Betreff:
Klimaschutzstrategie
Kornwestheim - Sachstand und weitere Vorgehensweise
Anlage(n):
Mitzeichnung
Maßnahmenkatalog 2012-2014
Beschlussvorschlag:
1.
Der
Sachstandsbericht und die weitere Vorgehensweise zur Klimaschutzstrategie
Kornwestheim wird zur Kenntnis genommen.
Die zur
Umsetzung des aktualisierten Maßnahmenkataloges Klimaschutzkonzept 2012 – 2014
erforderlichen Haushaltsmittel in Höhe von 30.000,- Euro für 2012 werden im
Zuge der Haushaltsberatungen diskutiert. .
Beratungsfolge:
Vorlage an
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zur
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Sitzungsart
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Sitzungsdatum
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Beschluss
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Ausschuss
für Umwelt und Technik
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Beschlussfassung
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öffentlich
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11.10.2011
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Finanzielle Auswirkungen
HHJ
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Finanzposition
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Betrag
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Plan
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Auswirkungen
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Erläuterungen
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2012
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1.1150 6370
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30.000,00
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Mehrausgaben
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Deckungsvorschlag:
Entfällt
Sachdarstellung und
Begründung:
Die Verwaltung arbeitet gemeinsam mit den Stadtwerken
Ludwigsburg-Kornwestheim und der Ludwigsburger Energieagentur (LEA) kontinuierlich
an der Umsetzung von Maßnahmen zur Ressourcenschonung und zur Reduzierung der
CO2-Emissionen in Kornwestheim.
Ziel dieser Vorlage ist ein Überblick
über den aktuellen Sachstand sowie ein Ausblick auf die geplante Umsetzung.
1. Bausteine der Klimaschutzstrategie Kornwestheim
Im Zentrum des Kornwestheimer
Klimaschutzes steht das Klimaschutzkonzept Kornwestheim, das mit Förderung des
Bundesumweltministeriums im Jahr 2010 erstellt wurde. Es wird ergänzt durch die
Controlling-Instrumente European Energy Award (eea) und die CO2-Bilanz bzw. künftig den
Klimaschutzbericht.
Weitere Bausteine sind das Kommunale
Energiemanagement mit einem Sanierungskonzept für die öffentlichen
Liegenschaften, die Mitgliedschaft und Zusammenarbeit mit der Ludwigsburger
Kreisenergieagentur (LEA), die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken
Ludwigsburg-Kornwestheim, die Mitgliedschaft im Klimabündnis, der Ausbau des
Energienetzwerkes sowie die Energiekommission als begleitendes
„Expertengremium“. Daneben setzt die Stadt auf die direkte Förderung
Erneuerbarer Energien, auf offensive Beratung sowie auf eine breite
Öffentlichkeitsarbeit, die mit der personellen Verstärkung in Person des
Klimaschutzmanagers erheblich ausgebaut werden kann.
Details zu Sachstand und Planung von
Klimaschutzkonzept und eea finden sich in
nachfolgender Übersicht. Der eea beispielsweise
identifizierte beim Thema Energieversorgung die größten Defizite. Genau hier
setzen die in diesem Jahr von den Stadtwerken Ludwigsburg-Kornwestheim
geplanten Maßnahmen wie z.B. die Modernisierung und Ausweitung der
Fernwärmenetze an. In diesem Bereich ist deshalb in den nächsten Jahren mit
einer deutlichen Reduzierung der CO2-Emissionen zu rechnen. Da der
Anteil an Erneuerbaren Energien in Kornwestheim aber immer noch verschwindend
gering ist, müssen hier die Anstrengungen deutlich verstärkt werden.
a. Klimaschutzkonzept Kornwestheim
In der Sitzung des Gemeinderates vom
28.11.2010 wurde der Maßnahmenkatalog 2011-2013 zur Umsetzung des
Klimaschutzkonzeptes beschlossen. Dieser war Basis für die Beantragung von
Fördermitteln aus der Klimaschutzinitiative des Bundes. Nachdem das
Bundesumweltministerium die Förderung von Personal- und Sachkosten für die
„Beratende Begleitung zur Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes ((Beschäftigung
eines Klimaschutzmanagers)“ bewilligt hat und die Förderung einer weiteren
konkreten Maßnahme aus dem Klimaschutzkonzept zur Umsetzung offen steht, wurde
in der Sitzung des Gemeinderates am 29.09.2011 der sofortigen Ausschreibung und
Besetzung der dreijährigen Projektstelle zugestimmt.
Maßnahmenkatalog 2012-2014
Mit der Besetzung dieser
Projektstelle kann das bereits im letzten Jahr beschlossene Maßnahmenpaket für
das erste Umsetzungsjahr zügig vorangebracht werden. Aufgrund der zeitlichen
Verschiebung bis zur tatsächlichen Besetzung der Projektstelle, mussten die
Maßnahmen/Projekte in der aktualisierten Auflistung als Maßnahmenkatalog
2012-2014 zeitlich neu zugeordnet werden (siehe Anlage). Am Inhalt des
Maßnahmenkataloges hat sich gegenüber der Beschlussfassung vom November 2010
nur insofern etwas geändert, als die Kosten für den Klimaschutzmanager aufgrund
der höheren Förderung geringer ausfallen als noch in 2010 geschätzt.
Da es sich bei den vielfältigen
Gesprächen und Diskussionen zum Klimaschutzkonzept gezeigt hat, dass der
Öffentlichkeitsarbeit im Klimaschutz die herausragende Rolle zukommt, widmet
sich die Umsetzung im ersten Jahr insbesondere diesem Thema unter dem Motto
„Zielgruppen bewusst ansprechen“.
Im Jahr 2013 mit dem Motto „Themen
bewegen“ soll der Bereich Mobilität in der Öffentlichkeit in den Vordergrund
gerückt werden. Diesem wurde bisher im Zusammenhang mit dem Klimaschutz wenig Aufmerksamkeit
gewidmet. Da der Verkehr aber mit ca. 26% an den CO2-Emissionen in Kornwestheim
beteiligt ist, benötigt dieser verstärkte Beachtung.
2014 steht „Beispiel geben“ im
Vordergrund. Ein Klimaschutz-Stadtplan soll positive
Beispiel in Kornwestheim anschaulich und sichtbar machen, ein Klimaschutzsiegel
steht für vorbildhaftes Sanieren bei Bestandsgebäuden und eine Mustersanierung
beispielsweise bei der Städtischen Wohnung GmbH könnte mit „gutem Beispiel“
vorangehen. Die Maßnahmen für diese drei Jahre sind soweit möglich mit Kosten
hinterlegt. Für 2012 wurden diese Positionen kurzfristig in den
Haushaltsplanentwurf übernommen.
Anderthalb Jahre nach der
Einstellung des Energiemanagers bei der Städtischen Wohnbau, dessen Aufgabenbereich
ausschließlich im Kommunalen Energiemanagement liegt d.h. in der Betreuung und
Optimierung der Energieverbräuche der städtischen
Liegenschaften, geben Gemeinderat und Verwaltung der Stadt Kornwestheim mit der
auf drei Jahre befristeten Projektarbeit ein deutliches politisches Signal für
ihr verstärktes Engagement im Klimaschutz.
Aufgrund der Vielfalt der
dargestellten Punkte, werden Ist-Stand und Planung zum Klimaschutzkonzept zur
besseren Übersichtlichkeit tabellarisch dargestellt.
Klimaschutzkonzept Kornwestheim
Wo stehen wir?
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Was ist geplant?
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Ziel?
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Klimaschutzkonzept 2010 für die
Sektoren Haushalte, Industrie, Gewerbe/Handel/ Dienstleistung, Verkehr und
öffentliche Liegen-schaften erstelltü
Beschluss 10/2010ü
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Kontinuierliche Umsetzung mit
zunächst jährlichem Controlling von Energiever-brauch
und CO2-Emission in der Gesamtstadt, Fortschreibung CO2-Bilanz, jährliche
Klimaschutzberichte ab 2012
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Min: -20% CO2
bis 2020
Max: CO2-Emissionen, von 8,8 t CO2/EW auf 2,0 t
CO2/EW reduzieren („klimaneutrale Stadt“)
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Energetisches Sanierungskonzept
für 30 öffentliche Liegenschaften erstellt, Prioritätenliste, Zeitplanü
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Ergänzung durch die erforderlichen,
übrigen“ Sanierungs,- oder Modernisierungsmaßnahmen
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Gesamt-Sanierungskonzept mit
Prioritäten und Zeitplan
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Aktualisierter Maßnahmenkatalog
zur Umsetzung 2012-2014 zur erstelltü
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Kontinuierliche Umsetzung
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Konkrete Umsetzung innerhalb der
nächsten drei Jahre
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Seit Konzepterstellung begonnene,
umgesetzte Projekte/Maßnahmen:
M 5.1 Klimamanager ü
M 3.1 Wärme aus Abwasser
Potentialstudie + Umsetzungü
M 31. Biogas im Heizwerk Ost ü
M 3.5 Einbau BHKW Heizwerk Stotz
u. Anschluss von 8 öff. Gebäuden ü
M 9.1 Einführung Intracting ü
Fördermittel vom Land in Höhe von
50.000,- Euro beantragt u. bewilligt ü
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Einstellung ab 2012?
-
Bau in 2012
Anschluss weiterer privater und
gewerblicher Gebäude an die Fernwärme (FW) Mitte
Verschiedene Maßnahmen zu
Beleuchtung, Pumpentausch, Lüftung in 2011
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Umsetzung KSKK
Versorgung Baugebiet
„Neckartalblick“
Erneuerbare Energien im Wohngebiet
Ost
Ausbau FW, mittelfristig Einsatz
Erneuerbarer E. im Heizwerk Stotz
Kontinuierliche Ausschöpfung des „Intractingtopfes“
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M 2.2 100% Ökostrom für die
städtischen Liegenschaften ü
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Initiative für mehr Ökostrom bei
den übrigen Verbrauchern
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100% Strom aus erneuerbaren
Energien und BHKWs
für Kornwestheim
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Reduzierung CO2-Emission
soweit derzeit bezifferbar
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ca. 7.400 t pro Jahr
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b. European Energy Award (eea)
Die innerhalb von drei Jahren
erforderliche Rezertifizierung mit dem eea steht im Jahr 2012 an. Erforderlich ist zunächst eine
aktuelle Ist-Analyse, die in Kürze begonnen wird. Aufbauend auf deren
Ergebnissen, werden weitere Maßnahmen in den nächsten Monaten gezielt umgesetzt
(siehe untenstehende Auflistung).
European Energy Award
(eea)
Wo stehen wir?
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Was ist geplant?
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Ziel?
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Verleihung des European Energy Award im Oktober 2009 mit 62% der möglichen Punktzahl
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Aktualisierung der Bestandsanalyse
im Herbst 2010
à Bericht im AUT
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Rezertifizierung Ende 2012 mit ??? %
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Seit Herbst 2009 umgesetzte
Maßnahmen des eea-Kataloges:
- Einstellung Energiemanagerü
- Fortschreibung LP (Entwurf) ü u. FNP mit energetischen Zielsetzungen
- Umstellung auf energiesparende
Server (Green IT)ü
- Spannungsreduzierung Straßen-
beleuchtungü
- Umbau Verkehrsampeln auf
LEDü
- Lastmanagement durch Einbau
von Impulsgebern für die
Datenfernübertragung beim
Energiemanagementü
- Nutzung Carsharing
in Verwaltungü, nur kurzfristig
da Carsharing- Fahrzeug aus
Kornwestheim abgezogen
- Energetischer Umbau städt.
Liegenschaften z.B. Decken-
strahlheizung und Lüftung
Sporthalle Ost, Umbau Kiga
Weimarstraße
- 2 Pedelecs
als Diensträder
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Thematisierung im FNP
Kühlkonzept und Umsetzung
Serverräume, Fördermittel?
Weitere Energieeinsparung durch
Umstieg auf LED?
Werbung für Casharing
Sanierung weiterer Gebäude z.B.
Bauhof
Umsetzung der restlichen Maßnahmen
möglichst bis Ende 2012 z.B:
- Beschaffungsrichtlinien
- Wärmeatlas für Teilgebiete
- Umsetzung Energie-
Leitbildprojekte
- Sanierungskonzept für
öffentliche Gebäude
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Einbindung der Energieversorgung
auf FNP-Ebene
Identifizierung von
Spitzenverbrauchern, Fehlentwicklungen, Reduzierung Spitzenlast
Erneutes Angebot Car-Sharing in
Kornwestheim
Kontinuierliche Energieeinsparung/
Verbesserung der Ist-Situation
Sanierungsfahrplan
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Reduzierung CO2-Emission
soweit bezifferbar
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mind. 300 t pro Jahr
zusätzlich zu b.
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c. Öffentlichkeitsarbeit
Wo stehen wir?
Die
Kornwestheimer Klimaschutzaktivitäten wurden von der Umweltbeauftragten
innerhalb des vergangenen Jahres bei den unterschiedlichsten Gelegenheiten
thematisiert z.B. beim Tag der offenen Tür im Rathaus 2010, bei der
Bürgerversammlung 2011, beim Energiekongress in Fellbach 2010, bei einem
Vortrag im Rahmen einer Veranstaltung der Verwaltungsakademie (VWA) für die
Kommunalen Energiebeauftragten aus Baden-Württemberg, beim jährlichen
Energietag, in Form von zahlreichen Presseartikeln und überarbeiteten bzw. neu
erstellten Veröffentlichungen. Jüngste Beispiele sind die Ausrichtung des
Energietages Baden-Württemberg 2011 sowie ein Infoflyer
zum Ökostrombezug, der parallel mit dem Anbringen von Ökostromplaketten an den
städtischen Gebäuden in Kürze ausgelegt wird. Daneben berät die Stabsstelle
Umweltbeauftragte die Ratsuchenden in Sachen Energie und bietet Hilfestellung
bei allen Fragen nach den geltenden gesetzlichen Vorschriften, möglichen
Ausnahmeregelungen, Fördermitteln und vermittelt Beratungstermine für eine
Bauberatung mit den LEA-Energieberatern.
Was ist geplant?
Sobald
der Klimaschutzmanager seine Arbeit aufgenommen hat, geht es an die
Realisierung der „Starterkampagne Klimaschutz“ mit z.B. einem eigenständigen Internetauftritt
Klimaschutz, einer Dachmarke und einer offiziellen Auftaktveranstaltung. Das
Energienetzwerk wird wieder regelmäßig zu Klimagesprächen geladen, um die
verschiedenen Akteure erneut an einem Tisch zusammen zu bringen und gemeinsame
Aktionen pro Klimaschutz zu starten. Insbesondere der Zusammenarbeit mit dem
Handwerk, den Architekten, den Wohnungsbaugesellschaften, den Banken, den
Betrieben und dem Handel kommt dabei besondere Bedeutung zu. Dass die Umsetzung
von Klimaschutzmaßnahmen auch eine wichtige Komponente für die regionale
Wertschöpfung darstellt, zeigt sich nicht nur bei der Auswertung des
städtischen Förderprogramms. Konkret ist für 2012 beispielsweise eine
Heizungspumpentauschaktion mit dem örtlichen Handwerk und Handel vorgesehen.
d. Kommunales Energiemanagement
Wo stehen wir?
Mit Unterstützung der Klimaschutz-
und Energieagentur Ba-Wü (KEA) wurde seit 2007
sukzessive ein Kommunales Energiemanagement für einen Großteil der städtischen
Liegenschaften aufgebaut. Die Energie- und Wasserverbräuche
der städtischen Liegenschaften sind dabei stetig gesunken. Die Ergebnisse
wurden in jährlichen Energieberichten dokumentiert.
In einem fast nahtlosen Übergang zur
KEA hat der Energiemanager bei der Städtischen Wohnbau
Hans Naujocks im Mai 2010 seine Arbeit aufgenommen.
Seine Hauptaufgabe besteht in der
Betreuung des Kommunalen Energiemanagements. Hinzu kommt die „energetische“
Betreuung der Gebäude der Städtischen Wohnbau.
Zu den vielfältigen Aufgaben im
Kommunalen Energiemanagement zählen im Einzelnen die Erfassung und Kontrolle
der Verbräuche von Wärme, Strom, Wasser, die
Initiierung von energiesparenden Maßnahmen, die Schulung der Hausmeister, eine
enge Zusammenarbeit mit dem Stadtbauamt bei Planung, Ausschreibung, Vergabe,
Umsetzung und Abnahme von energetischen Sanierungen, die Prüfung der
Energielieferverträge, die Koordination der Arbeiten der Stadtwerke im
Gebäudebereich, die Umsetzung des Intracting, die
Mitwirkung bei Sanierungen, die Fortschreibung des energetischen
Sanierungskonzeptes zum Klimaschutzkonzept, die Einbindung dieses Teilbereichs
in ein Gesamtsanierungskonzept gemeinsam mit dem Stadtbauamt, die Optimierung
des Anlagenbetriebes gemeinsam mit den Hausmeistern, die Erarbeitung von
Energieleitlinien und energetischen Standards z.B. für die Beleuchtung oder die
Beschaffung von Heizungspumpen, die Erstellung des jährlichen Energieberichtes,
die Nutzersensiblisierung etc.
Was ist geplant?
Herr Naujocks
wird dem Gremium bis Ende des Jahres mit der Vorlage des Energieberichtes für
2010 einen ersten Rechenschaftsbericht über seine bisherigen, umfangreichen
Tätigkeiten und Ergebnisse vorstellen. Des weiteren
sollen über das kommende Winterhalbjahr die Vorgehensweise und erste Ergebnisse
bei der Erstellung des Gesamt-Sanierungskonzeptes für öffentliche Gebäude
vorgestellt werden. Das Sanierungskonzept legt Prioritäten bei der Sanierung
der städtischen Gebäude fest und soll künftig als Grundlage für die
mittelfristige Haushaltsplanung dienen. In die Haushaltsanmeldungen für 2012
sind erste Überlegungen zum Sanierungskonzept eingeflossen.
e. Ludwigsburger Energieagentur im Landkreis Ludwigsburg e.V.
Wo stehen wir?
Die Stadt Kornwestheim ist
Gründungsmitglied der kreisweit tätigen Energieagentur und arbeitet seit der
Gründung im Jahr 2006 im Vorstand mit. Einmal pro Monat berät die Ludwigsburger
Energieagentur die Bürgerinnen und Bürger zur Gebäudesanierung und beim Neubau.
In diesem Jahr waren die Inhalte der Energieeinsparverordnung, die Neuauflage
von Fördermitteln und die Wärmegesetze von Bund und Land häufiges Gesprächs-
und Beratungsthema. Knapp 30 Bürger haben bis jetzt das Angebot einer
ausführlichen Beratung durch die LEA in diesem Jahr angenommen. Ein Vortrag der
LEA über Nachrüstpflichten war mit fast 70 Personen sehr gut besucht. Darüber hinaus gehen zahlreiche telefonische
und persönliche Anfragen direkt bei der LEA in Ludwigsburg als auch bei der
Umweltbeauftragten ein. Zudem berät die LEA die Stadt bei der Umsetzung des
European Energy Award und ist an der Erstellung von
Energiekonzepten z.B. zum Wohngebiet Neckartalblick beteiligt.
Was ist geplant?
Im Zusammenhang mit der Umsetzung
des Klimaschutzkonzeptes soll die Zusammenarbeit mit der LEA weiter
intensiviert werden. Ein erster Ansatzpunkt könnte die Tauschaktion für
Heizungspumpen im Jahr 2012 sein. Weitere konkrete Projekte der Zusammenarbeit könnten
Stand-By-Projekte an Schulen (zu 100 % vom Land BW
finanziert) und die Einführung des Fifty-Fifty-Modells
an Schulen sein. (siehe unter Fördermittel).
f. Energiekommission
Wo stehen wir?
Die Energiekommission hat die
Erstellung des Klimaschutzkonzeptes kontinuierlich begleitet. Sie besteht aus
Vertretern des Gemeinderates, sachkundigen Bürgern, den Stadtwerken
Ludwigsburg-Kornwestheim, der Ludwigsburger Energieagentur und der Verwaltung.
Was ist geplant?
Sobald der Klimaschutzmanager seine
Arbeit aufgenommen hat, wird die Kommission wieder einberufen und soll die
Umsetzung des Konzeptes wie bisher fachkundig und kritisch begleiten. Sofern
sich beim Ausbau des Energienetzwerkes hilfreiche Kontakte ergeben, könnte der
Teilnehmerkreis erweitert werden.
g. Fördermittel
Wo stehen wir?
Um den städtischen Haushalt zu
entlasten, wurden für die Umsetzung der Projekte Erstellung Klimaschutzkonzept,
Beschäftigung eines Klimaschutzmanagers zur Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes,
Einstieg und Teilnahme am European Energy Award,
Einführung des stadtinternen Intracting jeweils
Fördermittel beim Land bzw. Bund beantragt und bewilligt. Hinzu kommen direkte
Förderungen für Einzelmaßnahmen im Bereich Gebäudesanierung und
Straßenbeleuchtung beispielsweise über das Landesprogramm Klimaschutz plus.
Positiv ist an dieser Stelle zu vermerken, dass eine konkrete
Klimaschutzstrategie mit Instrumenten wie Klimaschutzkonzept und European
Energy Award von Land und Bund zusätzlich mit
Fördermitteln „belohnt“ wird, die ohne das Vorliegen dieser Instrumente keine
Förderung erfahren oder geringer ausfallen würden. Beim Förderprogramm
Klimaschutz plus des Landes Baden-Württemberg steigt die Projektförderung
beispielsweise von 20% auf 30% durch die Teilnahme am eea.
Was ist geplant?
Die Möglichkeit der Inanspruchnahme
von Fördermitteln für Klimaschutzmaßnahmen soll noch intensiviert werden. Da
die Suche nach Fördermitteln, die Antragstellung und Abwicklung relativ
aufwändig ist, ist auch an dieser Stelle die personelle Verstärkung durch den
Klimaschutzmanager gefragt. Insbesondere der Abruf von EU-Fördermitteln
gestaltet sich höchst aufwändig und bedarf entsprechender Kenntnisse.
Zwei konkrete Möglichkeiten stehen
jedoch für 2012 in Aussicht. Zum einen handelt es sich um die konkrete
Umsetzung einer Maßnahme des Klimaschutzkonzeptes im Zusammenhang mit der
Förderung des Klimaschutzmanagers aus der Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministerums. Der Fördersatz liegt bei 50 %, der
maximale Zuschuss bei 100.000,- Euro. Konkrete Maßnahmenvorschläge werden
derzeit geprüft und sollen dem Gemeinderat rechtzeitig zu den
Haushaltsberatungen 2012 vorgelegt werden.
Zum anderen fördern sowohl Land als auch Bund seit kurzem die Einführung
von „Fifty-Fifty-Modellen“ an Schulen. Dieses Modell
zielt darauf ab, dass bei nachweisbarer Energieeinsparung durch eine Änderung
des Nutzerverhaltens in der jeweiligen Einrichtung, die Hälfte der eingesparten
Energiekosten den Nutzern, also der Schule zur Verfügung gestellt wird, die
andere Hälfte verbleibt im städtischen Haushalt. Mit diesem Anreizmodell
konnten an anderen Schulen erhebliche Einsparungen erzielt werden. Der Einstieg
in dieses Modell erscheint zum jetzigen Zeitpunkt besonders sinnvoll, da das
städtische Energiemanagement bereits seit Jahren erfolgreich läuft und in
einigen Einrichtungen die energetisch-technischen Optimierungen an eine Grenze
stoßen ab der nur noch konsequentes Nutzerverhalten zu weiteren
Energieeinsparungen führen kann. Um das konkrete Interesse der Kornwestheimer
Schulen an einer Teilnahme an „Fifty-Fifty“
abzufragen, sind Gespräche mit den Schulleitern geplant. Ein entsprechender
Vorschlag fließt in die Haushaltsanmeldungen mit ein. Die Details werden bei
Vorliegen der neuen Förderbedingungen für 2012 vorgestellt.