Vorlage-Nr.:

215/2011

Az.:

301 Daniela Oesterreicher
03 Dietmar Allgaier

Datum:

21.06.2011



Bürgermeisteramt

 

 

 

Sitzungsvorlage

 

 

 

Gremium:

Verwaltungs- und Finanzausschuss

Am:

30.06.2011

 

 

Betreff:

Einführung eines Bürgerhaushalts

 

 

Anlage(n):

Mitzeichnung

Antrag der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen,

 

Beschlussvorschlag:

Der Verwaltungs- und Finanzausschuss beschließt, die Entscheidung über die Einführung eines Bürgerhaushalts bis mindestens nach der Umstellung auf das Neuen Kommunalen Haushalts- und Rechnungswesen im Jahr 2013 zurückzustellen.

 

Beratungsfolge:

 

Vorlage an

 

zur

 

Sitzungsart

 

Sitzungsdatum

 

Beschluss

 

 

 

 

 

Verwaltungs- und Finanzausschuss

Beschlussfassung

öffentlich

30.06.2011

 

 

 

Finanzielle Auswirkungen

HHJ

Finanzposition

Betrag

Plan

Auswirkungen

Erläuterungen

 

 

 

 

 

 

2011

1.0300.6580

5.000 EUR

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2011

1.0300.6794

4.000 EUR

Apl

Erhöhung der Interne Leistungsverrechnung mit dem Bauhof.

 

 

 

 

Deckungsvorschlag:

Entfällt

 


Sachdarstellung und Begründung:

 

Im Zusammenhang mit den Haushaltsplanberatungen für 2011 hat die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen einen Antrag auf Einführung eines Bürgerhaushaltes bei der Stadt Kornwestheim gestellt (vgl. Anlage 1). Ziel dieses Antrags ist es, den Bürgerinnen und Bürgern von Kornwestheim künftig mehr Einblick in das Haushaltsplanverfahren zu gewähren und eine Beteiligung am Entscheidungsprozess durch eigene Anregungen, Vorschläge und gemeinsame Diskussionsrunden zu ermöglichen.

 

Der erste Bürgerhaushalt wurde bereits im Jahr 1989 in Porto Alegre (Brasilien; 1,4 Mio. Einwohner) durchgeführt und von dort in viele Städte andere Länder „exportiert“. In Deutschland sind es Städte wie Hamburg, Essen, Erfurt, Freiburg im Breisgau, Solingen oder Rheinstetten, die das Modell des Beteiligungshaushalts schon nutzen.

 

Um beim Thema Bürgerhaushalt eine gemeinsame Diskussionsgrundlage und eine Abgrenzung zu ähnlichen Modellen zu schaffen, wurde vom Forschungsprojekt „Europäische Bürgerhaushalte“ ein Kriterienkatalog definiert:

 

„Im Bürgerhaushalt nehmen Bürger ohne politisches Mandat an der Erstellung und/oder Umsetzung öffentlicher Finanzen teil. Fünf weitere Kriterien müssen in Europa zu dieser Definition hinzugefügt werden, um den Bürgerhaushalt von anderen Beteiligungsverfahren zu unterscheiden:

 

1.      Im Zentrum des Verfahrens stehen finanzielle Aspekte, genauer gesagt die Diskussion um begrenzte Ressourcen.

2.      Die Beteiligung findet auf der Ebene der Gesamtstadt oder einem Bezirk mit eigenen politisch-administrativen Kompetenzen statt (die Quartiersebene allein reicht nicht).

3.      Es handelt sich um einen in der Dauer angelegten Prozess (eine Veranstaltung, oder ein Referendum über Finanzfragen sind kein Bürgerhaushalt).

4.      Die Beratung/Entscheidung der Bürger beruht auf einem Diskussionsprozess (Deliberation) im Rahmen besonderer Treffen/Foren (die Öffnung bestehender Verfahren der repräsentativen Demokratie gegenüber „normalen“ Bürgern ist kein Bürgerhaushalt)

5.      Die Organisatoren müssen über die Ergebnisse der Diskussion Rechenschaft ablegen.“

 

 

Auf was sollte bei der Einführung eines Bürgerhaushalts geachtet werden?

 

Dass das Projekt zur Einführung eines Bürgerhaushalts selbst bei guter Vorbereitung nicht immer den gewünschten Effekt erzielt und somit der Gefahr unterliegt, bereits nach der erstmaligen Durchführung schon wieder eingestellt zu werden, war bei den Städten Freiburg und Esslingen der Fall. Die Stadt Freiburg entschied sich aufgrund der geringen Beteiligung und dem großen Aufwand auch in finanzieller Hinsicht gegen eine Neuauflage. Bei der Stadt Esslingen wurden zwei Online-Phasen gestartet sowie drei Vor-Ort-Veranstaltungen durchgeführt. Dabei wurden Bürger und Verwaltungsmitarbeiter als Online-Moderatoren ausgebildet und eingesetzt. Kritik wurde dahingehend geäußert, dass die Veranstaltungen nicht interaktiv genug waren und der Schwerpunkt eher in der Befragung über das Internet lag. Zu geringe Öffentlichkeitsarbeit und eine zu geringe politische Relevanz des Verfahrens ließen das Projekt auf das Abstellgleis geraten.

 

Damit der Bürgerhaushalt zu einem Erfolg wird, sollte daher im Vorfeld auf diverse Dinge geachtet werden:

-          Wichtig ist zu allererst, dass das politische Gremium hinter dem Projekt steht und dies mit einem Beschluss zur Einführung eines Bürgerhaushalts zum Ausdruck bringt und bestärkt. Dem augenscheinlichen Argument gegen die Einführung eines Bürgerhaushaltes, nämlich dem Argument der „Teilentmachtung“ des Gemeinderats durch die Bürgerbeteiligung, kann widersprochen werden. Die schlussendliche Entscheidungshoheit über den städtischen Haushalt liegt per Gesetz weiterhin beim Gemeinderat, die Bürgerinnen und Bürger geben lediglich Anregungen und bringen Vorschläge in den Entscheidungsprozess mit ein. Gleichzeitig wird damit eine höhere Transparenz nach außen erreicht.

-          Um einen möglichst großen und auch unterschiedlichen Teilnehmerkreis anzusprechen, ist darauf zu achten, dass man mehrere Medien zur Kommunikation und Einbindung in das Verfahren verwendet.

-          Damit der Bürgerhaushalt nicht ungewollt zu einem Wunschkonzert ausartete, müssen die Fragen oder die zur Disposition stehenden Themen auf ihre mögliche Wirkung hin betrachtet werden. Die Stadt Solingen hat ihren Bürgerhaushalt zum Beispiel zu einem Konsolidierungsinstrument umfunktioniert.

-          Damit entsprechend viele Bürgerinnen und Bürger auch für die Teilnahme mobilisiert werden, sollten auch „heilige Kühe“ zur Disposition gestellt werden, damit die Bürgerschaft nicht den Eindruck gewinnt, sie dürfe sowieso nur bei eher belanglosen Themenfelder mitdiskutieren.

-          Das Thema Öffentlichkeitsarbeit ist ein wichtiger Faktor, um auf das System der Bürgerbeteiligung überhaupt aufmerksam zu machen und darüber die Beteiligungsquote zu regeln. Eine Einbindung der Lokalpresse kann hierbei einen großen Beitrag leisten.

-          Bei Pilotprojekten wird empfohlen, zunächst eine externe Evaluation zu beauftragen, um sich dabei auch das methodische Wissen bei der Durchführung anzueignen.

-          Zum Abschluss des Verfahrens darf nicht vergessen werden, den Bürgerinnen und Bürgern eine Rückmeldung über den Ausgang des Entscheidungsprozesses zu geben. So können diese nachvollziehen, ob und in welcher Art ihre Anregungen und Vorschläge Anklang gefunden haben und man gibt ihnen das Gefühl, dass sie als Beteiligte auch ernst genommen worden sind.

 

 

 

Welche Arten der Information / Beteiligung gibt es?

 

Faltblatt / Plakate

In einem Faltplatt oder Flyer können der Zweck und die Themen von einem Bürgerhaushalt in Kürze dargestellt werden mit Angaben über Kontakte, Veranstaltungen oder der Internetadresse. Plakate können zusätzlich als Aushang im Stadtgebiet über die wichtigsten Eckpunkte informieren bzw. auf das Thema einfach aufmerksam machen.

Die Kosten für 15.000 Faltblätter (Din lang, Wickelfalz, 135 g) würden bei ca. 400 EUR liegen, für 10.000 Flyer (vgl. Flyer für die Bürgerversammlung 2011) bei ca. 800 EUR und für 200 Plakate im Format von  A 1 und /oder A 2 bei 400 EUR. Gestaltungskosten kommen unter Umständen noch separat hinzu.

 

Fragebogen

Mit einem Fragenbogen können gezielt bestimmte Themen an die Bürger herangetragen und ein generelles Meinungsbild abgefragt werden. Der große Aufwand bei dieser Form der Beteiligung liegt in der Erstellung, Auswertung und anschließenden darstellerischen Aufarbeitung der Ergebnisse. Hier gibt es die Möglichkeit der internen als auch der externen Evaluation.

Die Stadt Tübingen (ca. 87.800 Einwohner) zum Beispiel hat sich für die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung in Speyer entschieden und dafür Mittel in Höhe von 12.500 EUR (inkl. Versandkosten) bereitgestellt. Das Institut hat eine Fragebogen entwickelt und repräsentativ an 1.000 Personen versendet und darüber hinaus diesen Fragebogen im Internet zum Download bereitgestellt (www.tuebingen.de/befragung). Der Bogen enthielt 13 Fragestellungen mit 107 Frageoptionen und weitere 8 Fragen wurden über Angaben zur Person gestellt, um eine Aussage über den Beteiligtenkreis zu erhalten. Von den 1.000 versendeten Fragebögen kamen 409 Stück (41%) zurück und weitere 794 Fragebögen wurden aus der offenen Befragung abgegeben. Insgesamt haben sich somit 1.203 Bürgerinnen und Bürger bei der Befragung in Tübingen beteiligt (ca. 1,4% der Einwohner).

Für eine interne Evaluation kann man vergleichsweise das Beispiel der Betriebsklimaumfrage durch den Personalrat Kornwestheim in den Jahren 2006 und 2009 heranziehen. Hier benötigte ein Mitarbeiter 3 bis 5 Wochen, um einen Fragebogen mit 50 Fragen auszuarbeiten, auszuwerten und aufzubereiten. Damals wurden ca. 400 Mitarbeiter angeschrieben, von denen im Jahr 2006 in etwa 140 (35% Rücklaufquote) ihren Bogen ausgefüllt zurücksendeten und im Jahr 2009 ca. 80 (20% Rücklaufquote).

 

Briefpost

Per Briefpost können nicht nur Faltblätter, Flyer oder Einladungen zu einem Diskussionsforum versendet werden sondern natürlich auch Fragebögen zum Thema Bürgerhaushalt. Würde man sich für den Versand an alle Haushalte entscheiden, könnte man somit alle Bürgerinnen und Bürger erreichen. Bei einem „stichprobenartigen“ Versand an ausgewählte Haushalte ist darauf zu achten, dass die Stichprobe einen Querschnitt der Bevölkerung von Kornwestheim darstellt.

Die Versandkosten für beispielsweise 1.000 Briefe Din lang (Inhalt: 5 Blatt) würden bei ca. 350 EUR liegen, für 1.000 Großbriefe Din A 4 (Inhalt: 10 Blatt) bei ca. 550 EUR.

Der Versand von Faltblättern oder Flyern an alle 14.000 Haushalte in Kornwestheim würde je nach Gewicht zwischen 1.700 EUR und 2.000 EUR kosten.

 

Internet

Über das Internet wird überwiegend eher eine jüngere Bevölkerungsschicht angesprochen. Hier gibt es die Möglichkeit mit einem Kurztext oder einem zum Download eingestellten Dokument über den Bürgerhaushalt zu informieren. Weitergehend könnte man einen Fragebogen, ebenfalls als Download, auf der Homepage der Stadt hinterlegen. Eine andere Variante wäre, die Befragung direkt auf der Homepage oder auf einem eigens dafür eingerichteten Portal durchzuführen. Das Modell direkt auf der Homepage würde keine Kosten verursachen, müsste jedoch von Mitarbeitern der IUK eingerichtet werden. Ein kleines Beispiel, wie eine Befragung auf der Kornwestheimer Homepage aussehen könnte, findet man im Internet unter „http://www.kressbronn.de/2247_DEU_WWW.php“ (gleicher Betreiber (komm.on.line GmbH) wie für die Kornwestheimer Homepage). Die zweite Variante wäre ein eigenes Portal. Für die Umsetzung durch die Firma komm.on.line GmbH würden einmalige Einrichtungskosten von 3.500 EUR netto anfallen und jährlich laufende Kosten von 500 EUR. Die Umsetzung und Produktivsetzung des Portals würde 6 bis 8 Wochen in Anspruch nehmen.

Damit jedoch die Möglichkeit im Internet genutzt wird, muss auch hier durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit darauf Aufmerksam gemacht werden.

 

Informationsveranstaltung / Diskussionsforum

Ein Diskussionsforum bindet, anders als eine reine Informationsveranstaltung, die Bürgerinnen und Bürger aktiv mit ein und beantwortete nicht nur die gestellte Fragen. Gerade der oben genannten Fall der Stadt Esslingen hat gezeigt, dass bei einer Veranstaltung zum Bürgerhaushalt der Informationsrunde auch noch eine Diskussionsrunde folgen sollte, um der Bürgerschaft die Möglichkeit der aktiven Beteiligung zu geben.

Beim Teilnehmerkreis einer solchen Veranstaltung kann umgangssprachlich mit den „üblichen Verdächtigen“ gerechnet werden. Zur letzten Bürgerversammlung der Stadt Kornwestheim im Jahr 2009 waren schätzungsweise bis zu 300 Bürgerinnen und Bürger gekommen.

Für eine Veranstaltung in der Sporthalle Ost oder der Rechberghalle kann mit Kosten von ca. 8.000 EUR (4.000 EUR Infomaterial und 4.000 EUR Bauhofleistungen) gerechnet werden.

 

Zeitungsartikel/-annonce

Über eine Zusammenarbeit mit der Kornwestheimer Zeitung könnte zum gegebenen Zeitpunkt ein Artikel über den Bürgerhaushalt Kornwestheim im Lokalteil erscheinen. Erreicht werden damit ca. 5.200 Zeitungsabonnementen plus ca. 400 weitere Personen durch den Abverkauf im Handel. Die Kosten, um z.B. einen Flyer als Zeitungsbeilage herauszugeben, liegen bei etwa 1.500 EUR. Eine Kurzinfo bzw. ein „Eyecatcher“ in Form einer Tip-on-card auf der Forderseite der Zeitungsausgabe kostet etwa 1.400 EUR (233 EUR/1.000 Stück bei 5.600 Ausgaben).

 

Telefonservice

Die Stadt Stuttgart führt für den Doppelhaushalt 2012/2013 erstmals einen Bürgerhaushalt durch. Dafür wurden im Haushaltplan Mittel in Höhe von 232.000 EUR und eine befristete Stelle der Entgeltgruppe 9 TVÖD für die Zeit vom 01.04.2011 bis 31.01.2012 bereitgestellt. Die Vorschläge bei der Stadt Stuttgart können vom 1. bis 22. Juli 2011 online, schriftlich, persönlich und sogar telefonisch abgegeben werden.

 

Infostand

Die Stadt Rheinstetten (ca. 20.600 Einwohner) hat bereits seit 2001 einen Bürgerhaushalt. Sie informiert ihre Bürgerinnen und Bürger, außer über die Zeitung oder das Internet, auch über einen eigenen Stand beim Wochenmarkt. Mitarbeiter der Kämmerei geben hier Infomaterial aus und beantworten Fragen.

 

 

 

Wie könnte die Einführung eines Bürgerhaushaltes bei der Stadt Kornwestheim aussehen?

 

Für die Einführung eines Bürgerhaushaltes bei der Stadt Kornwestheim wären folgende Maßnahmen inkl. kostenmäßiger Bewertung denkbar:

 

1.      Bereitstellung von Infos und Themenblöcken im Internet sowie einem Download-Dokument, um Anregungen bei der Stadtverwaltung einreichen zu können (ab dem Tag nach der Einbringung des Haushaltsplanentwurfs).

2.      Ein Fragebogen für den Bürgerhaushalt könnte evtl. als zweite Ausbaustufe im Folgejahr erstellt werden (keine Kosten, wenn Eigenleistung).

3.      Erstellung eines Faltblattes, welches an alle Haushalte versendet wird
(Druck: 400 EUR; Versand: 1.800 EUR).

4.      Erstellung von 200 Plakaten, um im Stadtgebiet auf den Bürgerhaushalt und das damit verbundene Diskussionsforum aufmerksam zu machen (Kosten: 400 EUR).

5.      Tip-on-card auf der Vorderseite der Kornwestheimer Zeitung, kurz vor der Veranstaltung zum Bürgerhaushalt (Kosten: 1.400 EUR).

6.      Durchführung einer Veranstaltung zum Bürgerhaushalt mit Vortrag und anschließender Diskussionsrunde. Außer den oben genannten Kosten für die Öffentlichkeitsarbeit fallen hier noch Kosten für die Bauhofleistungen (Auf- und Abbau) in Höhe von ca. 4.000 EUR an (Rechberghalle oder Sporthalle Ost). Es würden keine Kosten anfallen, wenn die Veranstaltung im Rathaus-Foyer stattfindet.
Die dabei diskutierten Themenfelder, Anregungen und Vorschläge würden beim Haushaltsausschuss in aufbereiteter Form den Stadträtinnen und Stadträten zur Beratung vorgelegt werden.

7.      Es würde versucht werden, mit der Kornwestheimer Zeitung beim Thema Bürgerhaushalt zusammen zu arbeiten, damit auch im Lokalteil darüber in einem größeren Artikel berichtet wird.

8.      Nach Abschluss des Verfahrens könnte in der Sitzung, in der der Haushaltsplan verabschiedet werden soll, auch ein Abschlussbericht zum Bürgerhaushalt gemacht werden. Dieser wird danach ins Internet eingestellt. Eventuell könnte die Kornwestheimer Zeitung auch hier noch einen weiteren Artikel im Lokalteil einbringen.

Vorschlag der Verwaltung

 

Die Stadtverwaltung Kornwestheim ist momentan dabei nach den gesetzlichen Vorgaben des Landes, das Rechnungswesen von der bisherigen kameralen Buchführung auf das Neue Kommunale Haushalts- und Rechnungswesens (NKHR) umzustellen. Der letzte kamerale Haushalt wird somit im Jahr 2012 erstellt und im Jahr 2013 wird es dann den ersten doppischen Haushaltsplan geben. Nicht nur für die dahinterstehende Buchhaltung ergeben sich Änderungen, sondern das gesamte Erscheinungsbild wird sich wesentlich von der bisherigen Darstellung im Haushaltsplan unterscheiden. Um die Einbindung der Bürger bei der Haushaltsplanung, die künftig auf einer Fortführung für die Folgejahre beruhen soll, nicht im darauffolgenden Jahr bereits wieder auf einer anderen Haushaltssystematik zu gründen, wäre die Einführung eines Bürgerhaushaltes unter diesem Gesichtspunkt erst nach der Umstellung auf das NKHR sinnvoll. Ein weiteres Argument dafür ist, dass das Arbeitspensum des Personals in der Verwaltung durch das Projekt NKHR bereits ausgereizt ist und ein weiteres Themenfeld ohne Einbußen bei der fach- und sachgerechten Umsetzung nicht leistbar wäre. Auch ist klar, dass die Pflichtaufgaben vor den freiwilligen Aufgaben den Vorrang haben sollten. Daher schlägt die Verwaltung vor, die Entscheidung über den Antrag der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen auf Einführung eines Bürgerhaushalts auf den Zeitpunkt nach der Umstellung auf das NKHR bei der Stadt Kornwestheim, also frühestens ab dem Jahr 2013, zu verschieben.

 

 

 


Anlagen:

Nicht alle Anlagen sind öffentlich. (Internet)
Bürgerhaushalt.pdf Bürgerhaushalt.pdf