Vorlage-Nr.:

277/2013

Az.:

2/Saur

Datum:

25.06.2013



Bürgermeisteramt

 

 

 

Sitzungsvorlage

 

 

 

Gremium:

Sozialausschuss

Am:

Donnerstag 04.07.2013

 

 

Betreff:

Schülerkonferenz - Antrag der SPD-Fraktion

 

 

Anlage(n):

Mitzeichnung

 

 

Beschlussvorschlag:

Die Abteilung Jugend wird beauftragt, für die Initiierung einer „Jugendkonferenz“ (Arbeitstitel) bei Jugendlichen zu werben und die Idee mit Jugendlichen zusammen konzeptionell zu entwickeln.

 

Beratungsfolge:

Vorlage an

zur

Sitzungsart

Sitzungsdatum

Beschluss

Sozialausschuss

Beschlussfassung

öffentlich

04.07.2013

 

 

 

Finanzielle Auswirkungen

Entfällt

 

Deckungsvorschlag:

Entfällt

 


Sachdarstellung und Begründung:

 

Die SPD-Fraktion hatte im Rahmen der Haushaltsberatungen 2013 den Antrag gestellt, die demokratische Beteiligung von Jugendlichen in Form einer Schülerkonferenz zu fördern. In der Sitzung des Sozialausschusses am 16. Januar 2013 wurde beschlossen, das Thema im Rahmen der nächsten Schulleiterbesprechung zu diskutieren. Die Schulleitersitzung fand am 30. April statt. Es wurden verschiedene Möglichkeiten und bisherige Erfahrungen diskutiert. Die Teilnehmenden sehen die Einrichtung einer Schülerkonferenz als Gewinn, allerdings sind viele Fragen (Interesse der Jugendlichen, mögliche Themen, Rechte der Jugendkonferenz, Budget usw.) zu klären.

 

Während der Jugendversammlung am 26. April 2013 wurde von drei Jugendlichen der Wunsch geäußert, sich künftig intensiver zu beteiligen. Sie sind nach ihrer Auskunft an einer Jugendkonferenz oder ähnlichem interessiert.

 

Die Abteilung Jugend im Fachbereich 2 hat ein großes Interesse, regelmäßig und kontinuierlich mit Jugendlichen an deren Interessen und Bedarfen zu arbeiten. Hintergrund ist, dass Jugendliche Experten für jugendspezifische Angelegenheiten sind. Deshalb sind sie, auch nach Aussage des Kinder- und Jugendhilfegesetztes (KJHG), zu beteiligen.

 

KJHG § 11 Jugendarbeit

(1) Jungen Menschen sind die zur Förderung ihrer Entwicklung erforderlichen Angebote der Jugendarbeit zur Verfügung zu stellen. Sie sollen an den Interessen junger Menschen anknüpfen und von ihnen mitbestimmt und mitgestaltet werden, sie zur Selbstbestimmung befähigen und zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und zu sozialem Engagement anregen und hinführen.

 

 

Erfahrungen in Baden-Württemberg:

In den Kommunen in Baden-Württemberg sind unterschiedliche Modelle der Beteiligung vorhanden. Während in einigen Kommunen Jugendgemeinderäte etabliert sind, haben andere Gemeinde und Städte bewusst weniger formale Formen der Beteiligung gewählt. Grundsätzlich ist auf jugendgemäße Beteiligungsformen zu achten, die möglichst „niederschwellig“ sind und die Vielfalt der Jugendlichen widerspiegeln. Gerade Jugendgemeinderäte haben den Nachteil, dass sie häufig einseitig von Gymnasiasten besetzt sind und für viele Jugendliche zu formal gestaltet sind.

 

 

Zum weiteren Vorgehen:

Es wird vorgeschlagen, dass die Abteilung Jugend des Fachbereichs 2 auf Kornwestheimer Jugendliche zugeht und für die Idee einer Jugendkonferenz wirbt. Dafür sind die SMVen der weiterführenden Schulen wichtige Ansprechpartner, ebenso die Jugendlichen der Jugendversammlung sowie weitere Jugendliche, die z.B. in Vereinen engagiert sind.

Da die Idee eines Jugendgremiums bisher von Seiten der Erwachsenen diskutiert wurde, ist es nun außerordentlich wichtig, dass die Jugendlichen selbst beteiligt werden und eigene Ideen entwickeln. In einem Workshop können Ziele, Themen, Beteiligungsformen, Rahmenbedingungen, Besetzung des Gremiums usw. diskutiert werden.

 

Die Beteiligung von Jugendlichen kann von der Planung und Durchführung von Veranstaltungen oder regelmäßigen Angeboten bis zur Beteiligung an politischen Entscheidungen gehen. Je intensiver sich Jugendliche engagieren, desto stärker ist die Politik gefordert, Stellung zu beziehen. Die Beteiligung von Jugendlichen erfährt mitunter eine Dynamik. Es ist wesentlich, Jugendliche anzuhören, Anträge zeitnah und wohlwollend zu prüfen und Absagen transparent zu erläutern.

 

 

Abschließende Einschätzung der Abteilung Jugend:

Ein Jugendgremium und eine stärkere Beteiligung von Jugendlichen sind außerordentlich wünschenswert. Das Jugendreferat engagiert sich gerne, wird initiativ, motiviert die Jugendlichen und begleitet das Gremium. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass ein solches Gremium längerfristig nur funktioniert, wenn Jugendliche Interesse daran entwickeln und – im Sinne der Jugendlichen – Wirkung erzielen. Gesellschaftliches und politisches Engagement kann weder bei Erwachsenen noch bei Jugendlichen verordnet werden. 

 

Es wird deshalb vorgeschlagen, dass die Abteilung Jugend in den nächsten Monaten

-          auf die Schülermitverwaltungen (SMVen) der weiterführenden Schulen

-          sowie die o.g. Jugendlichen der Jugendversammlung

-          und ggf. weitere Jugendliche

zugeht, für eine „Jugendkonferenz“ unter Beteiligung von unterschiedlichen Jugendlichen wirbt und ein Treffen organisiert.

 

In einem Workshop soll entwickelt werden,

- welche Jugendliche in der „Jugendkonferenz“ vertreten sein sollen

- welche Form die „Jugendkonferenz“ haben soll

- welche Themen dort behandelt werden und

- welche Entscheidungsbefugnisse sich Jugendliche vorstellen.

 

Der Sozialausschuss wird über die weiteren Entwicklungen informiert.

 

 

 

 


Anlagen:

Nicht alle Anlagen sind öffentlich. (Internet)