Vorlage-Nr.:

54/2011

Az.:

214.01 Regine Jung

Datum:

09.02.2011



Bürgermeisteramt

 

 

 

Sitzungsvorlage

 

 

 

Gremium:

Sozialausschuss

Am:

16.02.2011

 

 

Betreff:

Auswertung der Umfrage zu Betreuungsangeboten für Schulkinder und weitere Entwicklung der Kernzeitbetreuung

 

 

Anlage(n):

Mitzeichnung

Umfragebogen zur Betreuungsangeboten für Schulkinder

 

Beschlussvorschlag:

1.      Die Ausnahme von § 4 Abs.1 Satz 4 der Richtlinien über die Kernzeitbetreuung wird genehmigt und die Anmeldefrist zur Kernzeitbetreuung für das kommende Schuljahr 2011/12 auf eine Woche nach Schulanmeldung abgekürzt.

 

2.      Der Sozialausschuss beauftragt die Verwaltung, die Randbedingungen der Einrichtung einer Ganztageskernzeit näher zu überprüfen und hierbei u. a. die Standortfrage, den Raum- und Personalbedarf sowie die finanziellen Aspekte auch unter der Fragestellung der Mindestgruppengröße zu klären.

3.      Das Ergebnis und die weiter einzuleitenden Schritte werden in der Sitzung des Sozialausschusses am 23.03.2011 beraten und gegebenenfalls dem VFA in seiner Sitzung am 31.03.2011 zur Beschlussfassung vorgelegt.

4.      Die notwendige Änderung der Richtlinie der Stadt Kornwestheim über das Betreuungsangebot im Rahmen der Verlässlichen Grundschule (Kernzeitenbetreuung) wird vorbereitet und den entsprechenden Gremien noch vor der Sommerpause zu Beschlussfassung vorgelegt.

 

Beratungsfolge:

 

Vorlage an

 

zur

 

Sitzungsart

 

Sitzungsdatum

 

Beschluss

 

 

 

 

 

Sozialausschuss

Beschlussfassung

öffentlich

16.02.2011

 

 

 


 

 

Sachdarstellung und Begründung:

 

 

I. Auswertung der Umfrage zu Betreuungsangeboten für Schulkinder

 

Wie im vergangenen Sozialausschuss angekündigt wird im Folgenden über die Ergebnisse der detaillierten Auswertung der vorgenannten Umfrage berichtet. Die einzelnen Ergebnisse sind, soweit aussagekräftig darstellbar, jeweils durch eine Grafik ergänzt.

 

Rücklauf

 

Von 1150 Umfragebögen (siehe Anlage), die in der Elternschaft der letzten beiden Kindergartenjahrgänge sowie der ersten beiden Schuljahrgänge verteilt wurden, sind

360 (31 %) zur Auswertung eingegangen. Der Rücklauf verteilt sich fast zu gleichen Prozentzahlen auf Kindergarten und Schule.

 

69 % der Befragten haben den Umfragebogen nicht zurückgeschickt. Die Verwaltung versteht dies einerseits als Ausdruck der Zufriedenheit mit dem vorhandenen Angebot eines Teils der Eltern. Andererseits muss unterstellt werden, dass Eltern, die sich an einer solchen Umfrage nicht beteiligen, vom Thema der Schulkindbetreuung wohl auch nicht betroffen sind.

 


 

Zufriedenheit mit Betreuungsangebot

 

 

 

 

Von den 360 Rückmeldungen äußerten 194 Personen (54 %) Zufriedenheit und 80 Personen (22 %) teilweise Zufriedenheit mit dem bisherigen Betreuungsangebot. 44 Personen (12%) sind nicht zufrieden und 42 Personen (12%) haben keine Angabe hierzu gemacht.

 

Auf die Frage „Wie wird Ihr Kind außerhalb der Schulzeiten / Kindergartenzeiten derzeit betreut?“, wurde wie folgt geantwortet:

 

Mit 60 % werden die meisten Kinder derzeit ausschließlich in der Familie betreut.

22 % der Befragten machten eine Mehrfachangabe (z.B. Familie und Freunde oder Familie und Tagesmutter) 9 % nutzen ausschließlich Hort oder Kernzeit und 3 % lassen ihr Kind durch eine Tagesmutter oder Freunde betreuen. 23 % blieben ohne Angabe bei diesem Punkt.


 

Zukünftig bevorzugte Betreuung

Auf die Frage welches die zukünftig bevorzugte Betreuungsform für ihr Kind wäre, wurde wie folgt geantwortet:

 

Betreuungsart

Insgesamt

Ohne Mittagessen

Mit Mittagessen

 

Kernzeit

127 (35%)

35 (28%)

92 (72 %)

 

Hort

38 (11%)

4 (11%)

34 (89%)

 

Offenes Ganztagesangebot

68 (19%)

13 (19%)

55 (81%)

 

 

Kombination aus Kernzeit und offenem Ganztagesangebot

33 (10%)

 2 (6%)

31 (94%)

 

Vier Personen bevorzugen ein Mittagessen ohne jedwede Betreuung und 71 (20%) blieben ohne Angabe.

 

Nachfolgende Grafik stellt die Verteilung der Betreuungswünsche plastisch dar:

 


Umfang des Betreuungsbedarfs
 

 

 

Betreuung vor dem Unterricht

 

 

 

 

157 Personen (44 %) haben angegeben für ihr Kind eine Betreuung vor dem Unterricht zu benötigen. Keine Betreuung vor dem Unterricht benötigen191 Personen (53 %) und 12 Personen (3 %) haben keine Angabe zu diesem Punkt gemacht.

 

Von den 157 positiven Rückmeldungen benötigen 116 die Betreuung täglich und 41 benötigen sie nur tageweise. 77 Personen benötigen eine Betreuung ab 7:30 Uhr (d.h. ab Kernzeitöffnung) oder später. Ein wesentlich kleinerer Teil von 29 Personen hat angegeben bereits vor 7:30 Uhr eine Betreuung zu benötigen. Alle übrigen Rückläufe enthielten keine Angabe zu diesem Punkt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Betreuung nach dem Unterricht

232 Personen haben angegeben für ihr Kind eine Betreuung nach dem Unterricht zu benötigen. Dies sind 64 % der Rückläufe; 46 % benötigen sie täglich, 18 % tageweise. 92 Personen (40 %) benötigen eine Betreuung bis längsten 14:00 Uhr (d.h. bis Kernzeitschluss). Die übrigen Angaben staffeln sich wie folgt:

 

Bis 15:00 Uhr  59 Pers.          25 %

Bis 16:00 Uhr  23 Pers.          10 %

Bis 17:00 Uhr  32 Pers.          14 %

 

Länger als 17:00 Uhr bis längstens 20:00 Uhr möchten 9 Personen (4%) ihre Kinder betreut wissen. Die übrigen Rückläufe blieben ohne Angabe zu dieser Frage.

 

 

Angemessene Beitragshöhe

Die Frage: „Welche Beitragshöhe halten Sie bei der von Ihnen gewünschten Betreuungsform bei fünf Tagen Betreuung für angemessen?“, wurde von den Eltern wie folgt beantwortet:

 

Keine Angabe                                                            160 Pers. / 45%

20 EUR oder weniger                                                  37 Pers. / 10 %

Bis 50 EUR                                                                 40 Pers. / 11%

Bis 80 EUR                                                                 43 Pers. / 12%

Bis 100 EUR                                                               43 Pers. / 12%

100 EUR bis 200 EUR                                                29 Pers. / 8%

Mehr als 200 EUR bis höchstens 400 EUR                  8 Pers./ 2%

 

Ergänzende Vorschläge

Sortiert nach der Anzahl der Nennungen wurden folgende ergänzende Vorschläge gemacht:

15 mal der Wunsch nach Ganztagsschulen

14 mal mehr Hausaufgabenbetreuung 

6 mal mehr Freizeitangebote an Schulen

4 mal flexiblere und spontanere Betreuung

Einmalnennungen gab es u. a. für Sport und Sprachförderung sowie Wünsche im Zusammenhang mit dem Mittagstisch an Schulen.


 

 

II. Übersicht über die Entwicklung der Kernzeitzahlen zum Schuljahr 2011/12

(Zahlen Stand Januar 2011)

 

Schule

 

 

 

 

 

- 1 -

Aktuelle Kinderzahl (Anzahl Gruppen/

Betreuerinnen)

 

- 2 -

Zu erwartende Erstklässler

( v. H. der Neueinschul-ungen)

- 3 -

Abzüglich Viertklässler und 50 % Drittklässler

 

 

- 4 -

Zu erwartende

Kinderzahl ab 9/ 2011

 

 

- 5 -

Zu

erwartende Anzahl

Gruppen

ab 9/2011

 

- 6 -

 

Schillerschule

 

 

87

(3/6)

 

 

33

(41 %)

 

21

 

99

 

3,5

 

Uhlandschule

 

 

50

(1,5/3)

 

 

35

(39 %)

 

10

 

75

 

2,5

 

Silcherschule

 

 

48

(1,5/3)

 

 

18

(26 %)

 

14

 

52

 

2

 

Eugen-Bolz-Schule

 

 

14

(1/2)

 

8

(22 %)

 

4

 

18

 

1

 

 

Aus der vorstehenden Übersicht ist eine voraussichtliche weitere Zunahme der Kernzeitgruppen zum kommenden Schuljahr 2011/12 abzulesen. Eine endgültige Aussage kann nach dem bisherigen Verfahren allerdings erst nach dem letzten Anmeldetermin zur Kernzeitbetreuung laut Richtlinien spätestens 4 Wochen nach Schulanmeldung (12.04.2011) am 10.05.2011 getroffen werden.

 

Die vorliegenden Zahlen und Berechnungen beruhen auf Auskünften des Einwohnermeldeamtes und der Anmeldequote des Vorjahres (Prozentangaben in Klammern in Spalte 3) sowie Erfahrungswerten bei der Abmeldung von zukünftigen Viertklässlern (Spalte 4).

 

Bei der laut vorstehender Tabelle unterstellten Entwicklung sind zu den einzelnen Schulen folgende Feststellungen zu treffen:

 

Schillerschule

Hier könnte die Gruppenanzahl knapp werden. Sollte die tageweise Betreuungsform von genügend Eltern in Anspruch genommen werden, kann eine Aufteilung der 99 Kinder auf die vorhandenen drei Gruppen funktionieren. Es fehlt in jedem Falle schon jetzt an einem eigenen Raum für die 3. Gruppe. Dieser sollte zum kommenden Schuljahr dringend geschaffen sein.

 

 

 

 

 

 

 

Uhlandschule

Insbesondere in der Uhlandschule ist mit der möglichen Einrichtung einer weiteren Gruppe zu rechnen. Derzeit verfügt die Kernzeitbetreuung über zwei Gruppenräume und drei Betreuerinnen. Sollte sich die Prognose bei der Anmeldung bestätigen, würden zum kommenden Schuljahr ein weiterer Raum sowie mindestens 2 weitere Betreuungskräfte benötigt.

 

Silcherschule

Sind über 15 Kindern zu betreuen, liegt der Personalschlüssel nach internen Vorgaben bei zwei Mitarbeitern/innen. Bisher verfügt die Silcherschule über zwei Räume und drei Betreuerinnen, da mit einer Gruppengröße von 1,5 sprich 45 Kindern, gerechnet wurde. Auch aktuell sind schon mehr als 45 Kinder in der Silcherschule angemeldet. Nur durch die tageweise Verteilung ist die Arbeit mit ausschließlich drei Betreuungskräften in zwei Räumen derzeit vertretbar. (Aktuell gilt dasselbe für die Uhlandschule). Gegebenenfalls ist mit Beginn des neuen Schuljahres eine weitere Kraft erforderlich. 

 

Eugen-Bolz-Schule

Hier ist mit dem derzeitigen Bestand der voraussehbare Bedarf abgedeckt.

 

 

Zusammenfassung Kernzeitbetreuung

 

Um auf die eventuell eintretenden Notwendigkeiten noch rechtzeitig vor Beginn des neuen Schuljahres reagieren zu können, schlägt die Verwaltung vor, bei der diesjährigen Kernzeitanmeldung eine Ausnahme von § 4 Abs. 1 Satz 4 der Richtlinien über die Kernzeitbetreuung zu machen.

 

Dieser lautet wie folgt: „Grundsätzlich soll der Aufnahmeantrag spätestens 4 Wochen nach der Schulanmeldung erfolgen.“ Eine Abkürzung dieser Frist auf 1 Woche hätte zur Folge, dass die Anmeldungen noch vor Beginn der Osterferien am 20.04.2011 vorliegen würden. Damit wäre eine Entscheidung über zu veranlassende Notwendigkeiten in der Sitzung des Sozialausschusses am 11.05.2011 sichergestellt. Die Verwaltung würde dieses Vorgehen rechtzeitig öffentlich bekanntmachen sowie die betroffene Elternschaft der kommenden Erstklässler entsprechend informieren. Die bisherige Erfahrung zeigt zudem auch, dass 90 % aller Anmeldungen bis spätestens zum Tag der Schulanmeldung vorliegen.

 

Wie aus Ziffer 4 des Beschlussvorschlages zu entnehmen ist eine grundsätzliche Richtlinienänderung noch vor der Sommerpause vorgesehen.

 


 

 

III. Gesamtergebnis aus Umfrage und zu erwartender Kernzeitentwicklung

 

Der überwiegende Teil, der sich an der Umfrage beteiligten 360 Eltern, wünscht sich für ihre Schulkinder mehr Kernzeitbetreuung (siehe nachstehende Zeile 1 aus Tabelle Seite 3):

 

Betreuungsart

Insgesamt

Ohne Mittagessen

Mit Mittagessen

 

Kernzeit

127 (35%)

35 (28%)

92 (72 %)

 

 

Eltern (68 Personen), die eine offene Ganztagesbetreuung an der Schule oder diese in Kombination mit einer Kernzeitbetreuung (33 Personen) bevorzugen, können einerseits auf vielfältig vorhandene Angebote in der Nachmittagsbetreuung an den Kornwestheimer Schulen verwiesen werden. Die Entwicklung der Kernzeitbetreuung allerdings sollte durch die Stadt angegangen werden.

 

In Zusammenhang mit den vorstehend prognostizierten Betreuungszahlen der Kernzeit zum kommenden Schuljahr kommt die Verwaltung zu der Schlussfolgerung, dass die Voraussetzungen der Einrichtung einer Ganztageskernzeit näher zu überprüfen sind. Untersucht werden müssen u. a. die Standortfrage, der Raum- und Personalbedarf sowie die finanziellen Aspekte. Insbesondere ist die Fragestellung einer Mindestgruppengröße zu klären.

 

Bei der Personenzahl, die zudem Interesse an einer Ganztageskernzeitbetreuung hat (siehe Seite 5: bis 15:00 Uhr = 59 Pers., bis 16:00 Uhr = 23 Pers., bis 17:00 Uhr = 32 Pers.), handelt es sich zwar um genügend Personen für eine Gruppengröße, jedoch verteilen sich diese über alle Schuleinzugsgebiete. Somit bliebe die Frage, ob die interessierten Eltern die Anmeldung zur Ganztagesbetreuung als Umschulungsgrund anführen dürfen. Dies ist zum derzeitigen Zeitpunkt weder mit den Schulleitungen besprochen noch wird es von der Verwaltung befürwortet. Es fragt sich zudem auch, ob die Bereitschaft zur Zahlung einer noch zu ermittelnden realistischen Gebühr vorhanden wäre.

 

Aus diesem Grunde schlägt die Verwaltung vor, die Randbedingungen der Einrichtung einer Ganztageskernzeit näher zu überprüfen und hierbei u. a. die Standortfrage, den Raum- und Personalbedarf sowie die finanziellen Aspekte auch unter der Fragestellung der Mindestgruppengröße zu klären.

 

Um bei entsprechendem politischen Willen eine schnellstmögliche Umsetzung vornehmen zu können, ist das Untersuchungsergebnis in der Sitzung des Sozialausschusses am 23.03.2011 vorzustellen. Die weiter einzuleitenden Schritte sind ebenfalls in dieser Sitzung zu beschließen.

 

 

 

 

 


Anlagen:

Nicht alle Anlagen sind öffentlich. (Internet)
Umfrageformular Betreuungsformen 2010.doc Umfrageformular Betreuungsformen 2010.doc