Betreff:
Neue
konzeptionelle Ausrichtung des Bewohnertreffs Weststadt
Anlage(n):
Mitzeichnung
Konzept "Weiterentwicklung des Bewohnertreffs Kornwestheim
zum Bewohner- und Familienzentrum"
Beschlussvorschlag:
1. Der
Sozialausschuss beschließt die konzeptionelle Ausrichtung des bisherigen
Bewohnertreffs Weststadt zum Bewohnertreff und Familienzentrum Weststadt.
2. Der Sozialausschluss erteilt den
Auftrag, die Mietbedingungen für den Mehrzweckraum sowie die anderen Räume des
Bewohnertreffs zu überarbeiten.
3. Der künftige Name des
Bewohnertreffs lautet „Bewohner- und Familienzentrum“
Beratungsfolge:
Vorlage an
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zur
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Sitzungsart
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Sitzungsdatum
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Beschluss
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Sozialausschuss
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Beschlussfassung
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öffentlich
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19.10.2011
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Finanzielle Auswirkungen
HHJ
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Finanzposition
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Betrag
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Plan
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Auswirkungen
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Erläuterungen
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ab 2012
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2.4661.9352
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5.000,00
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Mehrausgaben
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Einmalig für den Kauf von
Möbeln für Startpunkt "Elterncafé". Über die Bereitstellung der
Mittel wird im Rahmen der Haushaltsplanberatung für das Jahr 2012
entschieden.
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Deckungsvorschlag:
Entfällt
Sachdarstellung und
Begründung:
Der Sozialausschuss hat am 1. Dezember 2010 beschlossen, dass die bereits begonnene Ausrichtung des Bewohnertreffs
als Familienzentrum konzeptionell ausgearbeitet und dem Sozialausschuss im
Sommer 2011 vorgestellt wird.
Für die konzeptionelle
Weiterentwicklung wurde folgender Weg gewählt:
- Erarbeitung der Bedarfe
– aus unterschiedlichen Perspektiven
- Auseinandersetzung mit Konzeptionen anderer Familienzentren
- Bündeln der Erkenntnisse in ein Konzept.
Erarbeitung der Bedarfe
Grundsätzlich bestehen je nach
Perspektive unterschiedliche Bedarfe: Regelmäßige Besucher erkennen teilweise
andere Bedarfe als Fachleute. Aus diesem Grund fand eine breite Befragung
statt: Die Mitarbeiterinnen des Bewohnertreffs diskutierten die von ihnen
wahrgenommenen Bedarfe in einer Klausur, in einer gemeinsamen Sitzung ergänzten
Vertreterinnen der Kindergärten der Weststadt. In 12 Interviews wurden
Bewohner/-innen der Weststadt (Besucher/-innen des Bewohnertreffs sowie
sonstige Bewohner der Weststadt) anhand eines Leitfadens befragt.
Multiplikatoren, Fachleute und Kenner der Weststadt wurden mittels eines
Fragbogens um ihre Meinung gebeten (25 Fragebögen).
Zusammenfassung des Ergebnisses:
-
bauliche
Verbesserungen im Wohnumfeld werden wahrgenommen; allerdings wird weiterer
Bedarf gesehen (mehr Begrünung und Spielflächen, mehr „Leben auf der Straße“,
Hausrenovierungen)
-
die
kulturelle Vielfalt wird als Chance wahrgenommen. Daraus resultiert aber auch
der Wunsch nach einer besseren Durchmischung der Bevölkerungsgruppen und mehr
spezifische Unterstützung (Sprachförderung, Nachhilfe und
Hausaufgabenbetreuung, Informationen über das Schulsystem)
-
Der
Bewohnertreff wird als Pluspunkt bewertet. Die Fachleute sehen vor allem die
integrative und pädagogische Arbeit als wertvoll und wichtig, die
Besucher/-innen schätzen die Freizeitangeboten und die Möglichkeiten zum
zwanglosen Kontakt. Dies sind auch die unterschiedlichen Erwartungen, die an
den künftigen Bewohnertreff/Familienzentrum gestellt werden
-
Die
Begriffe „Bewohnertreff“ und „Familienzentrum“ wecken unterschiedliche
Assoziationen: Die Befragten stellen sich unter einem „Bewohnertreff“ eine
Einrichtung für alle Alterstufen und Bevölkerungsschichten vor, unter
„Familienzentrum“ für Menschen mit (kleinen) Kindern
-
Die
Öffentlichkeitsarbeit und Werbung des Bewohnertreffs wird als verbesserungswürdig
werden. Als wesentliche Quellen für Informationen werden
„Mund-zu-Mund-Propaganda“, Internet und Flyer
genannt.
Die Befragung von Besuchern und
Multiplikatoren hatte aktivierenden Charakter; in diesen Gesprächen entstanden
bereits Ideen für künftige Kooperationen.
Auseinandersetzung mit Konzeptionen anderer Familienzentren
Die Mitarbeiterinnen des
Bewohnertreffs setzten sich mit schriftlichen Konzeptionen verschiedener
Familienzentren auseinander. Um auch von den Erfahrungen bestehender
Familienzentren zu profitieren, wurden Familienzentren in Karlsruhe und
Offenburg besucht und es fand ein reger Austausch mit deren Leitern und
Mitarbeiter/-innen statt.
Zusammenfassung des Ergebnisses:
„Familienzentrum“ ist kein
geschützter Begriff. Es finden sich ganz unterschiedliche Konzeptionen in den
Einrichtungen. Folgende Grundprinzipien ist allen
gemeinsam:
-
Sozialraumorientierung / wohnortnahe Netzwerke
(nach Wolfgang Hinte, Sozialarbeitswissenschaftler: Orientierung
am Willen der Menschen, Unterstützung von Eigeninitiative und Selbsthilfe,
Konzentration auf die Ressourcen (der Menschen und des Sozialraumes),
zielgruppen- und bereichübergreifende Sichtweise sowie Kooperation und
Koordination)
-
Orte
für Kinder und Familien sowie Bewohner/-innen des Sozialraums (generations- und
nationenübergreifend)
-
4
Bs: Begegnung, Beratung, Betreuung, Bildung.
Grundsätzlich ist zu unterscheiden
zwischen dem so genannten Kita-Plus-Ansatz und
Familienzentren, die unabhängig von einer Kindertagesstätte bestehen. In den Kita-Plus-Konzeptionen (siehe Ludwigsburger Konzept)
besteht das Hauptaugenmerk auf der Kindertageseinrichtung und ergänzend wird
das Familienzentrum entwickelt. Dabei spielt die Betreuung der Kinder die
größte Rolle.
In Kornwestheim besteht seit Ende
der 80er Jahre der Bewohnertreff der Weststadt, zunächst auf dem ESG-Gelände.
Erst seit dem Umzug in die Salamanderstraße ist er in räumlicher Nachbarschaft
zu einer Kindertagesstätte (Bebelstraße), die aufgrund ihres Angebots und ihren
Öffnungszeiten jedoch ein anderes Einzugsgebiet als der Bewohnertreff hat (die
Kinder kommen aus ganz Kornwestheim).
Des Weiteren ist es wichtig, die
Erfolge des bisherigen Bewohnertreffs in die Weiterentwicklung mit zu nehmen.
Es geht also nicht darum, ein neues Zentrum zu gründen, sondern den
Bewohnertreff um neue Strukturen und Angebote zu erweitern.
Sowohl das Familienzentrum in
Offenburg als auch das in Karlsruhe bietet interessante Impulse für
Kornwestheim: so z.B. der „Startpunkt“ / das Elterncafé, die Begegnungstage, starke Gemeinwesenorientierung mit
Stadtteilkonferenzen, Raumvermietung an Privatpersonen, Gruppen, die sich
selbstständig treffen.
Ziel
Mit der künftige Ausrichtung der
Arbeit im Bewohnertreff werden Bewohnerinnen und Bewohner der Weststadt sowie
Familien unterstützt, ihren Alltag zu meistern und eine immer größere
Selbstständigkeit zu erreichen. Die Menschen sollen sich in der Weststadt und
in ganz Kornwestheim wohl fühlen und sich mit ihrem Wohnort identifizieren. Die
Öffnung der Räume des Bewohnertreffs für Kooperationspartner und Privatpersonen
wird eine höhere Besucherfrequenz und eine bessere Durchmischung der
Besucher/-innen zur Folge haben. Die verstärkte Vernetzung mit anderen Institutionen und Gruppierungen
vermeidet Doppelstrukturen und gibt Hinweise auf bestehende Lücken im Angebot.
Konzept
Die gewonnenen Erkenntnisse wurden
im Team diskutiert und bewertet. Daraus entstand ein schriftliches Konzept, das
in der Anlage dem Sozialausschuss vorgelegt wird. Darin findet sich auch eine Priorisierung der nächsten Schritte.
Zusammenfassung:
Der Bewohnertreff wird künftig
- Begegnungen stärken, in dem
-
die
Idee des Startpunkts/Elterncafé von Offenburg für Kornwestheim adaptiert wird
-
eine
Tauschbörse und eine Infostelle eingerichtet wird
-
spontane
Begegnungsmöglichkeiten geschaffen werden und
-
Möglichkeiten
für Feste und Feiern geboten und bei der Umsetzung unterstützt werden
- das Ehrenamt fördern und Räume vermieten, in dem
-
Ehrenamtliche
gewonnen und begleitet werden
-
eine
Honorierung für Ehrenamtliche eingeführt wird und
-
Räume
vermietet und die Mietbedingungen den Zielgruppen und dem Konzept der
Einrichtung angepasst werden
- Stadtteilklärung betreiben, in dem
-
regelmäßig
die Bedarfe überprüft werden
-
die
Vernetzung und Kooperation vorangetrieben wird und
-
die
Strukturen und Angebote überprüft und den jeweiligen Zielen und Zielgruppen
angepasst werden.
Nutzung der Räume durch Dritte
Wie bereits im Dezember 2010
dargestellt, sind die bisherigen Mietbedingungen für den Mehrzweckraum hemmend
für eine Nutzung des Raumes durch Dritte (Mehrzweckraum: Betriebskosten in Höhe
von 50,-- EUR pro Nutzung sowie Miete in Höhe von 15,-- EUR ohne Küche bzw.
20,-- EUR mit Küchennutzung). Da das neue Konzept aber die Ausweitung von
Kooperationen und die Verselbstständigung von Gruppen dezidiert vorsieht,
sollen nun Mietbedingungen formuliert werden, die auf die jeweilige
Nutzungsgruppe zugeschnitten sind. So sollen Bewohner/-innen der Weststadt für
nicht-kommerzielle Treffen von den Räumen profitieren können. Ebenso sollen
Einrichtungen, die Kurse und Veranstaltungen, für die Zielgruppen anbieten und
inhaltlich mit der Konzeption übereinstimmen, günstige Konditionen erhalten.
Mitarbeiterstruktur
Der neuen Ausrichtung des
Bewohnertreffs sollte der Mitarbeiterstruktur Rechnung tragen. Künftig wird es
verstärkt darum gehen, Ehrenamtliche zu gewinnen und anzuleiten, neue Angebote
zu initiieren und die Vernetzung in der Weststadt voranzutreiben. So soll der
Anteil der Sozialpädagogenstellen ausgebaut und der Anteil der Erzieherstellen
reduziert werden. Aktuell besteht die Möglichkeit, den Personalbereich
umzustrukturieren. Nähere Angaben zum Personalkonzept werden gesondert
behandelt.
Name der Einrichtung
Um die positiven Assoziationen zu
dem Namen „Bewohnertreff“ zu erhalten und gleichzeitig der Weiterentwicklung
Rechnung zu tragen, wird vorgeschlagen, den „Bewohnertreff“ in „Bewohner- und
Familienzentrum“ umzubenennen.