Betreff:
SPD-Antrag
zur Einrichtung einer regelmäßigen Jugendversammlung
Anlage(n):
Mitzeichnung
Antrag der SPD auf Einrichtung einer Jugendkonferenz
Beschlussvorschlag:
Das Jugendreferat wird den Weg der Jugendbeteiligung mit
regelmäßig stattfindenden Jugendversammlungen fortsetzen. Die Bürger- und
Jugendbeteiligung, insbesondere bei Planungsprozessen, werden fortgeführt.
Beratungsfolge:
Vorlage an
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zur
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Sitzungsart
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Sitzungsdatum
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Beschluss
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Sozialausschuss
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Beschlussfassung
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öffentlich
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19.10.2011
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Finanzielle Auswirkungen
Entfällt
Deckungsvorschlag:
Entfällt
Sachdarstellung und
Begründung:
Die SPD hat Anfang Juli einen Antrag auf Einführung einer
regelmäßigen Jugendkonferenz unter Federführung des Jugendreferats gestellt mit
dem Ziel, dass sich Jugendliche an der Planung, Umsetzung und Nutzung von
öffentlichen Einrichtungen mitverantwortlich beteiligen.
Grundsätzliches zur Jugendbeteiligung
In allen Einrichtungen des
Jugendreferats ist die Bildung von Interessensgruppen ein wichtiges Ziel.
Jugendliche erhalten so die Möglichkeit, ihre Interessen und Talente zu
entdecken und mit Anderen ihre Interessen weiter zu verfolgen. Das
Jugendreferat qualifiziert und begleitet die Jugendlichen, bietet ihnen Raum
und Ressourcen für ihre Interessenverfolgung. Die Jugendliche lernen
demokratische Grundregeln kennen und sich darin zurecht
zu finden. Soziale Kompetenzen wie Konfliktfähigkeit werden dadurch erfahren
und gelernt.
Als Schwierigkeit erweist sich, dass
viele Jugendliche nicht die Bereitschaft oder Fähigkeit für die notwendige
Kontinuität haben. Oftmals ist es deshalb erfolgreicher, projektbezogen zu
arbeiten. Allerdings ist für Jugendliche schwer nachvollziehbar, weshalb aus
ihrer Sicht auch „kleinere Projekte“ wie z.B. die Gestaltung des Außenbereichs
des Jugendzentrums relativ viel Zeit benötigt. Das Jugendreferat gibt
Erläuterungen zu den notwendigen Abläufen in der Stadt und wirbt um
Verständnis.
Die Jugendliche befinden
sich in der Pubertät, sie sind spontan, wechseln ihre Standpunkte und ihre
Cliquen. Jugendarbeit ist ein offenes Angebot, das Jugendliche im Gegensatz zur
Schule freiwillig aufsuchen.
Manchen Jugendlichen fällt es
schwer, sich gegen sogenannte „Leader“ durchzusetzen. Deshalb ist es wichtig, auch
die „Leader“ in der Jugendarbeit zu erreichen und für Beteiligungsprozesse zu
gewinnen. Es muss in den jeweiligen Einzelfällen geprüft werden, welche
Verantwortung Jugendliche übernehmen können. Denn „(Zivil-)Courage“ fällt in
jedem Alter schwer.
Das Jugendreferat wird den Weg der
Jugendbeteiligung mit regelmäßig stattfindenden
Jugendversammlung fortsetzen. Dabei sollen Jugendliche über die aktuellen
Stadtentwicklungen informiert werden. Die Themen der sich daraus ergebenden
Arbeitsgruppen orientieren sich an den Interessen der Jugendlichen, da sie nur
für diese zu gewinnen sind. Dabei ist eine zeitliche Begrenzung (Projektarbeit)
sinnvoll. Im Rahmen des Projektes soll das Thema zu einem Abschluss geführt
werden, für den die Jugendlichen auch verantworten und dessen Umsetzung sie mit
betreiben. Die entstehenden Arbeitsgruppen können sowohl schulbezogen als auch
schulübergreifend sein. In welcher Form die SMVen
integriert werden können, ergibt sich mit dem jeweiligen Thema. Das
Jugendreferat ist über die AGOJ mit den Trägern den
Offenen Jugendarbeit und durch die Jugendsozialarbeit an den Schulen mit den
Schulen vernetzt und unterstützt dadurch die Wahrnehmung und Umsetzung der
Interessen von Kindern und Jugendlichen.
Jugendkonzeption 2009
Das Jugendreferat hat mit der
Erstellung der Jugendkonzeption 2009 den Weg der Beteiligung initiiert.
Zentrale Bestandteile der Jugendkonzeption waren die Befragung sowohl von
Kindern und Jugendlichen als auch von hauptamtlich in der Jugendarbeit Tätigen
nach den aktuellen Bedürfnissen, aber auch nach bestehenden Einrichtungen und
vorhandener Infrastruktur.
Leitbildprozess 2025 - Jugendhearing
Im Rahmen des Leitbildprozesses
wurden Jugendliche eingeladen, unter dem Motto „Ihr
seid die Jugendlichen Kornwestheims, eure Ideen, Wünsche und Vorschläge zu
eurer Stadt sind gefragt“ die Leitsätze in sechs Themengruppen kritisch zu
prüfen und eigene Ideen und Projekte aus Sicht der Jugend einzubringen.
Zusammenfassung der
präsentierten Ideen und Wünsche (vgl. Sitzungsvorlage 94/2009 Sozialausschuss vom 1.04.2009)
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Weniger Schule/lieber mehr Angebote an der Schule am Nachmittag
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Kooperation der SMV mit anderen SMV der Kornwestheimer Schulen zum
Veranstalten von Partys und Turnieren
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Mehr Geschäfte und Einkaufsmöglichkeiten
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Erweiterung der JUZ-Öffnungszeiten am
Abend und am Wochenende
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Im JUZ mehr Partys (Motto z.B. Single-Party) oder Angebot zum Playstation spielen
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Saubere Toiletten am Bahnhof
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In der Uhlandschule sollen Spiegel in die Mädchentoiletten
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Ungestörte Plätze für Jugendliche
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Die Plätze sollen auch von Erwachsenen kontrolliert werden, damit
die einen die anderen nicht verdrängen
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Mehr Ausbildungsplätze in Kornwestheim
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Bar/Kneipe/Cafe für Jugendliche
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Ganztageskindergarten
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Mehr Kunstrasenplätze zum Fußball spielen
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"Spielplätze", die auch von Jugendlichen genutzt werden
können
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Bessere Verkehrsmöglichkeiten (Nachtbusse, U-Bahn)
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Verschönerung des Schwimmbades (Rutsche, Dampfbad).
Jugendversammlung
Im April 2011 organisierte das
Jugendreferat die 1. Jugendversammlung, zu der alle Kinder und Jugendliche
Kornwestheims zwischen 12 und 21 Jahren persönlich eingeladen wurden. Insgesamt
nahmen ca. 100 Jugendliche teil. In Gruppen arbeiteten sie an den Themen „Bus
und Fahrrad in KWH“, „Öffentliche Plätze“, „Veranstaltungen für Jugendliche“
sowie in thematisch nicht gebundenen Gruppen. Zentrale Ergebnisse waren (vgl. Sitzungsvorlage
160/2011 Sozialausschuss vom 11. 05.2011)
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Mehr
„Bolzplätze“, Grillplätze und „Häusle“ (Unterstand)
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Verbesserter
Nahverkehr („mehr Busse nach 22 Uhr“)
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Bezahlbarer
Wohnraum
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Saubere
Fahrrad- und Sportplätze
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„Chillplatz“ und bessere Beleuchtung am Klingelbrunnen
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Mehr
Veranstaltungen allgemein (Eisdisco) sowie im Jugendzentrum (Karaoke, Konzerte)
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U.a.
Für 30. September 2011 wurden die
Jugendlichen zu einem Nachtreffen eingeladen. Ziel war, den Jugendlichen den
aktuellen Stand der Umsetzung ihrer Vorschläge zu erläutern und mit ihnen
gemeinsam an der weiteren Umsetzung zu arbeiten. So sollten die Jugendliche bei
der Verfolgung ihrer Interessen unterstützt und begleitet werden. Leider kamen
zu diesem Treffen nur 2 Jugendliche. Daraufhin suchten die Mitarbeiter/-innen
des Jugendreferats die Jugendlichen an ihren Plätzen auf und sprachen mit ca.
50 Jugendlichen. Folgende Ergebnisse ergaben die Gespräche:
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Das
Nachtreffen war bekannt
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Das
schönes Wetter war hinderlich
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Es
gab unklare Erwartungen, was dort statt finden sollte
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Es
gab Befürchtungen über verpflichtenden Charakter.
Weitere Formen der Beteiligung
Insbesondere in städtebaulichen
Maßnahmen wurden Jugendliche bereits in den letzten Jahren intensiv
eingebunden (u.a. ESG-Gelände, Spielplatzplanungen,
Uhlandwiese und künftig das Außengelände vom JuZ). Neben der aktionsbezogenen
Beteiligung ist die Alltagsbeteiligung ein wichtiger Faktor. Dies findet
sich u. a. in der künftigen Internetpräsenz des JuZ, im Rahmen der Mobilen
Jugendarbeit, im Ferienprogramm des BT und in der Schulsozialarbeit.