehrstufigen
Verfahren mit der Durchführung zusätzlicher Erkundungsarbeiten beauftragt.
Nachdem der Bereich der
Tennishalle vor der Sommerpause als weiterer potentieller Standort für eine
Ballsporthalle in die Diskussion eingebracht worden war, wurden im August
zusätzliche Rammkernsondierungen um die Halle niedergebracht, da nicht
ausgeschlossen werden konnte, dass in diesem Randbereich der Altablagerung
ebenfalls aufgefüllte Bodenpartien vorhanden sind.
Auf der gesamten Fläche
wurden insgesamt 26 Rammkernsondierungen zur Boden- und Bodenluftprobenahme und
zur Deponiegasmessung durchgeführt. Hinzu kamen 10 Rammsondierungen zur
Beurteilung der Baugrundverhältnisse (Festigkeitseigenschaften des
Untergrundes).
An diese Sondierungen
schlossen sich jeweils die erforderlichen chemischen Untersuchungen und
Deponiegasmessungen an.
Untersuchungsergebnisse
und Altlastensituation
Aus den Altlastenuntersuchungen der Jahre 2000 bis 2004 war bekannt,
dass im Bereich der
Planungsfläche unterschiedlich mächtige Auffüllungen existieren
(zwischen ca. 3 m im Norden und Osten und bis zu ca. 10 m im zentralen bzw.
westlichen Bereich). Diese Erkenntnis wurde durch die aktuellen Untersuchungen
bestätigt, sodass die Planungsflächen hinsichtlich der Auffüllungsmächtigkeiten
in zwei maßgebliche Teilflächen unterschieden werden können. Der Randbereich
der Altablagerung um die Tennishalle wird separat als Teilfläche 3 behandelt.
Teilfläche 1: Nördliche Parkplatzfläche
Auffüllungsmächtigkeiten
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zwischen
ca. 3,4 m und ca. 9 m
(die Mächtigkeiten steigen von Nord
nach Süd an).
Ablagerungsgut und Schadstoffgehalt
·
Erdaushub,
Bauschutt und Schlacken mit geringen Hausmüllteilen
·
Auffüllgut
vor allem mit PAK (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) belastet.
Meist Entsorgung über Deponie Klasse I erforderlich (Belastungen größer Z 2).
·
Deponiegas
mit erhöhtem Kohlendioxidanteil bis zu 9,5 Vol.-%, Methan bis 3,8 Vol.-%
·
Erhöhte
Werte von AKW (aromatischen Kohlenwasserstoffen) in der Bodenluft im Bereich
zwischen 200 und 3.500 µg/m3, ein eingrenzbarer Belastungsschwerpunkt mit
75.000 µg/m3 AKW gesamt, davon 66.000 µg/m3 Benzol.
Teilfläche 2: Südliche Parkplatzfläche (Standort ehem.
Eislaufhalle)
Auffüllungsmächtigkeiten
·
zwischen
ca. 1,6 und 4,4 m.
Ablagerungsgut und Schadstoffgehalt
·
Erdaushub,
Bauschutt und Schlacken mit geringen Hausmüllteilen
·
Auffüllgut
ebenfalls PAK belastet, Entsorgung über Deponie der Klasse I
·
Deponiegas
unauffällig
·
Verbreitet
AKW in der Bodenluft im Bereich zwischen 200 und 3.000 µg/m3
·
AKW
liegen in der Bodenluft auch unter der Auffüllung vor.
Teilfläche 3: Randbereich Tennishalle
Auffüllungsmächtigkeiten
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bis ca. 3 m Tiefe
·
Ablagerungsgut und
Schadstoffe
·
Vorwiegend umgelagerte Bodenpartien
teilweise mit mineralischen Fremdbestandteilen wie Ziegel,- Beton- oder
Kalksteinbruchstücken, Keramik einzelne Lagen Schlacke oder Schwarzdecke
·
Auffüllgut
ebenfalls PAK belastet, auch hier Entsorgung über Deponie der Klasse I
·
Deponiegas unauffällig
·
Erhöhte
AKW-Gehalte in der Bodenluft im Bereich zwischen 2.500 µg/m3 und 10.500 µg/m3
Bewertung der Untersuchungsergebnisse:
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Die
teilweise mächtigen und stark PAK belasteten Auffüllflächen führen im Falle
eines Aushubs zu deutlich erhöhten Entsorgungskosten.
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Aufgrund
der Inhaltsstoffe im Deponiegut und in der Bodenluft sind im Falle einer
Bebauung Schutzmaßnahmen erforderlich.
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Aufgrund
der Auffüllungen sind besondere Gründungsmaßnahmen notwendig, um die
Standsicherheit der Gebäude zu gewährleisten.
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Bei
der derzeitigen Nutzung besteht keine Gefährdung beim Aufenthalt auf den
Flächen.
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Der
Boden der Tennishalle ist wenig gasdurchlässig. Eine Gefährdung durch Toluol
oder Benzol in der Raumluft liegt nicht vor.
Herr Di Muzio vom Büro CDM Smith
erläutert die Ergebnisse der jüngsten Untersuchungen in der Sitzung.