Betreff:
Entscheidung
über die realisierende Variante Umbau Kulturhaus / Neubau Stadtbücherei
Anlage(n):
Mitzeichnung
Pläne
Beschlussvorschlag:
1.
Der Gemeinderat stimmt der
überarbeiteten Variante (Stand: 14.05.2010) mit einem Investitionsvolumen von
19 Mio Baukosten als Kostendeckel zur Realisierung
des Kombibaus zu und fasst hierfür den Baubeschluss.
2.
Die Verwaltung wird beauftragt, die
Angebote zur Pacht des Parkrestaurants zu werten und dem Gemeinderat vor der
Sommerpause einen Vorschlag für den künftigen Pächter zu unterbreiten.
3.
Die Verwaltung wird beauftragt, ein
Finanzierungs- und Nutzungskonzept zu erstellen und dies dem Gemeinderat
zeitnah zur Beschlussfassung vorzulegen.
Beratungsfolge:
Vorlage an
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zur
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Sitzungsart
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Sitzungsdatum
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Beschluss
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Gemeinderat
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Beschlussfassung
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öffentlich
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18.05.2010
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Finanzielle Auswirkungen
HHJ
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Finanzposition
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Betrag
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ab 2010
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2 A 35200002.9400,
2 A 84000006.3610/9450
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Einnahmen: 4.200.000
EUR;
Ausgaben: 5.900.000 EUR , 13.100.000 EUR
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Sachdarstellung und
Begründung:
Aufgrund der Diskussion über die Gesamtkosten des Projektes
„Umbau Kulturhaus/Neubau Stadtbücherei“ haben Verwaltung und Architekt die
Möglichkeiten einer weiteren Kostenreduzierung
geprüft.
Nach den bisherigen Festlegungen und
Aussagen zum vorgesehenen Standard lag auf der Hand, dass eine Kosteneinsparung
über eine weitere Standardreduzierung nicht mehr möglich ist, will man nicht
Gefahr laufen, dass derartige Reduzierungen sich auf das Image des Hauses und
die städtebauliche Wirkung des Areals auswirken.
Aus diesem Grund wurde versucht,
über eine Reduzierung der Kubatur bzw. der bisher
vorgesehenen Flächen eine weitere Kosteneinsparung zu erreichen.
Ziel war aber, die
Flächenreduzierungen nicht in einem Maße vorzunehmen, dass die angedachten Funktionen (Nutzungen) nicht mehr oder nur
eingeschränkt erfüllt werden können. Zudem sollte die Architektur des Gebäudes
insbesondere in den Außenfassaden nach Süden und Westen hin nicht
beeinträchtigt werden. Andererseits liegt angesichts der beiden bereits
vorhandenen Säle mit festen Raumgrößen auf der Hand, dass bei diesen
Gebäudeteilen keine Flächen- oder Kubaturreduzierungen
vorgenommen werden können.
Unter dieser Maßgabe wurde eine
Reduzierung der Flächen im Neubaubereich vorgenommen. Im
EG werden keine Veränderungen vorgenommen, so dass das großzügige
repräsentative Foyer mit seiner Teilbarkeit erhalten bleibt. Damit ist auch
künftig eine getrennte Nutzung der Säle mit getrenntem Zugang und separater
Bewirtung im Foyer möglich.
Es wird vom Architekurbüro
AP Plan vorgeschlagen, die (Nutz-) Fläche der Stadtbücherei um ca. 190 qm, die Fläche des Lernzentrums um 154
qm zu reduzieren – auf die Brutto-Geschossfläche (einschließlich
Außenwände) bezogen entspricht dies einer Reduzierung von 405 qm. Die Leiterin
der Stadtbücherei, Frau Stemmler ist mit diesen
Reduzierungen einverstanden.
Im einzelnen
werden folgende Änderungen vorgeschlagen:
1.OG (Neubau):
Der Nebenraumbereich (Toiletten,
Lager, Teeküche) auf der Ebene der großen Bücherei – „Halle“ wird an dieser
Stelle aufgegeben und in den Längsbau (entlang der Stuttgarter Straße) verlegt.
Dies entspricht einer Reduzierung der Gebäudetiefe um ca. 4,50 m. Aufgrund der
Verlegung der Verlegung der WC-Anlage in den Längsbau wird dort die
Büchereifläche entsprechend reduziert.
Der Längsbau wird in seiner
Gebäudetiefe um ca. 1,30 m verschlankt.
Der erkerartige Vorbau der Längsbaus
wird aufgegeben. Ebenso soll das verglaste auskragende
Element an der Westfassade der Büchereihalle aufgegeben werden; an dieser
Stelle wird ein Lesebalkon (Nische in der Fassadenaußenwand) eingerichtet.
Auf dem Dach über dem Foyer bleibt der
großzügige Lesegarten mit einer Fläche von ca. 215 qm erhalten.
2.OG (Neubau):
Der Verwaltungsbereich wird analog
zu dem 1. OG in seiner Gebäudetiefe um ca. 1,30 m verschlankt.
Die so verschmälerten Büros reichen aber für eine Bestückung der Büros mit zwei
Arbeitsplätzen und Buchwagen aus.
Der Bereich des Lernzentrums wird in
der exclusiven Nutzungsform aufgegeben – der Bereich
besteht künftig aus zwei insgesamt ca.
175 qm großen vielfältig nutzbaren Räumen (Konferenzen, kleine Veranstaltungen,
Vorträge, Unterricht) auf der Südseite des Neubau-Körpers. Dieser Bereich ist
separat über das südwestliche Treppenhaus mit Aufzug erschlossen und kann
separat vermietet oder für Veranstaltungen geöffnet werden.
Diesem „Konferenz“-Bereich
sind auch die erforderlichen WC´s und eine Teeküche
mit einer zusätzlichen Fläche von 55 qm zugeordnet.
Auf der Nordseite dieses Bauteils
wird die Gebäudetiefe analog zu dem darunter liegenden Geschoß reduziert – auf
dieser Spange sind Nebenräume der Bücherei vorgesehen. Vom 1.OG der Bücherei
gelangt man über die Freitreppe auf
einen Jugendlesebereich im 2.OG in der Mitte der Bücherei-Halle.
Diese Reduzierungen drücken sich
nicht nur in einer Reduzierung der Baukosten, sondern auch der Betriebskosten
aus.
Bei der Überprüfung der Kosten sind
nicht nur die wegfallenden Baukosten (über 1,2 Mio
EUR) berücksichtigt worden. Es wurde auch der Ansatz „feste Einrichtung“
reduziert, da in den Baukosten die in diesem Titel vorgesehenen zum großen Teil
schon enthalten sind.
Wichtig ist, dass keine Flächen-
oder Standard-Reduzierungen im künftigen Pächterbereich vorgeschlagen werden.
Gegenüber der Kostensumme von 21 Mio EUR reduziert sich demnach die Gesamtkostensumme um 2 Mio EUR auf 19 Mio EUR. In dieser Summe sind nach wie vor alle Baunebenkosten
(ohne Unvorhergesehenes und Mobiliar) enthalten. Die als Optionen möglichen
Maßnahmen wie Tiefgaragenanbindung, Festsaalerweiterung etc. sind nicht im
Kostenrahmen enthalten. Die Verlegung der Trennwand im Festsaal zur getrennten
Nutzung von Mittlerem und Kleinem Saal ist allerdings berücksichtigt.
Mit dieser Reduzierung ist der
staatliche Zuschuss in Höhe von 4,2 Mio EUR immer
noch gesichert. Die Kostensumme des Projektes ist in der Finanzplanung des
Haushaltsplanes abgesichert – der Finanzplan ging noch von dem ursprünglichen
Kostendeckel von 19,25 Mio EUR aus.
Mit der Realisierung dieser
überarbeiteten Variante bleiben die verschiedenen Nutzungen und die damit
verbundenen Synergien erhalten. Damit reduzieren sich auch die Folgekosten, die
in einem Gebäudekomplex niedriger anzusetzen sind wie bei zwei getrennten
Gebäuden. Die hohe Ästhetik des Gebäudes und die multifunktionale Nutzung der
Räume lassen eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung, eine deutlich steigende
Besucherzahl und eine höhere Wirtschaftlichkeit zu erwarten. Damit können die
Räume auch vermietet und neue Besuchergruppen erschlossen werden.
Die Verwaltung schlägt vor, nach dem
Baubeschluss ein Finanzierungs- und Nutzungskonzept zu erarbeiten und dabei die
verschiedenen Besuchergruppen zu berücksichtigen. Bei der künftigen Nutzung
sollen neben sozialen, kulturellen und bürgerschaftlichen Veranstaltungen auch
gewerbliche Vermietungen ermöglicht werden.
In diesem Zusammenhang werden die
eingehenden Angebote für das Parkrestaurant ausgewertet. Das beschränkte
Angebot ging verschiedenen Gastronomen mit einer Frist bis 21.05.2010 zu.