Betreff:
Gesunde
Ernährung in Kornwestheimer Kindergärten und Schulen - Ausblick
Anlage(n):
Mitzeichnung
Beschlussvorschlag:
Der Sozialausschuss nimmt die Vorlage zur Kenntnis und
beauftragt die Verwaltung den Aufbau einer Zentralküche in Kornwestheim zu
prüfen.
Beratungsfolge:
Vorlage an
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zur
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Sitzungsart
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Sitzungsdatum
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Beschluss
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Sozialausschuss
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Beschlussfassung
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öffentlich
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08.05.2013
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Finanzielle Auswirkungen
Entfällt
Deckungsvorschlag:
Entfällt
Sachdarstellung und
Begründung:
Die Ganztagsbetreuung von Kindern nimmt zu, und damit die
Zahl der Kinder, die am Mittagessen in den Einrichtungen teilnehmen. Kitas und
schulische Betreuungsangebote erfüllen damit eine wichtige Aufgabe, wenn es
darum geht, Kinder gesund zu ernähren und ihnen den Wert vollwertiger und
schmackhafter Lebensmittel nahe zu bringen.
Ernährungsbildung in den Tageseinrichtungen und Schulen
Die Auswahl und Qualität der
Nahrungsmittel, aber auch die ebenso wichtige Esskultur werden dann häufig auch
von Kita und Schule mit bestimmt. Gesund zu essen ist ein Lernprozess, für den
Eltern und betreuende Einrichtungen gemeinsam verantwortlich sind. Gerade vor
dem Hintergrund, dass etwa 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen in
Deutschland übergewichtig sind. Dabei ist zu berücksichtigen:
- Optimale Lebensmittelauswahl
- Speisenplanung und Speisenherstellung
- Nährstoffzufuhr durch die Mittagsverpflegung
- Umgang mit Süßigkeiten oder Verpflegung bei Festen
- Umgang mit Lebensmittelunverträglichkeiten bzw.
-allergien
- Hygienische Aspekte zur Verpflegung von Kindern und
Jugendlichen
- Hinweise zu Rahmenbedingungen wie Essenzeiten und zur
Gestaltung der Essensräume
- Ernährungsbildung
Ganztagsbetreuung bietet sehr gute
Möglichkeiten, Kindern und Jugendlichen nicht nur mehr Wissen über gesunde
Ernährung zu vermitteln, sondern Kinder und Jugendliche auch durch das Angebot
beim täglichen Mittagessen direkt erleben zu lassen, wie gesundes Essen
aussieht, riecht und schmeckt. Solche positiven Empfindungen unterstützten und
festigten erworbenes Wissen über gesunde Ernährung. Dazu gehört auch die
soziale Komponente des gemeinsamen Essens: Miteinander reden, Verantwortung
übernehmen, Regeln einhalten und Integration sind wichtige Bestandteile dieser
Form der Gemeinschaftsverpflegung.
Das Mittagessen in Kornwestheim
In 3 Kornwestheimer
Kindereinrichtungen wird noch frisch gekocht, eine Einrichtung bietet kein Mittagessen
an, sondern versorgt die Kinder an einigen Tagen der Woche mit einem von den
Erzieherinnen gefertigten Snack, aber bereits 6 Einrichtungen werden beliefert.
Insgesamt essen in den Kindertageseinrichtungen zurzeit 660 Kinder, davon
werden ca. 400 angeliefert und in den Schulen essen 220 Kinder pro Tag
geliefertes Essen. Durch den Zuwachs an Einrichtungen im Kindergartenbereich
und der Einführung des Ganztages auch an Grundschulen wird sich diese Zahl in
den nächsten Jahren auf bis zu insgesamt 1000 Essen pro Tag erhöhen.
Formen der Gemeinschaftsverpflegung
Bei Gemeinschaftsverpflegung gibt
es:
- die sogenannte Mischkost, bei der frisch vor Ort
zubereitete Produkte mit Produkten unterschiedlich hoher Conveniencestufen
(im Folgenden dargestellt) kombiniert werden,
- die auch im Privathaushalt bekannte Tiefkühlkost,
die in Einzel- oder Menüform
eingekauft werden kann,
- das zurzeit wohl am häufigsten genutzte
Verpflegungssystem das sogenannte Cook & Chill, nach der frischen
Herstellung heruntergekühlte Speisen, die in den Einrichtungen und Schulen
nur noch erwärmt werden
- und die Warmverpflegung, die dem in der Einrichtung
selbst gekochten Essen am nächsten kommt, in Zentralküchen hergestellt und
in heizbaren Behältern angeliefert wird. Hier ist der Transportweg
ausschlaggebend für die Qualität.
Ansprüche an Gemeinschaftsverpflegung für Kinder und Jugendliche
Die meisten Einrichtungen in
Kornwestheim werden von Krankenhausküchen oder Küchen von Altenpflegeheimen
versorgt. Dabei sind die zunehmenden Probleme überhaupt einen Carterer zu
finden, der dann noch zu einem angemessenen Preis liefert, den
Qualitätsansprüchen nach regionaler und sesonaler Angebote gerecht werden kann
und in der Lage ist, sich auf die unterschiedlichen Altersgruppen und ihre
Bedürfnisse einzustellen.
Im Altersbereich unter drei Jahren
wird davon ausgegangen, das diese Altersgruppe Erwachsenenkost zu sich nehmen
kann. Es ist jedoch zu berücksichtigen, das Speisen nicht zu stark gewürzt sein
sollten, stark blähende Lebensmittel nicht vertragen werden, zu kleine und
harte Lebensmittel (z.B. Nüsse) eine hohe Vorsicht erfordern und Rohkost vom
Zahnstatus abhängig ist.
Allgemein gilt im Alter von 1-6
Jahren, die Kinder erlernen in dieser Zeit das Essverhalten was ein
entsprechendes Lebensmittelangebot bzw. eine entsprechende
Lebensmittelpräsentation voraussetzt. So sind zum Beispiel Angebote bei denen
die einzelnen Komponenten nicht von einander zu unterscheiden sind (z.B.
Aufläufe) eher schwierig. Außerdem wäre es für Kinder aus pädagogischer Sicht
sinnvoll wenn sie selbst die einzelnen Komponenten zusammenstellen könnten.
Bei Schulkinder ist das
Auswahlverhalten dann oft sehr einseitig essen und reduziert sich auf „Pizza und Nudeln“. Auch hier bedarf es einem
motivierenden Angebot, dass eine ausgewogene Mahlzeit darstellt und
gleichzeitig richtig gut schmeckt.
Bei Jugendlichen wiederum sollte es
neben dem in Schulen üblichen Mensaangebot - was ab einer bestimmten
Altersgruppe, beginnend mit 12 oder 13 Jahre, nur noch schlecht angenommen wird
- ein gesundes aber auch „cooles“
Bistroangebot zur Verfügung stehen.
Kornwestheimer Zentralküche
Die Nachfrage nach Essen in
Kindertageseinrichtungen und Schulen, hier vor allem durch die Einführung von
Ganztagsangeboten, wird in den nächsten Jahren enorm steigern. Es wird
zunehmend unrealistisch in jeder Einrichtung eine Küche einzubauen, in der
frisch gekocht wird. Die Wünsche nach Qualität, Darbietung und geringem Preis
lassen sich durch angeliefertes Essen nicht immer erfüllen.
Auch andere Kommunen haben sich damit auseinander gesetzt und als Lösung
der Herausforderungen eigene Zentralküchen geschaffen. Eine Lösung, die in
Kornwestheim sogar eine Warmverpflegung möglich machen würde. Durch die Größe
und Kompaktheit der Kommune lassen sich alle Einrichtungen in kurzer Zeit
beliefern und auch der Abtransport von Behältern und Essensresten gut
organisieren. Kornwestheim hätte sogar ein geeignetes Gebäude in der Bolzstraße
25/27 zur Verfügung, in dem bereits eine Großküche angesiedelt war. Zu klären
wäre wer die Küche in diesem oder einem anderen Gebäude einbaut. Außerdem
bleibt die Frage ob man die Küche betreiben lässt oder um Einfluss auf
Qualität, alterspezifische Angebote, Darbietung und Preis zu haben selbst eine
solche Küche betreibt.