Vorlage-Nr.:

324/2010

Az.:

044 Cordula Wohnhas

Datum:

21.09.2010



Bürgermeisteramt

 

 

 

Sitzungsvorlage öffentlich

 

 

 

Gremium:

Ausschuss für Umwelt- und Technik

Am:

28.09.2010

 

 

Betreff:

Klimaschutzkonzept Kornwestheim

 

 

Anlage(n):

Mitzeichnung

Kurzfassung Klimaschutzkonzept,

Die Langfassung Klimaschutzkonzept mit Maßnahmenblättern wird direkt in die Fraktionen gegeben.

 

Beschlussvorschlag:

  1. Dem Gemeinderat zu empfehlen, das  Klimaschutzkonzept Kornwestheim im Grundsatz zu beschließen.
  2. Die Verwaltung zu beauftragen, Maßnahmen auszuwählen, die in den nächsten drei Jahren umgesetzt werden sollen und diese Liste rechtzeitig zu den  Haushaltsberatungen für 2011 vorzulegen.

 

Beratungsfolge:

 

Vorlage an

 

zur

 

Sitzungsart

 

Sitzungsdatum

 

Beschluss

 

 

 

 

 

Ausschuss für Umwelt und Technik

Vorberatung

öffentlich

28.09.2010

 

Gemeinderat

Beschlussfassung

öffentlich

28.10.2010

 

 

 

Finanzielle Auswirkungen

entfällt

 

Deckungsvorschlag:

Entfällt

 


 

 

Sachdarstellung und Begründung:

 

In der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik vom 14.10.2008 (AUT-Vorlage Nr. 438/2008) wurde grundsätzlich beschlossen, ein integriertes Klimaschutzkonzept für die Gesamtstadt einschließlich eines Sanierungskonzeptes für 34 öffentliche Liegenschaften zu erarbeiten. Grundlage dieses Beschlusses war die Bewerbung um Bundesfördermittel aus der sogenannten Klimaschutzinitiative der Bundesregierung.

 

1. Kosten und Förderung des Projektes

 

Durch die frühzeitige Antragstellung der Verwaltung im Sommer 2008 ist Kornwestheim in den Genuss einer besonders attraktiven Förderung gekommen, die aufgrund der inzwischen erfolgten Reduzierung der Fördersätze sowie durch das komplette Aussetzen der Förderung in diesem Jahr nur wenigen Kommunen in diesem Umfang zur Verfügung stand.

 

Nachdem der Bewilligungsbescheid des Bundesumweltministeriums eingegangen war, wurde die Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA) mit Beschluss des Ausschusses für Umwelt und Technik vom 10.02.2010 (AUT-Vorlage Nr. 34/2009) mit der Erstellung des Klimaschutzkonzeptes einschließlich Sanierungskonzept beauftragt. Die Gesamtkosten des Projektes betragen 189.481 Euro brutto. Der bewilligte Zuschuss des BMU beträgt 80% der zuwendungsfähigen Kosten und liegt bei 151.585,- Euro. Der Eigenanteil der Stadt Kornwestheim beträgt 20% bzw. 37.896 Euro. Die Laufzeit des Projektes, die ursprünglich  mit einem Jahr angesetzt war, wurde auf Antrag der Stadtverwaltung bis Mitte 2010 verlängert.

 

Der Schlussbericht zur erfolgreichen Erarbeitung des Klimaschutzprojektes muss der Förderstelle in Berlin noch im November 2010 vorgelegt werden. Ein Grundsatzbeschluss des politischen Gremiums ist Bestandteil des Schlussberichts und Voraussetzung für die Beantragung weiterer Fördermittel (Personal und Sachmittel) für die Umsetzung.

 

 

2. Zielsetzungen und wesentliche Inhalte des Klimaschutzkonzeptes

 

Zielsetzung und Beteiligungsprozess

 

Ziel der Erarbeitung des Klimaschutzkonzeptes war es zunächst den Ist-Zustand (Energieverbräuche und CO2-Bilanz) seit 1990 zu analysieren und zu bewerten.

Aufbauend darauf wurden die Handlungsoptionen für Kornwestheim ermittelt sowie Maßnahmen und Prioritäten vorgeschlagen.

 

Das Klimaschutzkonzept dient als Planungsgrundlage und Entscheidungshilfe für die nächsten Jahrzehnte. Es handelt sich dabei jedoch nicht um ein starres Instrument, sondern es ist vorgesehen, das Klimaschutzkonzept in gewissen Abständen an die künftigen Entwicklungen und Gegebenheiten anzupassen und fortzuschreiben.

 

Wichtiger Bestandteil bei der Erarbeitung des Klimaschutzkonzeptes waren die Partizipation unterschiedlichster Gruppierungen in den sogenannten Akteursgesprächen an denen beispielsweise das örtliche Bauhandwerk, Architekten, Banken, Kornwestheimer Betriebe

Wohnungsbaugesellschaften, Verbände, aber auch die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim sowie verschiedene Ämter und Vertreter der Verwaltung beteiligt waren.

 

 

 

 

Alle Akteure waren sich einig, dass

 

 

Bei der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes kommt den Akteuren und Netzwerken eine große Bedeutung zu, da die Stadt alleine sehr viel weniger Zielgruppen und Zielpersonen erreichen kann.

 

Begleitet wurde der gesamte Prozess der Erarbeitung des Klimaschutzkonzeptes von der sogenannten Energiekommission, die sich aus Vertretern des Gemeinderates, sachkundigen Bürgern und der Verwaltung zusammensetzt. In diesem Gremium wurden die jeweiligen Fortschritte und Ergebnisse des Konzeptes in insgesamt fünf Sitzungen vorgestellt und diskutiert. Das vorliegende, fertige Konzept wird erst nach Einbringung in den AUT in der Energiekommission behandelt.

 

Aufbau und Inhalte

 

Das Klimaschutzkonzept besteht aus einer Kurzfassung, die dieser Vorlage beiliegt, sowie einer Langfassung, Maßnahmenblättern mit Prioritäten und einem Anhang, in dem weiterführende Materialien u. ä. aufgelistet sind. Die Langfassung des Konzeptes wird gemeinsam mit den Maßnahmenblättern in die Fraktionen gegeben.

 

Im Anschluss an die Darstellung und Bewertung von Energieverbräuchen und CO2-Emissionen sowie den Ergebnissen der Akteursgespräche werden themenbezogene Analysen aus verschiedenen Bereichen dargestellt und Handlungsoptionen abgeleitet. Dies umfasst beispielsweise die Stadtplanung, den Verkehr bzw. die Mobilität, das energieeffiziente Bauen und Sanieren, das betriebliche Energiemanagement, die Stromeffizienz in Gewerbe, Handel und Dienstleistungen, den Einsatz erneuerbarer Energien, den Ausbau der Nahwärmeversorgung, ein Kommunikationskonzept etc.

 

Daran schließt sich der Maßnahmenkatalog mit einer ausführlichen Darstellung der vorgeschlagenen Maßnahmen in 44 Maßnahmenblättern an. Ein Großteil der Maßnahmen ist nicht völlig neu, sondern wird bereits im Zusammenhang mit dem European Energy Award bearbeitet, andere befinden sich bereits in der Planung oder Umsetzung wie z.B. der Aus- und Umbau der Fernwärme oder der höhere Bezug von Ökostrom. Neu ist insbesondere die Priorisierung der Maßnahmen und die Darstellung welche Maßnahmen in Kornwestheim am wirkungsvollsten zum Klimaschutz beitragen.

 

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse des Sanierungskonzeptes für 34 öffentliche Liegenschaften, das Bestandteil des Klimaschutzkonzeptes ist, findet sich in Kapitel 4.1 (Städtische Liegenschaften) des Gesamtkonzeptes. Im Rahmen der Erarbeitung dieses Sanierungskonzeptes wurden umfangreiche Bestandsaufnahmen zum energetischen Zustand und zur Ausstattung der öffentlichen Gebäude gemacht. Diese Bestandsaufnahmen wurden der Stadtverwaltung in Form von Exel-Dateien an die Hand gegeben mit denen bereits gearbeitet wird. U.a. wurden daraus erste Mittelanmeldungen für den Haushalt 2011 entwickelt und begründet. Für die Erstellung eines Sanierungsfahrplanes müssen diese vielfältigen Informationen seitens des Stadtbauamtes durch Untersuchungen und Aussagen zum sonstigen Zustand de Gebäude ergänzt werden, um den kompletten Sanierungsbedarf darzustellen und nicht nur den energetischen Bedarf. Nach Vorliegen dieser zusätzlichen Aussagen wird das Sanierungskonzept im Detail mit einem Prioritätenfahrplan in den Ausschuss für Umwelt und Technik eingebracht.

 

Wichtige Ergebnisse und Erkenntnisse des Klimaschutzkonzeptes wird der Projektleiter

der KEA, der Diplomingenieur Thomas Steidle in der Sitzung erläutern.

 

 

3. Weitere Vorgehensweise

 

Zeitplan

 

Um den Anforderungen der Bundesförderstelle gerecht zu werden, muss das Klimaschutzkonzept bis Anfang November vom Gemeinderat im Grundsatz beschlossen werden.

 

Aufgrund der vielfältigen Inhalte und vorgeschlagenen Maßnahmen schlägt die Verwaltung deshalb folgende Vorgehensweise vor:

 

AUT 28.09.2010:                                Vorstellung des Klimaschutzkonzeptes

Energiekommission 12.10.2010:       Abschließende Einbringung und Beratung

AUT 19.10.2010:                                Weiterberatung und Empfehlungsbeschluss im AUT

Gemeinderat 28.10.2010:                  Beschlussfassung

 

Fraktionssitzungen im Oktober:        bei Bedarf stehen EBM Köpple und Herr Steidle für eine detaillierte Frage- und Erläuterungsrunde in den Fraktionen zur Verfügung 

 

Die Umsetzung einzelner Maßnahmen wird gesondert zur Beschlussfassung vorgelegt. Da ein längerer Realisierungszeitraum parallel zum Leitbildprozess angestrebt wird, ist vorgesehen, kleinere, überschaubare Umsetzungspakete zu schnüren, die im jeweiligen Haushalt finanziell tragbar sind. 

 

Die Verwaltung schlägt deshalb vor, zunächst ein Maßnahmenpaket für drei Jahre (2011-2013) bis Mitte November 2010 in den Ausschuss für Umwelt und Technik einzubringen.

 

Zusätzliche Fördermöglichkeiten

 

Die Förderung von Klimaschutzkonzepten durch das Bundesumweltministerium war bislang nicht auf die Erstellung von Konzepten beschränkt, sondern umfasste auch die finanzielle Unterstützung bei der Umsetzung für maximal drei Jahre. Gefördert werden interne oder externe Personal- und Sachkosten (mit einem Förderanteil von 50 - 60 %). Allerdings wurde auch diese Förderung 2010 ausgesetzt, so dass frühestens Anfang 2011 mit Förderzusagen gerechnet werden kann. Vorraussetzung für die Förderung ist ein vom Gemeinderat beschlossenes Klimaschutzkonzept sowie ein mehrjähriges Maßnahmenpaket.

 

 

Da das vorliegende Klimaschutzkonzept nur in sehr eingeschränktem Umfang mit dem vorhandenen Personal der Stabsstelle Umweltbeauftragte (1,5 Stellen) umgesetzt werden kann, wird sich die Verwaltung um eine finanzielle Förderung von externen oder internen Personal- und Sachkosten bemühen und noch in diesem Jahr einen Antrag beim Bundesumweltministerium stellen. Der Energiemanager der städtischen Wohnbau ist mit der Wahrnehmung der Aufgaben im städtischen Energiemanagement, der Umsetzung des Teilbereiches Sanierungskonzept städtische Liegenschaften sowie den Tätigkeiten innerhalb der Städtischen Wohnbau voll ausgelastet.

 

Wie diese personelle Verstärkung für die Stabsstelle Umweltbeauftragte aussehen kann und welche finanziellen Auswirkungen diese hat, wird im Zusammenhang mit dem Maßnahmenpaket für die nächsten drei Jahre dargestellt.

.

 

 

 


Anlagen:

Nicht alle Anlagen sind öffentlich. (Internet)
Keine Anlagen