Vorlage-Nr.:

204/2010

Az.:

EBM Michael Köpple

Datum:

18.05.2010



Bürgermeisteramt

 

 

 

Sitzungsvorlage öffentlich

 

 

 

Gremium:

Gemeinderat

Am:

18.05.2010

 

 

Betreff:

Entscheidung über die realisierende Variante Umbau Kulturhaus / Neubau Stadtbücherei

 

 

Anlage(n):

Mitzeichnung

Pläne

 

Beschlussvorschlag:

1.            Der Gemeinderat stimmt der überarbeiteten Variante (Stand: 14.05.2010) mit einem Investitionsvolumen von 19 Mio Baukosten als Kostendeckel zur Realisierung des Kombibaus zu und fasst hierfür den Baubeschluss.

2.            Die Verwaltung wird beauftragt, die Angebote zur Pacht des Parkrestaurants zu werten und dem Gemeinderat vor der Sommerpause einen Vorschlag für den künftigen Pächter zu unterbreiten.

3.            Die Verwaltung wird beauftragt, ein Finanzierungs- und Nutzungskonzept zu erstellen und dies dem Gemeinderat zeitnah zur Beschlussfassung vorzulegen.

 

Beratungsfolge:

 

Vorlage an

 

zur

 

Sitzungsart

 

Sitzungsdatum

 

Beschluss

 

 

 

 

 

Gemeinderat

Beschlussfassung

öffentlich

18.05.2010

 

 

Finanzielle Auswirkungen

HHJ

Finanzposition

Betrag

 

 

 

ab 2010

2 A 35200002.9400,
2 A 84000006.3610/9450

Einnahmen: 4.200.000 EUR;
Ausgaben: 5.900.000 EUR , 13.100.000 EUR

 

 


 

 

Sachdarstellung und Begründung:

 

Aufgrund der Diskussion über die Gesamtkosten des Projektes „Umbau Kulturhaus/Neubau Stadtbücherei“ haben Verwaltung und Architekt die Möglichkeiten einer weiteren Kostenreduzierung  geprüft.

Nach den bisherigen Festlegungen und Aussagen zum vorgesehenen Standard lag auf der Hand, dass eine Kosteneinsparung über eine weitere Standardreduzierung nicht mehr möglich ist, will man nicht Gefahr laufen, dass derartige Reduzierungen sich auf das Image des Hauses und die städtebauliche Wirkung des Areals auswirken.

Aus diesem Grund wurde versucht, über eine Reduzierung der Kubatur bzw. der bisher vorgesehenen Flächen eine weitere Kosteneinsparung zu erreichen.

Ziel war aber, die Flächenreduzierungen nicht in einem Maße vorzunehmen, dass die angedachten Funktionen (Nutzungen) nicht mehr oder nur eingeschränkt erfüllt werden können. Zudem sollte die Architektur des Gebäudes insbesondere in den Außenfassaden nach Süden und Westen hin nicht beeinträchtigt werden. Andererseits liegt angesichts der beiden bereits vorhandenen Säle mit festen Raumgrößen auf der Hand, dass bei diesen Gebäudeteilen keine Flächen- oder Kubaturreduzierungen vorgenommen werden können.

 

Unter dieser Maßgabe wurde eine Reduzierung der Flächen im Neubaubereich vorgenommen. Im EG werden keine Veränderungen vorgenommen, so dass das großzügige repräsentative Foyer mit seiner Teilbarkeit erhalten bleibt. Damit ist auch künftig eine getrennte Nutzung der Säle mit getrenntem Zugang und separater Bewirtung im Foyer möglich.

 

Es wird vom Architekurbüro AP Plan vorgeschlagen, die (Nutz-) Fläche der Stadtbücherei um ca. 190 qm, die Fläche des Lernzentrums  um 154 qm zu reduzieren – auf die Brutto-Geschossfläche (einschließlich Außenwände) bezogen entspricht dies einer Reduzierung von 405 qm. Die Leiterin der Stadtbücherei, Frau Stemmler ist mit diesen Reduzierungen einverstanden.

 

Im einzelnen werden folgende Änderungen vorgeschlagen:

1.OG (Neubau):

Der Nebenraumbereich (Toiletten, Lager, Teeküche) auf der Ebene der großen Bücherei – „Halle“ wird an dieser Stelle aufgegeben und in den Längsbau (entlang der Stuttgarter Straße) verlegt. Dies entspricht einer Reduzierung der Gebäudetiefe um ca. 4,50 m. Aufgrund der Verlegung der Verlegung der WC-Anlage in den Längsbau wird dort die Büchereifläche entsprechend reduziert.

Der Längsbau wird in seiner Gebäudetiefe um ca. 1,30 m verschlankt.

Der erkerartige Vorbau der Längsbaus wird aufgegeben. Ebenso soll das verglaste auskragende Element an der Westfassade der Büchereihalle aufgegeben werden; an dieser Stelle wird ein Lesebalkon (Nische in der Fassadenaußenwand) eingerichtet.

Auf dem Dach über dem Foyer bleibt der großzügige Lesegarten mit einer Fläche von ca. 215 qm erhalten.

2.OG (Neubau):

Der Verwaltungsbereich wird analog zu dem 1. OG in seiner Gebäudetiefe um ca. 1,30 m verschlankt. Die so verschmälerten Büros reichen aber für eine Bestückung der Büros mit zwei Arbeitsplätzen und Buchwagen aus.

Der Bereich des Lernzentrums wird in der exclusiven Nutzungsform aufgegeben – der Bereich besteht künftig aus zwei  insgesamt ca. 175 qm großen vielfältig nutzbaren Räumen (Konferenzen, kleine Veranstaltungen, Vorträge, Unterricht) auf der Südseite des Neubau-Körpers. Dieser Bereich ist separat über das südwestliche Treppenhaus mit Aufzug erschlossen und kann separat vermietet oder für Veranstaltungen geöffnet werden.

Diesem „Konferenz“-Bereich sind auch die erforderlichen WC´s und eine Teeküche mit einer zusätzlichen Fläche von 55 qm zugeordnet.

Auf der Nordseite dieses Bauteils wird die Gebäudetiefe analog zu dem darunter liegenden Geschoß reduziert – auf dieser Spange sind Nebenräume der Bücherei vorgesehen. Vom 1.OG der Bücherei gelangt man über die Freitreppe auf  einen Jugendlesebereich im 2.OG in der Mitte der Bücherei-Halle.

 

Diese Reduzierungen drücken sich nicht nur in einer Reduzierung der Baukosten, sondern auch der Betriebskosten aus.

 

Bei der Überprüfung der Kosten sind nicht nur die wegfallenden Baukosten (über 1,2 Mio EUR) berücksichtigt worden. Es wurde auch der Ansatz „feste Einrichtung“ reduziert, da in den Baukosten die in diesem Titel vorgesehenen zum großen Teil schon enthalten sind.

 

Wichtig ist, dass keine Flächen- oder Standard-Reduzierungen im künftigen Pächterbereich vorgeschlagen werden.

 

Gegenüber der Kostensumme von 21 Mio EUR reduziert sich demnach die Gesamtkostensumme um 2 Mio EUR auf 19 Mio EUR. In dieser Summe sind nach wie vor alle Baunebenkosten (ohne Unvorhergesehenes und Mobiliar) enthalten. Die als Optionen möglichen Maßnahmen wie Tiefgaragenanbindung, Festsaalerweiterung etc. sind nicht im Kostenrahmen enthalten. Die Verlegung der Trennwand im Festsaal zur getrennten Nutzung von Mittlerem und Kleinem Saal ist allerdings berücksichtigt.

 

Mit dieser Reduzierung ist der staatliche Zuschuss in Höhe von 4,2 Mio EUR immer noch gesichert. Die Kostensumme des Projektes ist in der Finanzplanung des Haushaltsplanes abgesichert – der Finanzplan ging noch von dem ursprünglichen Kostendeckel von 19,25 Mio EUR aus.

 

Mit der Realisierung dieser überarbeiteten Variante bleiben die verschiedenen Nutzungen und die damit verbundenen Synergien erhalten. Damit reduzieren sich auch die Folgekosten, die in einem Gebäudekomplex niedriger anzusetzen sind wie bei zwei getrennten Gebäuden. Die hohe Ästhetik des Gebäudes und die multifunktionale Nutzung der Räume lassen eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung, eine deutlich steigende Besucherzahl und eine höhere Wirtschaftlichkeit zu erwarten. Damit können die Räume auch vermietet und neue Besuchergruppen erschlossen werden.

 

Die Verwaltung schlägt vor, nach dem Baubeschluss ein Finanzierungs- und Nutzungskonzept zu erarbeiten und dabei die verschiedenen Besuchergruppen zu berücksichtigen. Bei der künftigen Nutzung sollen neben sozialen, kulturellen und bürgerschaftlichen Veranstaltungen auch gewerbliche Vermietungen ermöglicht werden.

 

In diesem Zusammenhang werden die eingehenden Angebote für das Parkrestaurant ausgewertet. Das beschränkte Angebot ging verschiedenen Gastronomen mit einer Frist bis 21.05.2010 zu.

 

 

 

 

 

 

 

 


Anlagen:

Nicht alle Anlagen sind öffentlich. (Internet)