Betreff:
Bedarfsplanung
Kindergärten
Anlage(n):
Mitzeichnung
Bedarfsplanung Stand Dezember 2010
Beschlussvorschlag:
1.
Die
aktualisierten Kinderzahlen und die Fortschreibung für Kornwestheim in den
einzelnen Kindergartenbezirke zur Kenntnis zu nehmen.
2.
Die
Betreuungswünsche und Entwicklungen zur Kenntnis zu nehmen.
3.
UKI
als Betreiber einer Kindertageseinrichtung U3 für die nächsten drei Jahre in
die Bedarfsplanung aufzunehmen.
4.
Der
Bedarf für eine Einrichtung im westlichen Stadtgebiet ist mit vier
Krippengruppen und zwei altersgemischten Gruppe gegeben. Dabei sollte die
Hälfte der Gruppen als Ganztagseinrichtungen zu angeboten werden.
5.
Für
den Ausbau im östlichen Gebiet Gespräche mit den beiden Kirchen aufzunehmen und
dem Ausschuss in der zweiten Jahreshälfte mögliche Standorte und Trägermodelle
vorzustellen.
Beratungsfolge:
Vorlage an
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zur
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Sitzungsart
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Sitzungsdatum
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Beschluss
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Sozialausschuss
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Beschlussfassung
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öffentlich
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23.03.2011
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Sachdarstellung und
Begründung:
Die Verwaltung hat im letzten Jahr mit der Vorlage 362/2010
vom Oktober 2010 die Bevölkerungsentwicklung im Bereich der 0-6 Jährigen
vorgestellt und die Handlungsfelder im Bereich des Ausbaus von
Kindertageseinrichtungen dargestellt.
Die Zahlen wurden inzwischen
aktualisiert (Stand Dezember 2010) und in den entsprechenden Listen
fortgeschrieben, sodass eine belastbare Prognose bis zum Sommer 2014 erstellt
werden konnte.
Im Vergleich zu den Zahlen im
letzten Jahr nimmt die Kinderzahl der 3-6 Jährigen um
bis zu 3% (in einzelnen Quartalen um
bis zu 30 Kinder) zu. Es handelt sich hierbei um einen rechnerischen Wert.
Diese Entwicklung hat auch Prof. Dr.
Köhl in seinen Berechnungsmodellen als realistische Zunahme prognostiziert.
In der Summe bedeutet dies einen
Ausbau um mindestens eine weitere Kindergartengruppe.
Am 28. Februar 2011 fand das erste
Bedarfsgespräch 2011 statt, zu dem die Träger der Kindertageseinrichtungen
eingeladen waren. Die evangelische und katholische Kirche sowie UKI haben an
der Planungssitzung teilgenommen.
Bei dem Gespräch wurden folgende
Entwicklungen festgestellt:
- Die Regelbetreuung (Vormittag- und Nachmittagsbetreuung)
wird von Seiten der Eltern immer weniger nachgefragt. Eltern nehmen
weiterhin verstärkt Verlängerte Öffnungszeiten in Anspruch.
- Der Bedarf an Ganztagesbetreuung wächst, insbesondere
die Nachfrage an Ganztagesangeboten (zwischen 7,5 und 10,5 Stunden pro
Tag) für Kinder
zwischen
3 und 6 Jahren nimmt zu.
- Die Nachfrage an Betreuungsangeboten für Kinder U3 ist
nach wie vor ansteigend. Insgesamt wird der Bedarf größer als die
geforderten 34 % der Kinder eingeschätzt.
Dies
bestätigen auch andere Kommunen, die den Bedarf bei 50 – 60% sehen.
Die Nachfrage an Kindergartenplätzen
kann momentan mit den Angeboten bzw. Neubauten noch entsprochen werden. Die
Belegungsspitzen zum Ende des Kindergartenjahres bleiben, sodass auf Ende des
Kindergartenjahres der Anteil der U3 Jährigen in der Kindergärten immer wieder
abgesenkt werden muss.
Dies hat Einfluss auf die
Versorgungsquote bei den U3 Jährigen. Durch die Schaffung der Plätze
in St. Bernhard – 10 Plätze,
in der Daimlerstraße – 20 Plätze,
in der Weimarstraße – 10 Plätze
in der Bolzstraße – 10 Plätze (Nachmittagsgruppe)
konnte in den letzten 12 Monaten
aber der Ausbau konsequent weiter betrieben werden.
Bei einer Abdeckung von 34 Prozent
müssen zum Zeitpunkt 3 Quartal 2013 insgesamt
260 Plätze zur Verfügung gestellt
werden. Damit bleibt die Zahl gegenüber der letzten Berechnung annährend stabil
(268 bei 35%).
Im Bereich der Kindertagespflege
fand Anfang des Jahres ein Mitarbeiterwechsel statt. Frau Koeberlein vom
Tagesmütter ist neue Ansprechpartnerin für und in Kornwestheim. Inzwischen finden regelmäßige
Planungsbesprechungen mit dem Verein statt, um das Ziel von 60 Plätzen U3
Betreuung bis zum Herbst 2013 zu erreichen.
Am 5. Mai 2011 findet in
Kornwestheim/Schafhof eine Veranstaltung des Tagesmüttervereins statt um Eltern
über das Angebot zu informieren und Tagespflegepersonen zu gewinnen.
Insgesamt verfügt Kornwestheim
momentan über 100 feste Plätze in der U 3 Betreuung und bis zu 39 Plätze, die
mit einem Kind U3 oder zwei Kindern Ü3 belegt werden können.
In der Vorlage 262/2010 wurde neben
den Kinderzahlen die Vorschläge zum Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen
dargestellt.
Im
Bedarfsgesprächs vom 28. Februar 2011 wurden die einzelnen Bedarfe in
den Kindergartenbezirken diskutiert und mögliche Ausbaunotwendigkeiten sowie
Vorschläge festgehalten:
Kindergartenbezirk 4:
Gegenüber der letzten Bedarfsplanung
sind die Zahlen im Bezirk gering rückläufig. Dies liegt auch an der Neuordnung,
die in dem Stadtgebiet stattgefunden hat. So wurden Bewohner von Straßen im
Randgebiet des Kindergartenbezirks den angrenzenden Bezirken zugeordnet.
Die Kirchen sind in dem Bezirk mit
den Einrichtungen Beate-Paulus und St. Bernhard aktiv. Beide Kirchen haben eine
Bereitschaft angekündigt temporär oder auch längerfristig einen Ausbau ihrer
Kapazität zu bedenken und in den eigenen Gremien zu diskutieren. Entsprechend
den Voten der Kirchengemeinden kann dann ein Ausbau im Bedarfsarbeitskreis
abgesprochen werden. Für den Fall von temporären Maßnahmen muss auch die
notwendige Finanzierung thematisiert werden.
Bau einer Kindertageseinrichtung im westlichen Stadtgebiet
Immovation als Eigentümer des
Salamanderareals hatte den Bau einer Kindertageseinrichtung auf dem Gelände
planerisch vorgesehen. In Gesprächen mit Immovation wurde der grundsätzliche
Bedarf für den westlichen Stadtteil bestätigt.
In der Zwischenzeit haben sich noch
weitere Träger mit der Stadt in Verbindung gesetzt und ein grundsätzliches
Interesse am Betrieb einer Einrichtung in der Weststadt bekundet.
Die Träger haben um die Aufnahme des
Bedarfs in die Bedarfsplanung gebeten. Diese Aufnahme (in die Bedarfsplanung)
sichert dem Träger den gesetzlich vorgeschriebenen Zuschuss von 63% bei Ü3 und
68 % bei U3 der Betriebskosten zu und schafft für den Träger eine
Planungssicherheit.
Aufgrund der Kinderzahlen und der
neu zu beziehenden Wohn – und Arbeitsflächen schlägt das Amt für
Stadtgesellschaft vor den Bedarf mit 4 Gruppen U3 entspricht 40 Plätzen und
2 Altersgemischten Gruppen
entspricht 30 Plätzen festzuschreiben. Bei Altersgemischten Gruppen können
maximal 1/3 der Kinder U3 Jahre sein, der Rest der Kinder ist Ü3.
Da für viele Eltern Betreuungszeiten
bis 14 Uhr nicht ausreichend sind, soll die Hälfte der Gruppen als
Ganztagesgruppen betrieben werden. Damit entsteht für diese Kinder eine
Betreuungszeit zwischen 7,5 und 10,5 Stunden pro Tag.
Die Verwaltung wird die Gespräche
mit den Trägern fortführen mit dem Ziel die jeweiligen Rahmenbedingungen zu
prüfen und zu vergleichen. In den Vergleich soll auch der Betrieb der
Einrichtung unter städtischer Regie einbezogen werden. Mit Vorlage der ersten
Ergebnisse wird die Verwaltung über diese in den entsprechenden Ausschüssen
berichten.
Reaktivierung Einrichtung Herderstraße
Im Sozialausschuss vom 20.10.2010 wurde
das Thema Reaktivierung der Einrichtung als Möglichkeit des Ausbaus der
Kindergartenplätze diskutiert.
Die Stadtverwaltung hat die Prüfung
von Alternativen zur Reaktivierung in Auftrag gegeben.
Dies sind
- Sanierung und Umbau
- Abbruch und Neubau an der selben Stelle
- Neubau auf dem ESG Gelände
- Umbau des Gebäudes Bolzstraße 25-27
Die Kinderzahlen sind im Bezirk 8
nach der neuen Berechnung ansteigend.
Die Verwaltung wird die
entsprechende Ausschüsse umgehend über die Ergebnisse der Prüfung unterrichten.
Schaffung einer Einrichtung im östlichen Wohngebiet
Der Kindergartenbezirk 5 war bei der
Vorstellung der letzten Planung mit Kinderzahlen, die sich zwischen 169 und 209
Ü3 Kinder in den verschiedene Quartalen darstellen deutlich unterversorgt. Die
Anzahl der Kinder in der aktualisierten Berechnung ist stabil geblieben.
Angebotenen werden in der
Einrichtung Otterweg momentan125 Plätze für Ü3 Kinder. Im östlichen Wohngebiet
besteht nur im Otterweg eine Aufnahme für Kinder U3. Bei den vorliegenden
Zahlen ist dringend geboten, auch den U3 Bereich in der östlichen Stadt
auszubauen. In dem Wohngebiet östlich der B27 wohnen insgesamt über 6000
Personen.
Die Verwaltung schlägt für dieses
Gebiet den Bau einer Kindertageseinrichtung/ Familienzentrum vor. Die Einrichtung
sollte im Erstausbau drei Gruppen beherbergen
(2 Gruppen U3, eine Gruppe Ü3) mit
der Option einer möglichen Erweiterung und Nutzung für die Menschen im
Wohngebiet. Diese Einrichtung könnte dann mit einer Erweiterung für den Fall
der Umsetzung von „Ost 4“ die entsprechenden Betreuungsplätze bieten.
Im Bedarfsgespräch haben sich die
Kirchen gemeinsam für die Trägerschaft dieser Einrichtung interessiert.
Die Verwaltung wird bis zum 3.
Quartal die Gespräche mit den Kirchen und der Stadtplanung intensivieren um für
Standort und die Trägerschaft konkrete Vorstellungen in das Gremium einbringen
zu können.
Weitere Plätze für Kinder U3
Im Trägergespräch hat UKI sein
Interesse bekundet weiterhin in Kornwestheim mit der Kindertageeinrichtung
vertreten zu sein. UKI kann sich im Falle eines Umzugs innerhalb Kornwestheim
auch eine Erweiterung seines Platzangebotes vorstellen.
Ganztagesangebote
Die Kindergartenverwaltung hat den
Trend zu längeren Betreuungszeiten seit längerem wahrgenommen. Dieser Bedarf
wurde von den anderen Trägern bestätigt.
Die Kindergartenverwaltung wird zum
neuen Kindergartenjahr an zwei Einrichtungen verlängerte Betreuungszeiten
anbieten. Dabei werden zukünftig Ganztageskinder gemeinsam mit VÖ Kindern
(Verlängerte Öffnungszeiten) in einer Gruppe betreut. Somit kann ein fließender
Übergang zu dem neuen Betreuungsangebot geschaffen werden. Die Planungen werden
im Bezirk 2 Karlstraße und Bezirk 7 Daimlerstraße umgesetzt.
Die entsprechenden Haushaltsmittel
wurden im Haushalt 2011 eingesetzt.