Vorlage-Nr.:

80a/2011

Az.:

03 Dietmar Allgaier
3 Sascha Reber

Datum:

21.03.2011



Bürgermeisteramt

 

 

 

Sitzungsvorlage

 

 

 

Gremium:

Gemeinderat

Am:

24.03.2011

 

 

Betreff:

Vorberatung der Verbandsversammlung des Neckar-Elektrizitätsverbands am 4. April 2011

 

 

Anlage(n):

Mitzeichnung

 

 

Beschlussvorschlag:

Die Oberbürgermeisterin wird beauftragt, bei der Verbandsversammlung am 4. April 2011 für die Annahme des Übernahmeangebots der Neckarpri GmbH über den Verkauf der EnBW-Anteile des NEV zu stimmen.

 

Beratungsfolge:

 

Vorlage an

 

zur

 

Sitzungsart

 

Sitzungsdatum

 

Beschluss

 

 

 

 

 

Gemeinderat

Beschlussfassung

öffentlich

24.03.2011

 

 

 

Finanzielle Auswirkungen

Entfällt

 

Deckungsvorschlag:

Entfällt

 


 

 

Sachdarstellung und Begründung:

 

Es wird zunächst auf die Vorlage Nr. 80/2011 verwiesen, in welcher der Sachverhalt zum möglichen Verkauf der EnBW-Anteile des NEV erläutert wird. Seit Erstellung dieser Sitzungsvorlage und der Atomkatastrophe in Japan wurden auf bundes- und landes­politischer Ebene Entscheidungen getroffen, welche die Gewichtung der Argumente zum Verkauf des NEV-Aktienpakets verschieben.

 

Die Verwaltung war vor der Erkenntnis, dass die EnBW einzelne Atommeiler voraussichtlich dauerhaft abschalten wird, davon ausgegangen, dass ein Kursverfall der EnBW-Aktien eher spekulativ ist und dieses Argument dadurch schwächer wiegt, als die Möglichkeit als Aktien­inhaber über die NEV Informationen und Einflussmöglichkeiten auf die Unternehmens­ent­wicklung der EnBW zu haben.

 

Mittlerweile gehen jedoch auch große Teile der Wirtschaftspresse davon aus, dass der Unternehmenswert der EnBW deutlich sinken wird. Im Börsenbericht der Stuttgarter Zeitung vom 15.03.2011 wird ausgeführt, dass die Aktien der Betreiber von Kernkraftwerken Kurseinbrüche verzeichnen. Nach Ansicht von Aktienanalysten (Advisers Captial Management) heißt es im Zweifel derzeit "Verkaufen". Deshalb stellt sich bei der Diskussion über den Aktienverkauf derzeit die Frage, wie viel die kommunale Mehrheit als Zünglein an der Waage der EnBW in Zukunft noch wert ist. Einem weiteren Bericht der Stuttgarter Zeitung vom 16.03.2011 ist zu entnehmen dass der Gewinn der EnBW zu 90% aus der Stromproduktion stammt; davon wiederum entfallen 75% auf die Atommeiler. Wenn nun einzelne Meiler als Gewinnbringer wegfallen, ist aus Sicht der Verwaltung ein teilweiser Unternehmenswertverlust nicht mehr rein spekulativ, sondern betriebswirtschaftlich wahrscheinlich.

 

Der NEV verfügt über 0,69% der EnBW-Aktien, was bei einem Preis von 41,50 EUR/Aktie zu einem Gesamtwert von 70 Millionen EUR führt, die nun an die Neckarpri GmbH veräußert werden könnten. Es wird darauf hingewiesen, dass ein Verkaufsbeschluss noch nicht zwingend zu einer Vermögensausschüttung an die Verbandsmitglieder führt.

 

 

 

 

 


Anlagen:

Nicht alle Anlagen sind öffentlich. (Internet)
Keine Anlagen