Betreff:
Umgestaltung
der L.-Herr-Straße im Bereich zwischen der Zeppelin- und der Fr.-Siller-Straße
- Vorstellung der Planungsüberlegungen und Baubeschluss
Anlage(n):
Mitzeichnung
Bestandsplan, Lageplan und Detail Neuplanung, Bauphasenplan
Beschlussvorschlag:
Der Baubeschluss für die Umgestaltung der Ludwig-Herr-Straße
im Bereich zwischen der Zeppelin- und der Friedrich-Siller-Straße wird auf der
Grundlage der Variante 3 gefasst.
Beratungsfolge:
Vorlage an
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zur
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Sitzungsart
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Sitzungsdatum
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Beschluss
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Gemeinderat
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Beschlussfassung
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öffentlich
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19.02.2013
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Finanzielle Auswirkungen
HHJ
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Finanzposition
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Betrag
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Plan
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Auswirkungen
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Erläuterungen
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ab 2013
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I 5410010054, 7872000
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180.000,-- Euro
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gemäß Mittelansatz im
HHplanentwurf 2013
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Deckungsvorschlag:
Entfällt
Sachdarstellung und
Begründung:
Der Tagesordnungspunkt war bereits in der Sitzung des AUT
22.01.2013 Gegenstand der gemeinderätlichen Diskussion. Aufgrund noch offener
Fragestellungen wurde die Beschlussfassung zunächst vertagt. Die
Sachdarstellung aus Vorlage 8/2013 bleibt inhaltlich grundsätzlich unverändert
und wurde im letzten Absatz um Ausführungen zu den offenen Fragestellungen
ergänzt.
Sachdarstellung aus Vorlage 8/2013
Von den Stadtwerken Ludwigsburg
Kornwestheim ist im Jahr 2013 der Austausch der derzeit vorhandenen alten
Graugussleitungen (Gas- und Wasserleitungsnetz) im Bereich der Ludwig-Herr-Straße
zwischen der Zeppelin- und der Friedrich-Siller-Straße vorgesehen. In diesem
Zusammenhang sollen auch die vorhandenen Hausanschlussleitungen erneuert
werden. Ein Austausch des Abwasserkanals
ist nicht erforderlich. Von der Abteilung Tiefbau ist aufgrund des schlechten
Unterbaus der Straße und der bereits heute zahlreichen Schäden in diesem
Bereich in diesem Zusammenhang die Sanierung der Straßenflächen sowie des
westlichen Gehwegbereichs im Vollausbau geplant.
Zur Umsetzung der Maßnahme wurden sind
Mittel in Höhe von 180.000,-- Euro im Haushaltsplan 2013 eingestellt.
Ausgangssituation
Die vom fahrenden Verkehr nutzbare
Fahrbahnbreite in dem rund 150 m langen Straßenabschnitt beträgt heute rund 7,8
m. Östlich und westlich des Straßenraums standen 15 Birken.
Der Bereich ist als Tempo-30- Zone
ausgewiesen.
Das Parken im betroffenen
Straßenabschnitt erfolgt in ungeordneter Form auf der Fahrbahn. Im Zeitbereich
tags ist das Parken ausschließlich auf der Ostseite der Straße zulässig. Im
Zeitbereich nachts darf auch auf der Westseite geparkt werden.
Parkstandsmarkierungen sind nicht vorhanden. In dieser ungeordneten Form können
im Straßenraum unter Beachtung der Grundstücksein- und -ausfahrten derzeit im
Zeitbereich tags maximal rund 11 Fahrzeuge und im Zeitbereich nachts maximal
rund 17 Fahrzeuge abgestellt werden.
Im Zusammenhang mit dem
Neubauprojekt „Grüne Höfe“ der Bezirksbaugenossenschaft wurden bereits
Sanierungsmaßnahmen am östlichen Gehwegbereich durchgeführt.
Variante 1: Sanierung des Bestands
Bei der Umsetzung dieser Variante wird nach Abschluss der
Arbeiten der Stadtwerke der westliche Gehwegbereich sowie ein Teil der
Straßenfläche im Vollausbau neu hergestellt. Sowohl an den bereits heute
vorhandenen Straßen- und Gehwegbreiten als auch der Parkierungssituation ändert
sich nichts.
Im Zusammenhang mit dem Austausch der Hausanschlussanleitungen sind –
v.a. auf der Westseite - Eingriffe in den Wurzelbereich der Bestandsbäume nicht
auszuschließen. Hier muss nach Einschätzung der Stadtgärtnerei davon
ausgegangen werden, dass die aufgrund zahlreicher Maßnahmen (z.B.
Neubauvorhaben der Bezirksbau, Verlegung von Glasfaserleitungen, Anpassung der
Gehwegbereiche auf neue private Zufahrten, etc)
in den Vorjahren ohnehin bereits stark beanspruchten Bestandsbäume
weiter geschwächt und beschädigt werden. Hinzu kommt das mit rund 40 Jahren
bereits recht hohe Alter der Birken, die das an diesem Standort zu erwartende
Lebensalter mittlerweile erreicht haben. Aus Sicht der Stadtgärtnerei kann vor
diesem Hintergrund nicht von einer Vitalisierung ausgegangen werden. Vielmehr
zeigt der Baumbestand bereits heute starke Zeichen der Abgängigkeit.
Für die Umsetzung sowohl der
Maßnahme der Stadtwerke als auch der Abteilung Tiefbau wird mit einem
Zeitbedarf von insgesamt rund 4 Monaten kalkuliert. Zur Umsetzung der Maßnahme
wurden von der Abteilung Tiefbau Mittel in Höhe von 180.000,-- Euro im
Haushaltsplanentwurf 2013 angemeldet.
Variante 2: Neuordnung des Straßenraums
Im Rahmen der Neuordnung sollen
sowohl auf der West- als auch auf der Ostseite Längsparkierungsstände angelegt
werden. Wie aus den beigefügten Planunterlagen ersichtlich können so unter
Beachtung der Gebäudeein- und -ausfahrten zukünftig insgesamt 19 Längsparker
angeboten werden. Im Zuge der Straßenbaumaßnahme wird die Fahrbahnbreite von
heute 7,8 m auf künftig 6,5 m reduziert. Vorgesehen ist auch die Anlage von
Flächen zum Abstellen der Müllbehälter am Abholtag.
Wesentlicher Bestandteil der vom Büro Weber Engineering aus Kornwestheim erarbeiteten Neukonzeption ist die Vergrößerung der Grünbereiche sowie
die komplette Neuordnung der Baumstandorte. Von der Stadtgärtnerei
vorgeschlagen wird, als neue Baumart an diesem Standort einen säulenförmiger
Spitzahorn (Acer platanoides ´Columnare`) vorzusehen. Dieser Baum gilt als
„stadtklimaverträglich“ und ist gekennzeichnet durch einen schlanken Wuchs .
Die Planung sieht im betroffenen Straßenabschnitt die Neupflanzung von
insgesamt 14 Bäumen vor.
Analog der Variante 1 ist für die
Umsetzung auch bei Variante 2 von einem Zeitbedarf von rund 4 Monaten
auszugehen.
Die im Haushaltsplanentwurf 2013
angemeldeten Mittel in Höhe von 180.000,-- Euro sind nach Aussagen der
Abteilung Tiefbau auch bei Umsetzung der Variante 2 auskömmlich.
Empfehlung der Verwaltung
Die Verwaltung empfiehlt die
Umgestaltung der Ludwig-Herr-Straße im Bereich zwischen der Zeppelin- und der
Friedrich-Siller-Straße auf der Grundlage der Variante 2.
Die im Rahmen der Neuordnung
vorgesehene bauliche Trennung zwischen Gehweg-, Parkierungs- und Straßenbereichen
führt künftig zu einer klaren und ablesbaren Ordnung des Straßenraums. Zudem
wird im Rahmen der Maßnahme die Fahrbahnbreite auf ein in Bezug auf die
zulässige Höchstgeschwindigkeit (Tempo-30-Zone) angemessenes und auf der Grundlage der „Richtlinien für die Anlage
von Stadtstraßen (RAST)“ regelkonformes Maß reduziert.
Die Neuordnungsmaßnahme führt zu
einer positiven Stellplatzbilanz. So stehen in dem Bereich künftig sowohl tags
als auch nachts 19 Längsparkierungsstände zur Verfügung. Im Zeitbereich tags
ergibt sich so gegenüber dem Bestand ein Plus von rund 8 Stellplätzen, im
Zeitbereich nachts ein Plus von rund 2 Stellplätzen.
Die im Rahmen der Maßnahme
notwendige Fällung der Bestandsbäume ist aus Sicht der Verwaltung nicht zuletzt
aufgrund des Alters der Bäume, der zu geringen Größe der Pflanzbeete sowie der
aufgrund zahlreicher anderer Baumaßnahmen in diesem Bereich in den letzten
Jahren an den Bäumen entstandenen Beeinträchtigungen sinnvoll.
Die vorgesehene Neupflanzung von
insgesamt 14 Bäumen, die Entsiegelung von Flächen durch die Verwendung von
wasserdurchlässigem Pflaster im Bereich der Parkierungsstände sowie der
Vergrößerung der Grünbereiche ist die Maßnahme ist aus ökologischer Sicht nicht
zuletzt auch deswegen positiv zu werten, da der neue Baumbestand durch
verbesserte Rahmenbedingungen langfristig gesichert werden kann.
Straßenverkehrsbehörde und Polizei
befürworten v.a. im
Hinblick auf die geplante regelkonforme Gestaltung des Tempo-30-Bereichs, die
Reduzierung der Fahrbahnbreite und die Verbesserung der Stellplatzbilanz
ebenfalls die Umsetzung der Variante 2.
Weiteres Vorgehen
Hinsichtlich des Bauzeitenplans gibt
es keinerlei Unterschiede zwischen der Variante 1 und 2. So soll die Maßnahme
in 2 Abschnitten durchgeführt werden. Ab April 2013 werden von den Stadtwerken
zunächst die Leitungen der Ludwig-Herr-Straße im Bereich zwischen der Zeppelin-
und der Oststraße erneuert. Im Anschluss daran folgen im gleichen Bauabschnitt
die Belags- und, im Falle der Variante 2 Umgestaltungsarbeiten. Für diesen
Abschnitt wird ein Zeitbedarf von rund 8 Wochen kalkuliert.
Ab Juni folgt die Umsetzung der
Maßnahmen im Bereich zwischen der Ost- und der
Friedrich-Siller-Straße. Auch hierfür sind rund 8 Wochen kalkuliert,
sodass die Arbeiten im Gesamtbereich voraussichtlich im August 2013
abgeschlossen werden können.
Den eigentlichen Baumaßnahmen
vorzuschalten waren in jedem Fall die notwendigen Baumfällungen, die vor dem
Hintergrund artenschutzrechtlicher Vorgaben bis Ende Februar durchzuführen
waren. Ein im Rahmen der Ausarbeitung der Planungsüberlegungen erarbeitetes
Gutachten hat keinerlei Hinweise auf weitere aus artenschutzrechtlicher Sicht
relevante Tatbestände erbracht, die der Fällung entgegen stünden.
Ergänzungen zur Vorlage 8/2013 (AUT 22.01.2013)
Wie aus beigefügtem Lageplan
ersichtlich sieht die Variante 2 die Anlage von Längsparkierungsständen mit einer Breite von 2,15 m vor. Üblich
sind hier Breiten von ca. 2,0 m. Damit ist gewährleistet, dass auch breitere
Fahrzeuge problemlos im Seitenraum abgestellt werden können. Eine weitere
Vergrößerung der Stellplatzbreiten ginge zu Lasten der verbleibenden Fahrbahn-
bzw. Gehwegbreite was aus Sicht der Verwaltung nicht empfohlen werden kann.
Die künftige Situation bzgl. des aus
nördlicher Richtung kommenden Radverkehrs
ist aus der Plandarstellung ersichtlich. Wie bereits in der Sitzung
erläutert, ist in Tempo-30-Zonen die Anlage von benutzungspflichtigen
Radwegen auf der Grundlage der StVO unzulässig. Der Gesetzgeber sieht hier
grundsätzlich die Führung des Radverkehrs im Mischverkehr auf der Fahrbahn vor.
Im Rahmen der Umsetzung von Variante 2 ist vorgesehen, für den Radfahrer eine
separate Aufstellfläche im Fahrbahnbereich auszuweisen. Dieser sogenannte
„aufgeweitete Radaufstellstreifen (ARAS)“ kann bei signalgeregelten Kreuzungen
auch in Tempo-30-Zonen eingerichtet werden. Im Rahmen dieser Lösung wird der
Radfahrer im unmittelbaren Kreuzungsbereich rechts an den an der etwas
zurückgesetzten Wartelinie wartenden Kfz vorbeigeführt und stellt sich auf der
abmarkierten Fläche vor den wartenden Fahrzeugen und für diese entsprechend gut
sichtbar auf. Diese auf der Grundlage der Richtlinien für die Anlage von
Stadtstraßen (RASt) vorgesehene Regellösung wird von der Straßenverkehrsbehörde
und der Polizei ausdrücklich befürwortet, da so der Radfahrer deutlich vor den
Kfz die Kreuzung gesichert überqueren kann.
Zusätzlich ist für den Radfahrer
eine separate Radfahrerampel vorgesehen. Vergleichbar der Situation am
Knotenpunkt Ludwigsburger Straße / Jakobstraße (Fahrtrichtung Süd) besteht über
diese zusätzliche Signalanlage die Möglichkeit, dem Radverkehr eine eigene
Grünphase zuzuordnen, so dass dieser zeitlich gesehen deutlich vor dem
Kfz-Verkehr in die Kreuzung einfahren kann. So wird sichergestellt, dass der
Radfahrer die Kreuzung gesichert überqueren kann und vom motorisierten Verkehr
besser wahrgenommen wird.
Vorgesehen ist, dem Gemeinderat im
Rahmen der nächsten Verkehrsschau Möglichkeiten der Weiterführung des
Radverkehrs im Bereich der Ludwig-Herr-Straße südlich der Zeppelinstraße
aufzuzeigen.
Variante 3 : Neuordnung des
Straßenraums inklusive Geh- und Radweg
Der Straßenraum wird wie in Variante
2 beschrieben neu geordnet.
Ergänzend zu Variante 2 wird
beidseitig eine ca. 2,50 m – 2,80 m breite Fläche für Fußgänger und Radfahrer
angelegt. Es handelt sich dabei dann um einen sogenannten „anderen“ (nicht
benutzungspflichtigen) Radweg, der entsprechend markiert wird.
(Eine vergleichbare Lösung haben wir
z.B. in der Beethovenstraße.)
Der Radfahrer kann dabei wählen, ob
er auf der Fahrbahn fährt oder auf dem „anderen Radweg“.
Die Verbreiterung dieser Geh- und
Radwegfläche geht zu Lasten der Fahrbahnbreite, die auf 5,50 m reduziert wird.
Auch werden die 18 Längsparkierungsständen im Gegensatz zu Variante 2 auf 2,00
m reduziert. Des weiteren entstehen im Seitenraum 12 Baumstandorte.
Bauzeitenplan
Der Vorlage in der Anlage beigefügt
wurde der vorgesehene Bauzeitenplan
für die Maßnahmen im Bereich der Ludwig-Herr-Straße / Lammstraße / Im Wiesengrund.
Die vorgesehenen Maßnahmen in diesen Bereichen sind im Wesentlichen
zurückzuführen auf die Notwendigkeit des Austauschs der hier vorhandenen alten
Graugussleitungen durch die Stadtwerke Ludwigsburg Kornwestheim.
Aus der Plandarstellung ersichtlich ist,
dass die vorgesehenen Maßnahmen abschnittsweise realisiert werden sollen,
sodass die einzelnen Abschnitte schnellstmöglich wieder freigegeben werden
können. Insbesondere die für die Gebietserschließung wichtige Mühlhäuser Straße
zwischen der Zeppelinstraße und der Langen Straße steht dem Verkehr im gesamten Zeitraum zur
Verfügung. Zwar muss auch im Bereich des Knotenpunkts Mühlhäuser Straße / Am
Brückle / Im Wiesengrund in den Straßenraum eingegriffen werden, doch kann hier
durch die Trennung der Bauabschnitte 1 und 2 die gegenläufige Befahrbarkeit
über den Gesamtzeitraum dargestellt
werden. Ebenso ist im Rahmen des Bauzeitenplans gewährleistet, dass die
Zufahrten zu den Stichstraßen Amsel- und Finkenweg sowie der Straße „Am
Stadtgarten“ trotz der Maßnahmen im Bereich der Lammstraße jederzeit angefahren
werden können.