Vorlage-Nr.:

342/2011

Az.:

211 Uschi Saur

Datum:

12.10.2011



Bürgermeisteramt

 

 

 

Sitzungsvorlage

 

 

 

Gremium:

Sozialausschuss

Am:

19.10.2011

 

 

Betreff:

SPD-Antrag zur Einrichtung einer regelmäßigen Jugendversammlung

 

 

Anlage(n):

Mitzeichnung

Antrag der SPD auf Einrichtung einer Jugendkonferenz

 

Beschlussvorschlag:

Das Jugendreferat wird den Weg der Jugendbeteiligung mit regelmäßig stattfindenden Jugendversammlungen fortsetzen. Die Bürger- und Jugendbeteiligung, insbesondere bei Planungsprozessen, werden fortgeführt.

 

Beratungsfolge:

 

Vorlage an

 

zur

 

Sitzungsart

 

Sitzungsdatum

 

Beschluss

 

 

 

 

 

Sozialausschuss

Beschlussfassung

öffentlich

19.10.2011

 

 

 

Finanzielle Auswirkungen

Entfällt

 

Deckungsvorschlag:

Entfällt

 


 

 

Sachdarstellung und Begründung:

 

Die SPD hat Anfang Juli einen Antrag auf Einführung einer regelmäßigen Jugendkonferenz unter Federführung des Jugendreferats gestellt mit dem Ziel, dass sich Jugendliche an der Planung, Umsetzung und Nutzung von öffentlichen Einrichtungen mitverantwortlich beteiligen.

 

Grundsätzliches zur Jugendbeteiligung

In allen Einrichtungen des Jugendreferats ist die Bildung von Interessensgruppen ein wichtiges Ziel. Jugendliche erhalten so die Möglichkeit, ihre Interessen und Talente zu entdecken und mit Anderen ihre Interessen weiter zu verfolgen. Das Jugendreferat qualifiziert und begleitet die Jugendlichen, bietet ihnen Raum und Ressourcen für ihre Interessenverfolgung. Die Jugendliche lernen demokratische Grundregeln kennen und sich darin zurecht zu finden. Soziale Kompetenzen wie Konfliktfähigkeit werden dadurch erfahren und gelernt.

 

Als Schwierigkeit erweist sich, dass viele Jugendliche nicht die Bereitschaft oder Fähigkeit für die notwendige Kontinuität haben. Oftmals ist es deshalb erfolgreicher, projektbezogen zu arbeiten. Allerdings ist für Jugendliche schwer nachvollziehbar, weshalb aus ihrer Sicht auch „kleinere Projekte“ wie z.B. die Gestaltung des Außenbereichs des Jugendzentrums relativ viel Zeit benötigt. Das Jugendreferat gibt Erläuterungen zu den notwendigen Abläufen in der Stadt und wirbt um Verständnis. 

 

Die Jugendliche befinden sich in der Pubertät, sie sind spontan, wechseln ihre Standpunkte und ihre Cliquen. Jugendarbeit ist ein offenes Angebot, das Jugendliche im Gegensatz zur Schule freiwillig aufsuchen.

 

Manchen Jugendlichen fällt es schwer, sich gegen sogenannte „Leader“ durchzusetzen. Deshalb ist es wichtig, auch die „Leader“ in der Jugendarbeit zu erreichen und für Beteiligungsprozesse zu gewinnen. Es muss in den jeweiligen Einzelfällen geprüft werden, welche Verantwortung Jugendliche übernehmen können. Denn „(Zivil-)Courage“ fällt in jedem Alter schwer.

 

Das Jugendreferat wird den Weg der Jugendbeteiligung mit regelmäßig stattfindenden Jugendversammlung fortsetzen. Dabei sollen Jugendliche über die aktuellen Stadtentwicklungen informiert werden. Die Themen der sich daraus ergebenden Arbeitsgruppen orientieren sich an den Interessen der Jugendlichen, da sie nur für diese zu gewinnen sind. Dabei ist eine zeitliche Begrenzung (Projektarbeit) sinnvoll. Im Rahmen des Projektes soll das Thema zu einem Abschluss geführt werden, für den die Jugendlichen auch verantworten und dessen Umsetzung sie mit betreiben. Die entstehenden Arbeitsgruppen können sowohl schulbezogen als auch schulübergreifend sein. In welcher Form die SMVen integriert werden können, ergibt sich mit dem jeweiligen Thema. Das Jugendreferat ist über die AGOJ mit den Trägern den Offenen Jugendarbeit und durch die Jugendsozialarbeit an den Schulen mit den Schulen vernetzt und unterstützt dadurch die Wahrnehmung und Umsetzung der Interessen von Kindern und Jugendlichen.

 

 

Jugendkonzeption 2009

Das Jugendreferat hat mit der Erstellung der Jugendkonzeption 2009 den Weg der Beteiligung initiiert. Zentrale Bestandteile der Jugendkonzeption waren die Befragung sowohl von Kindern und Jugendlichen als auch von hauptamtlich in der Jugendarbeit Tätigen nach den aktuellen Bedürfnissen, aber auch nach bestehenden Einrichtungen und vorhandener Infrastruktur.

 

Leitbildprozess 2025 - Jugendhearing  

Im Rahmen des Leitbildprozesses wurden Jugendliche eingeladen, unter dem Motto „Ihr seid die Jugendlichen Kornwestheims, eure Ideen, Wünsche und Vorschläge zu eurer Stadt sind gefragt“ die Leitsätze in sechs Themengruppen kritisch zu prüfen und eigene Ideen und Projekte aus Sicht der Jugend einzubringen.

 

Zusammenfassung der präsentierten Ideen und Wünsche (vgl. Sitzungsvorlage 94/2009 Sozialausschuss vom 1.04.2009)

 

-     Weniger Schule/lieber mehr Angebote an der Schule am Nachmittag

-     Kooperation der SMV mit anderen SMV der Kornwestheimer Schulen zum Veranstalten von Partys und Turnieren

-     Mehr Geschäfte und Einkaufsmöglichkeiten

-     Erweiterung der JUZ-Öffnungszeiten am Abend und am Wochenende

-     Im JUZ mehr Partys (Motto z.B. Single-Party) oder Angebot zum Playstation spielen

-     Saubere Toiletten am Bahnhof

-     In der Uhlandschule sollen Spiegel in die Mädchentoiletten

-     Ungestörte Plätze für Jugendliche

-     Die Plätze sollen auch von Erwachsenen kontrolliert werden, damit die einen die anderen nicht verdrängen

-     Mehr Ausbildungsplätze in Kornwestheim

-     Bar/Kneipe/Cafe für Jugendliche

-     Ganztageskindergarten

-     Mehr Kunstrasenplätze zum Fußball spielen

-     "Spielplätze", die auch von Jugendlichen genutzt werden können

-     Bessere Verkehrsmöglichkeiten (Nachtbusse, U-Bahn)

-     Verschönerung des Schwimmbades (Rutsche, Dampfbad).

 

Jugendversammlung

Im April 2011 organisierte das Jugendreferat die 1. Jugendversammlung, zu der alle Kinder und Jugendliche Kornwestheims zwischen 12 und 21 Jahren persönlich eingeladen wurden. Insgesamt nahmen ca. 100 Jugendliche teil. In Gruppen arbeiteten sie an den Themen „Bus und Fahrrad in KWH“, „Öffentliche Plätze“, „Veranstaltungen für Jugendliche“ sowie in thematisch nicht gebundenen Gruppen. Zentrale Ergebnisse waren (vgl. Sitzungsvorlage 160/2011 Sozialausschuss vom 11. 05.2011)

 

-         Mehr „Bolzplätze“, Grillplätze und „Häusle“ (Unterstand)

-         Verbesserter Nahverkehr („mehr Busse nach 22 Uhr“)

-         Bezahlbarer Wohnraum

-         Saubere Fahrrad- und Sportplätze

-         Chillplatz“ und bessere Beleuchtung am Klingelbrunnen

-         Mehr Veranstaltungen allgemein (Eisdisco) sowie im Jugendzentrum (Karaoke, Konzerte)

-         U.a.

 

Für 30. September 2011 wurden die Jugendlichen zu einem Nachtreffen eingeladen. Ziel war, den Jugendlichen den aktuellen Stand der Umsetzung ihrer Vorschläge zu erläutern und mit ihnen gemeinsam an der weiteren Umsetzung zu arbeiten. So sollten die Jugendliche bei der Verfolgung ihrer Interessen unterstützt und begleitet werden. Leider kamen zu diesem Treffen nur 2 Jugendliche. Daraufhin suchten die Mitarbeiter/-innen des Jugendreferats die Jugendlichen an ihren Plätzen auf und sprachen mit ca. 50 Jugendlichen. Folgende Ergebnisse ergaben die Gespräche:

-         Das Nachtreffen war bekannt

-         Das schönes Wetter war hinderlich

-         Es gab unklare Erwartungen, was dort statt finden sollte

-         Es gab Befürchtungen über verpflichtenden Charakter.

 

Weitere Formen der Beteiligung

Insbesondere in städtebaulichen Maßnahmen wurden Jugendliche bereits in den letzten Jahren intensiv eingebunden (u.a. ESG-Gelände, Spielplatzplanungen, Uhlandwiese und künftig das Außengelände vom JuZ). Neben der aktionsbezogenen Beteiligung ist die Alltagsbeteiligung ein wichtiger Faktor. Dies findet sich u. a. in der künftigen Internetpräsenz des JuZ, im Rahmen der Mobilen Jugendarbeit, im Ferienprogramm des BT und in der Schulsozialarbeit.

 

 

 

 


Anlagen:

Nicht alle Anlagen sind öffentlich. (Internet)
Antrag_SPD.pdf Antrag_SPD.pdf