Betreff:
Antrag
des Theatervereins "Die 7 Schwaben" auf dauerhafte Überlassung des
Versammlungssaals im Gebäude Aldinger Straße 80
Anlage(n):
Mitzeichnung
Anlage 1: Antrag Theaterverein
Anlage 2: Liste Überlassungen Versammlungssaal Aldinger Straße 80 in 2010
Anlage 3: Stellungnahme Stadtausschuss
Anlage 4: Grundriß-Skizze EG Casino
Beschlussvorschlag:
Der Verwaltungs- und Finanzausschuss stimmt einer Vermietung
des Versammlungssaals, des Vorraums, und der Küche im Erdgeschoss des
Mehrzweckgebäudes Aldinger Straße 80 an den
Theaterverein „Die 7 Schwaben“ zur exklusiven und dauerhaften Nutzung ab dem
01.01.2012 zu den vom Gemeinderat festgesetzten üblichen Konditionen
grundsätzlich zu und beauftragt die Verwaltung, hierzu einen Mietvertrag
vorzubereiten, welcher insbesondere auch ein Mitbenutzungsrecht der
Räumlichkeiten für andere Kornwestheimer Vereine und Organisationen regelt..
Beratungsfolge:
Vorlage an
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zur
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Sitzungsart
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Sitzungsdatum
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Beschluss
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Verwaltungs-
und Finanzausschuss
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Beschlussfassung
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öffentlich
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30.06.2011
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Finanzielle Auswirkungen
Entfällt
Deckungsvorschlag:
Entfällt
Sachdarstellung und
Begründung:
Der Theaterverein „Die 7 Schwaben“ nutzt seit dem Jahr 2008
den Versammlungssaal im Gebäude Aldinger Straße 80 –ehemaliges
Offizierskasino - in Verbindung mit dem
Vorraum und der Küche wiederkehrend 1-2 mal im Jahr am
Stück für seine Theateraufführungen. In der Regel handelt sich pro Halbjahr um
ca. 10 Veranstaltungen. Nach der Beendigung der
jeweiligen Spielzeit wird der Versammlungssaal vom Theaterverein wieder frei
geräumt - also insbesondere die Bühne und die Kulissen wieder abgebaut. Der
Auf- und Abbau der Bühne stellt für den Verein einen erheblichen logistischen
Aufwand dar. Laut Darstellung des Vereinsvorsitzenden Herr Paga
ist es mittlerweile für den Verein kaum noch darstellbar, bei jeder neuen Aufführung
den mit dem Ortswechsel verbundenen Aufwand zu betreiben, der für die einzelnen
Vereinsmitglieder auch viel zu stark zu Lasten des eigentlichen Vereinszwecks –
also dem Theaterspielen – gehen würde. Aus diesem Grund benötigt der
Theaterverein nach Herrn Pagas Ansicht dringend eine
feste Spielstätte, ansonsten würde sich der Verein zum Jahresende
höchstwahrscheinlich auflösen.
Der Theaterverein „Die 7 Schwaben“
hat daher beantragt (Anlage 1) , den Versammlungssaal,
den Vorraum und die Küche sowie weitere Räumlichkeiten im Erdgeschoss des
Gebäudes Aldinger Straße 80 dauerhaft und exklusiv
überlassen zu bekommen. Die Bühne könnte bei einer festen Überlassung des
Versammlungssaales dann dauerhaft dort aufgebaut bleiben.
Der Verein verweist darauf, dass es
für ihn sehr schwierig sei, eine andere geeignete feste Spielstätte zu finden,
da sie für die besonderen Voraussetzungen bei Theateraufführungen (Bühne,
Beleuchtung) einen Raum mit mindestens 3 Meter Höhe benötigen würden.
Was die weiteren Räumlichkeiten
betrifft, so wird zusätzlich zu den Aufführungsräumen noch ein Abstellraum für
Bühnenbild und Requisiten benötigt – zum einen, damit auch diese Utensilien
nicht mehr ständig hin- und hertransportiert werden müssen, zum anderen weil
die Mietkonditionen für die derzeitige Unterbringung auf die Dauer für den
Theaterverein nicht mehr erschwinglich wären.
Der Versammlungssaal im Casino kann
bislang –je nach Bedarf mit oder ohne
Küche - sowohl von Privatpersonen als auch Vereinen zur vorübergehenden Nutzung
angemietet werden. Eine Liste über die Nutzungen im Jahr 2010 ist als Anlage 2
zur Information beigefügt.
Da somit von dem Antrag auch andere
Vereine betroffen sind, wurde der Stadtausschuss für Sport und Kultur um
Stellungnahme gebeten. Mit dem als Anlage 3 beigefügten Schreiben hat sich der
Dachverband gegen eine exklusive Nutzung ausgesprochen.
Aus Sicht der Verwaltung sind im
Zusammenhang mit dem Antrag des Theatervereins mehrere Aspekte zu beachten:
- Bei einer Befürwortung des Antrags
des Theatervereins würde der Saal zwangsläufig als frei vermietbarer
Versammlungsraum für Einzelveranstaltungen wegfallen. Was die Nutzung durch
Privatpersonen anbelangt, wäre dieser Wegfall angesichts der überschaubaren
Vermietungszahlen nach Ansicht der Verwaltung jedoch vertretbar.
- Hinsichtlich der Nutzungen durch
andere Kornwestheimer Vereine ist es zunächst sicherlich nachvollziehbar und
verständlich, dass die Vereine, die traditionell den Versammlungssaal nutzen,
diesbezüglich erhebliche Vorbehalte haben. Eine Festvermietung an den
Theaterverein würde aber für die anderen Vereine nicht zwangsläufig mit einem
vollständigen Wegfall dieser Räumlichkeit einhergehen. Vielmehr sollte eine
Vermietung an den Theaterverein vertraglich
mit der Bedingung verknüpft werden, dass sich der Verein verpflichtet, auf
Anfrage außerhalb seiner Spielzeiten zu den bisherigen finanziellen Konditionen
an andere Kornwestheimer Vereine und Organisationen unterzuvermieten.
Zwei Dinge würden sich hierbei
gegenüber bisher ändern:
Da der Theaterverein bei einer
Exklusivvermietung eine Konzession für Gelegenheitsgastronomie beantragen
würde, wäre ein direkte Überlassung der Küche an
Dritte nicht mehr möglich. Der Theaterverein „Die 7 Schwaben“ wäre aber bereit,
auf Wunsch die Bewirtung zu übernehmen.
Außerdem wäre die Fläche, die für
andere Veranstaltungen zur Verfügung steht, durch die fest installierte Bühne
kleiner als bisher. Von den Veranstaltungen, die im Casino stattfinden, dürfte
dies am stärksten die Kleiderbörsen des Eltern-Kind-Vereins Kornwestheim e.V.
betreffen, die den bisher zur Verfügung stehenden Platz voll ausschöpfen.
- Aus den derzeitigen Vermietungen
der Räumlichkeiten wurden und den letzten Jahren (einschließlich den
Mieterlösen des Vereins „Die 7 Schwaben“) zwischen ca. 2.300 EUR bis ca. 4.000
EUR Einahmen aus Benutzungsentgelten erzielt.
Bei einer exklusiven Vermietung wäre
nach den derzeit gültigen und vom Gemeinderat in
seiner Sitzung vom 16.12.2010
beschlossenen Vermietungskonditionen vom Verein künftig folgende Miete zu
entrichten:
Größe, der benötigten Räume:
Saal: 77 m²
Vorraum: 28 m²
Küche: 10 m²
zusammen
somit 115 m²
- Grundmiete (153 m²x 1,40 EUR):
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161,00EUR
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- Mietaufschlag zwischen 51 m²
und 100 m² Nutzfläche (50 m² x 1,40 EUR)
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70,00 EUR
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- Mietaufschlag für Flächen ab
100 m² (53 m² x 4,20 EUR/m²)
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63,00 EUR
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Summe:
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294,00 EUR
monatliche Miete
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Hinzu kämen dann wie bei den anderen
Mietern des Kasino-Gebäudes noch die anteiligen Betriebskosten (die
Betriebskosten-Vorauszahlungen liegen derzeit bei 2,40 EUR/m²).
Außerdem wünscht sich der Verein wie
oben ausgeführt zusätzlich noch einen Abstellraum. Sollte es gelingen, einen
solchen Raum mit einer Größe von ca. 38 m² zur Verfügung stellen zu können, so
kämen (da bei der Fläche über 100 m² der Mietaufschlag von 4,20 EUR/m² voll zu
Buche schlägt) nochmals rund 210,-- EUR Miete hinzu
Diese Miete würde dann in der
Größenordnung von rund 500,-- EUR
Kaltmiete im Monat liegen, die der Theaterverein noch für erschwinglich
hält.
Rein finanziell hätte die Stadt aus
einer Festvermietung somit sicherlich Vorteile, da der Mietertrag höher liegt
und auch eine verlässlichere Größe darstellt, als die Einnahme aus den
Nutzungsentgelten des Saals.
Als Nebeneffekt wäre bei einer
Festvermietung auch damit zu rechnen, dass der Unterhaltungs- und
Reparaturaufwand in diesen Räumlichkeiten geringer wird als bisher mit relativ
vielen verschiedenen Nutzern.
In der Gesamtabwägung steht die
Verwaltung trotz einiger Problemfelder dem Antrag des „Theatervereins „Die 7 Schwaben“ positiv gegenüber, zumal es
sicherlich bedauerlich wäre, wenn sich der Verein mangels fester Spielstätte
tatsächlich zum Jahresende auflösen würde.
Die Verwaltung schlägt daher vor,
einer Vermietung des Versammlungssaals, des Vorraums, der Küche und eines
weiteren Raums im Erdgeschoss des Mehrzweckgebäudes Aldinger
Straße 80 an den Theaterverein „Die 7 Schwaben„ zur exklusiven und dauerhaften
Nutzung ab dem 01.01.2012 zu den vom
Gemeinderat festgesetzten üblichen Konditionen grundsätzlich zuzustimmen.
Im Falle eines positiven Beschlusses
wird die Verwaltung dann beauftragt, einen Mietvertrag mit dem Theaterverein
vorzubereiten, der insbesondere auch die weitere Mitbenutzungs-möglichkeiten
des Saales für andere Vereine und Organisationen verbindlich regelt.
Außerdem wäre in den vertraglichen
Bestimmungen eine Reglung mit aufzunehmen, in welcher der Theaterverein – wie
auch schon in den Vorgesprächen – darauf hingewiesen wird, dass die Stadt die
Räumlichkeiten im bisherigen Zustand übergibt, also etwaige bauliche
Veränderungen vom Verein selbst und auf eigene Kosten in Abstimmung mit dem
Stadtbauamt vorzunehmen sind.
Ein weiterer Aspekt ist zudem der
vom Theaterverein wie weiter oben ausgeführt als sehr wichtig eingeschätzte
zusätzliche Raum zur Lagerung von Requisiten und Kulissen.
Allerdings gibt es im Erdgeschoss
des Gebäudes aktuell keine freien Raumreserven.
Vielmehr bestehen derzeit feste
Mietverträge mit der Fasnetzunft sowie dem Verein Ausländertreff e.V. als
Generalmieter für verschiedene ausländische Vereine (im
EG befindet sich speziell die Geschäftsstelle des Türkischen Kulturzentrums).
Hier könnten im Falle eines
positiven Beschlusses weitere Gespräche mit den betroffenen Vereinen geführt
werden, um Möglichkeiten auszuloten, ob und wie gegebenenfalls eine weitere
Raumreserve (eventuell durch das Anbieten von Ersatzräumlichkeiten) geschaffen
werden könnte. Zunächst kann beim derzeitigen Sachstand dem Theaterverein
allerdings ein weiterer Raum im
Erdgeschoss nur für den Fall in Aussicht gestellt werden, dass einer der angestammten Vereine einen solchen Raum aufgibt.