Vorlage-Nr.:

267/2011

Az.:

5 Christian Kuebler

Datum:

13.07.2011



Bürgermeisteramt

 

 

 

Sitzungsvorlage

 

 

 

Gremium:

Ausschuss für Umwelt und Technik

Am:

19.07.2011

 

 

Betreff:

Neugestaltung der Bahnhofstraße - Vorstellung der Vorentwurfsplanung

 

 

Anlage(n):

Mitzeichnung

Lageplan, Illustrationen

 

Beschlussvorschlag:

  1. Der Vorentwurfsplanung für die Neugestaltung der Bahnhofstrasse wird im Grundsatz zugestimmt.
  2. Die Verwaltung wird beauftragt, auf dieser Grundlage die Entwurfsplanung auszuarbeiten und dem Gemeinderat zur Fassung des Baubeschluss vorzulegen.

 

Beratungsfolge:

 

Vorlage an

 

zur

 

Sitzungsart

 

Sitzungsdatum

 

Beschluss

 

 

 

 

 

Ausschuss für Umwelt und Technik

Beschlussfassung

öffentlich

19.07.2011

 

 

 

 


 

 

Sachdarstellung und Begründung:

 

Mit dem Beschluss zur Umsetzung des Rahmenplan Innenstadt wurde vom Gemeinderat der grundsätzlichen Neuordnung der Verkehrsführung in der Innenstadt zugestimmt. Mit dem Ziel der Attraktivierung des zentralen Innenstadtbereichs, vor allem der Bahnhofstraße, soll der Verkehr zukünftig auf der Jakob- und Holzgrundstrasse gebündelt und dafür die Bahnhofstrasse deutlich entlastet werden.

Die Baumaßnahmen zur Aufnahme des künftig gegenläufigen Verkehrs in der Jakob- und Holzgrundstrasse liegen im Rahmen des vorgesehenen Zeitplans. Mit dem Abschluss der hauptsächlichen  Arbeiten kann noch in diesem Jahr gerechnet werden. Entsprechend wären dann die notwendigen Voraussetzungen für eine Umgestaltung der Bahnhofstrasse geschaffen. Der Zeitplan für die Umsetzung des innerstädtischen Rahmenplanes sah immer als Erstmaßnahme die Umgestaltung der Jakob- und Holzgrundstraße und danach zunächst die Umgestaltung der Bahnhofstraße und dann der Güterbahnhofstraße vor.

 

Vom Gemeinderat bereits beschlossen wurde die Umkehrung der Fahrtrichtung in der Bahnhofstrasse. Die Bahnhofstrasse soll künftig stark verkehrsberuhigt von Ost nach West befahren werden können, um so vornehmlich für den innerstädtischen Kundenverkehr attraktiv zu sein. Der heute hier vorhandene Durchgangsverkehr soll so aus der Bahnhofstrasse herausgehalten und die heute umwegige Zufahrt zur Geschäftsstraße "Bahnhofstraße" und zum City-Parkhaus wesentlich vereinfacht werden. In Abweichung von den Planungsüberlegungen des Rahmenplan Innenstadt wurde vom Gemeinderat ebenfalls beschlossen, dass – zunächst interimsweise - über die Bahnhofstraße auch weiterhin eine Durchfahrtsmöglichkeit bis zur westlichen Bahnhofstraße (Bereich "Alter Markt") bestehen bleiben soll.

 

Das Büro Prof. Baldauf aus Stuttgart hat auf der Grundlage dieser wesentlichen Rahmenbedingungen erste Überlegungen zur Neugestaltung der Bahnhofstrasse ausgearbeitet, und wird diese in der Sitzung näher erläutern. Ergänzend zu den der Vorlage beigefügten Unterlagen wird den Fraktionen die Präsentation zu den Fraktionssitzungen zur Verfügung gestellt.

 

Auf Empfehlung der Straßenverkehrsbehörde wird für die Bahnhofstrasse von der Ausweisung eines sogenannten „Verkehrsberuhigten Geschäftsbereichs“ ausgegangen. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit in diesem Bereich ist entsprechend der gesetzlichen Vorgaben auf 20km/h begrenzt. Aufgrund der gegenüber heute stark reduzierten Geschwindigkeit kann aus Sicht der Verwaltung die Zielsetzung eines künftig annähernd „gleichberechtigten Miteinanders“ von Kfz-Verkehr, Fussgängern und Radfahrern erreicht werden. Auch lässt diese verkehrsrechtliche Ausweisung die Führung des Radverkehrs in Gegenrichtung (entgegen der Einbahnstrasse) zu. Damit kann sich der Radfahrer im Unterschied zur Situation der vergangenen Jahre auf der Bahnhofstrasse zukünftig in beide Richtungen bewegen. 

 

Vorgesehen ist, im zukünftig „Verkehrsberuhigten Geschäftsbereich“ der Bahnhofstrasse die Parkierung nur auf den entsprechend gekennzeichneten Flächen zu erlauben. Der Entwurf für die Neugestaltung der Bahnhofstrasse berücksichtigt diesen Sachverhalt und sieht entlang der Bahnhofstrasse auch zukünftig entsprechende Parkierungsstände vor. Diese werden gegenüber heute neu geordnet und schwerpunktmässig im Vorbereich des Wette Center und weiter westlich gegenüber dem neuen Holzgrundplatz angeordnet. Zusätzliche Stellplätze sind unmittelbar vor dem Ärztehaus vorgesehen; die Anzahl der Stellplätze verringert sich gegenüber heute nicht. Damit ist auch die zukünftige Ausweisung von Stellplätzen für Behinderte problemlos möglich.

 

Gestalterisch soll die öffentliche Fläche zwischen den privaten Grundstücken auf der Nord- und Südseite nahezu niveaugleich ausgeführt werden. Diese auch in anderen Kommunen umgesetzte Gestaltung erzeugt den Eindruck eines großzügigen Raums, der gemeinschaftlich und in gegenseitiger Rücksichtnahme von allen Nutzern belebt werden kann. Die derzeitige strikte Trennung von Gehweg- und Fahrbahnbereichen (durch Hochbordsteine) soll damit aufgelöst werden. Im Hinblick auf z.B. sehbehinderte Menschen ist es aber dennoch notwendig, über gestalterische Maßnahmen den Bereich der ausschliesslich von Fussgängern benutzt werden kann und den Bereich der auch vom Kfz-Verkehr benutzt wird zu differenzieren. Als „taktiles Element“ wird hier eine höhenmässige Abstufung vorgesehen.

 

Der Bereich der Bahnhofstrasse soll zukünftig stärker durchgrünt werden. Die vorhandenen Baumstandorte sollen – wo möglich und sinnvoll – erhalten und um weitere zusätzliche Standorte ergänzt werden. Auf der Grundlage der Vorentwurfsplanung wird deutlich, dass sich die Anzahl an Bäumen im Bereich der Bahnhofstrasse zukünftig erhöht.

Weiter wesentliches Gestaltungsmerkmal ist das „Element Wasser“. Das Quellwasser der im Bereich der Holzgrundstrasse vorhandenen Ulrichsquelle als belebendes Element soll zukünftig nicht nur im Bereich des bereits beschlossenen Wasserspiels auf dem Holzgrundplatz, sondern auch im Bereich der Bahnhofstrasse in Erscheinung treten.

Zusätzliche Einbauten wie z.B. Sitz- und Fahrradabstellmöglichkeiten sowie mobile Grünelemente sollen den Aufenthaltscharakter zusätzlich verstärken.

 

In Ergänzung und Fortführung der bereits beschlossenen Gestaltung des Holzgrundplatz sind hinsichtlich der Beleuchtung moderne Leuchtelemente, z.B. in Form von Stelen, angedacht. Diese können durch indirekte Beleuchtung der Fassaden stimmungsvoll ergänzt werden.

 

Für die Umgestaltung der Bahnhofstrasse sind im Finanzplan 1,2 Mio. Euro vorgesehen. Zusätzlich sind Mittel in Höhe von 800.000,-- Euro für die Umgestaltung des Wetteplatz vorgesehen. Auf der Grundlage der Vorentwurfsüberlegungen und einer groben Kostenschätzung stehen somit ausreichende Finanzmittel für die Umsetzung der Maßnahme zur Verfügung. Es ist darauf hinzuweisen, dass im Zusammenhang mit den Straßenumbaumaßnahmen eine Auswechslung des vorhandenen Abwasserkanals vorgesehen ist – die Überflutungen der letzten Jahre haben die Dringlichkeit dieser Maßnahme deutlich gemacht.

 

Zeitziel der Umgestaltung der Bahnhofstrasse ist ein Beginn der Maßnahme unmittelbar zu Beginn des Jahres 2012. Der Abschluss der Arbeiten ist für November 2012 vorgesehen, sodass das Weihnachtsgeschäft möglichst unbeeinträchtigt ist. Zur Sicherstellung des Zeitplans wäre auf der Grundlage einer grundsätzlichen Zustimmung des Gemeinderats zur vorgelegten Vorentwurfsplanung die Ausarbeitung des Entwurfskonzepts bis September 2011 notwendig. Vorgesehen ist, dem Gemeinderat die Entwurfsplanung zur Fassung des Baubeschluss unmittelbar nach der Sommerpause vorzulegen um dann noch in diesem Jahr die Ausschreibung vorbereiten zu können. Auf dieser Grundlage wäre die Vergabe der Arbeiten unmittelbar zu Beginn des Jahres 2012 möglich.

 

 

 

 

 


Anlagen:

Nicht alle Anlagen sind öffentlich. (Internet)
Lageplan.pdf Lageplan.pdf Bahnhofstrasse_West.pdf Bahnhofstrasse_West.pdf Bahnhofstrasse_Ost.pdf Bahnhofstrasse_Ost.pdf