Betreff:
Kindertagesstättenausbauplanung
Kornwestheim 2011 – 2014
Anlage(n):
Mitzeichnung
Planung Ausbau U3 2011-2013
Beschlussvorschlag:
1.
Der
Kindertagesstättenausbauplanung Kornwestheim 2011-2014 grundsätzlich
zuzustimmen.
2.
Über
die Planung für die Lessingstraße /Karlstraße nach nochmaliger Diskussion in
den Gremien separat abzustimmen.
Beratungsfolge:
Vorlage an
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zur
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Sitzungsart
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Sitzungsdatum
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Beschluss
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Gemeinderat
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Beschlussfassung
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öffentlich
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17.11.2011
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Finanzielle Auswirkungen
Entfällt
Deckungsvorschlag:
Entfällt
Sachdarstellung und
Begründung:
Kindertagesstättenausbauplanung Kornwestheim 2011 – 2014
Mit großen Anstrengungen betreiben
die Kommunen in Baden-Württemberg und der ganzen Bundesrepublik den Ausbau von
Kindergartenplätzen, insbesondere von Betreuungsplätzen für Kinder unter 3
Jahren.
Bereits seit 1996 sind die Kommunen
gesetzlich verpflichtet für alle Kinder zwischen 3 und 6 Jahren einen
Kindergartenplatz zur Verfügung zu stellen.
Bund und Länder haben sich 2007
darauf verständigt, die Kleinkindbetreuung bis zum Jahr 2013 schrittweise auf
durchschnittlich 35% der Kinder unter drei Jahren auszubauen. Ab August 2013
besteht ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für jedes Kind, welches
das erste Lebensjahr vollendet hat.
Gerechnet wird allgemein mit einem
Betreuungsangebot für 35 Prozent dieser Jahrgänge. Aber eine Begrenzung auf 35
Prozent ist im Kinderförderungsgesetz (KiföG) nicht
vorgesehen. Voraussichtlich liegt der Bedarf in Kornwestheim über der
gesetzlichen Anforderung.
In der Fortschreibung werden die
geplanten Maßnahmen skizziert und terminlich fixiert. In Anlage 1 findet sich
ein Überblick über sämtliche Maßnahmen.
Aktuell gibt es bei allen Trägern für das kommende Kindergartenjahr eine lange
Warteliste (insgesamt ca. 100 Kinder, wobei Mehrfachmeldungen möglich sind).
Dies macht einen kontinuierlichen
Ausbau erforderlich.
Einrichtung Lessingstraße
Nach dem Beschluss zum Umzug und der
Erweiterung der Räume für die Hortgruppe in der Karlstraße, sollen in den
freiwerdenden Räumen der Lessingstraße zusätzlich 2 Krippengruppen eingerichtet
werden.
Die Umbaumaßnahme kann 2012 erfolgen,
eine Eröffnung der neuen Gruppen wäre so zu Beginn des Kindergartenjahres 2012
möglich. Die notwendigen Finanzmittel zum Umbau sind im Haushaltsplanentwurf
eingestellt.
Einrichtung ESG Gelände
Die Vor-Planungen für eine
Einrichtung ESG Gelände wurden bereits im AUT eingebracht. Aufgrund der hohen
Sanierungskosten der Einrichtung Herderstraße hat Herr Architekt Lindenberger in einer Studie die Standorte ESG, Bolzstraße
25-27 und Herderstraße überplant und architektonisch und finanziell verglichen.
Dabei hat der Standort ESG aus Gründen der planerischen Freiheit im
Zusammenhang mit finanziellen
Aufwendungen am besten abgeschnitten.
Die Planungen sprechen aktuell für
eine dreigruppige Kindertagesstätte (2 Krippengruppen
0-3 Jahre und eine Kindergartengruppe Ü3). Dabei soll ein Ganztagesbetrieb
möglich sein. Die Einrichtung soll die Option einer räumlichen Erweiterung
beinhalten um in einem späteren Bedarfsfall kostengünstig ein Erweiterung
umsetzen zu können.
Die Umsetzung ist für 2012-2013
vorgesehen.
Einrichtung Salamanderareal
Seit vielen Monaten steht die Stadt
in Kontakt mit Immovation und Mahale
als möglichen Kindergartenträger. In mehreren Gesprächsrunden wurden
verschiedene Finanzierungsmodelle diskutiert. Aktuell liegt ein Angebot von Mahale und Immovation vor. Mahale betreibt insgesamt 4 Einrichtungen, zwei in Berlin,
eine Einrichtung in Nürtingen und eine weitere in Ludwigsburg.
Die Planung sieht eine 6 gruppige Einrichtung vor, bei denen max. 50 Kinder unter
3 Jahren und max. 30 Kinder über 3 Jahren
betreut werden können. Insgesamt werden 70 Plätze zur Verfügung gestellt. Die
Einrichtung soll in einem Neubau untergebracht werden. Für das Gebäude sieht
sich Immovation verantwortlich, Mahale
tritt als Träger der Einrichtung in Erscheinung.
Die Umsetzung ist für 2012-2013
vorgesehen.
Homepage: http://www.mahale-ggmbh.de/
Einrichtung Albstraße
Das Pflegezentrum Leonardis hat bereits 2010 mit der Stadt Kornwestheim über
die Einrichtung einer Kindertagesstätte geführt. Diese Kindertagesstätte soll
sowohl den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Pflegezentrum
eine gute und arbeitsstättennahe Kinderbetreuung ermöglichen, als auch für den
Kindergartenbezirk eine Platzerweiterung darstellen. Herr Hanczuk
hat in einer Umfrage von den Kornwestheimer Betrieben und Handel einen Bedarf
an Betreuungsplätzen gemeldet bekommen. Die Betriebe sehen dies als Stärkung
des Wirtschaftsstandortes Kornwestheim an.
Herr Hanczuk
hat im Sommer diesen Jahres seine Planungen wieder
aufgegriffen und mit Investor und Träger, Educcare aus Köln, weiter verfolgt. Educcare betreibt 19 Einrichtungen, unter anderem fünf in
Stuttgart und eine in Böblingen. Aktuell liegt ein Angebot von Educcare vor, Nachverhandlungen laufen.
Die Einrichtung in der Albstraße
soll als Neubau entstehen.
Dort sollen 50 Kinder in vier
Gruppen beheimatet werden, davon 30 Kinder unter 3 Jahren und 20 Kinder über 3
Jahren.
Die Umsetzung ist für 2012-2013
vorgesehen.
Homepage: http://www.educcare.de/home.html
Einrichtung Ost
Im Wohngebiet Ost leben ca. 6000
Bürgerinnen und Bürger und damit ähnlich viel wie in der Weststadt.
Wie in den
Kindergartenbedarfsplanungen der letzten Jahre ausgewiesen, übersteigt die
Anzahl der Kinder im Ostgebiet die Anzahl der in der östlichen Stadt
angebotenen Plätze um ein vielfaches.
Auf diese Differenz wurde in den Vorlagen 103/2011 und 362/2010 bereits
hingewiesen. Zur Minderung dieses Deltas wurden bereits im letzten Jahr die
Kindergartenbezirke verändert und Kinder in der Einrichtung Starenweg
untergebracht. Aus der Fortschreibung Stand Februar 2011 ergeben sich folgende
Zahlen.
Kinder U 3 zum 31.12.2011 ca. 158,
Kinder Ü3 173. Die Zahl der Kinder Ü 3 wächst bis zum Sommer 7/2012 auf
prognostizierte 206 Kinder an.
Im Osten werden aktuell nur Plätze
in der Einrichtung Otterweg (125 Plätze Ü 3 oder 99 Plätze Ü3 und 10 Plätze U
3) angeboten. Ein Ganztagesangebot existiert im Osten nicht. Die Eltern weichen
bisher auf Einrichtungen außerhalb des Kindergartenbezirks aus, oder bringen
Ihr Kind in einer Einrichtung außerhalb von Kornwestheim unter. Für den interkommunalen Kostenausgleich
entstehen der Stadt jährliche Kosten von über 110.000 € bei gleichzeitiger
Vereinnahmung von ca. 35.000 € für auswärtige Kinder die in Kornwestheim
betreut werden. Um in Kornwestheim eine ausgewogene Betreuungslandschaft
anbieten zu können ist die Schaffung einer Einrichtung im östlichen Gebiet von
hoher Priorität. Analog zu der Einrichtung auf dem ESG Gelände gehen wir von
einer eine dreigruppige Einrichtung (2 Krippengruppen
0-3 Jahre und eine Kindergartengruppe Ü3) aus. Dabei soll ein Ganztagesbetrieb
möglich sein. Die Einrichtung soll die Option einer räumlichen Erweiterung
beinhalten um in einem späteren Bedarfsfall kostengünstig ein Erweiterung
umsetzen zu können.
Aufgrund der noch möglichen
Förderung von U 3 Plätzen (12.000 € je Kleinkinderplatz) soll eine
Fertigstellung möglichst 2013 erreicht werden. Eine Umsetzung des Vorhabens ist
im südlichen Bereich der Oststadt sinnvoll, damit es bei der Umsetzung eines
zukünftigen Wohngebiets OST 4 für die Bewohnerinnen und Bewohner eine gute
Infrastruktur zur Verfügung steht.
In diesem Sinne wurde auch mit den
Kirchen über die Fläche des Thomasgemeindehauses gesprochen.
Eine Umsetzung bis Ende 2013 ist
anzustreben.
St. Bernhard
Die Kirche hat den Umbau der Wohnung
im ersten Stock in eine Krippengruppe erwogen. Im Sozialausschuss am 13.07.2011
wurde mit Vorlage 259/2011 das Vorhaben eingebracht und vorgestellt. Mit dem Umbau
sollen 10 weitere Krippenplätze entstehen. Die Kirche musste aber aufgrund der
Intervention der Diözese den Antrag zurückziehen und bat um eine
Nachverhandlung. Die Stadtverwaltung
verhandelt aktuell mit der Kirche um eine einvernehmliche Lösung zu finden.
Diese wird anschließend im Gremium zur Abstimmung gebracht.
Die Umsetzung ist für 2012 vorgesehen.
Beate Paulus
Mit der evangelischen Kirche wurden
Gespräche über eine Ausweitung der Betreuungsangebots geführt. Die Evangelische
Kirche befindet sich in einem Entscheidungsprozess über die weitere Nutzung der
kirchlichen Gebäude. Insofern gibt es eine Absprache eine Teilweise Nutzung des
Gemeindehauses für die Kinderbetreuung zu überdenken. Dazu wären Umbaumaßnahmen
in geringerer Weise notwendig. Ebenso wie mit der katholischen Kirche sucht die
Stadtverwaltung eine einvernehmliche Lösung zur Finanzierung der notwendigen
Maßnahmen. Ob und für welchen Zeitraum bei der evangelischen Kirche eine
Nutzung möglich ist lässt sich zum heutigen Zeitpunkt noch nicht definitiv
festlegen. Die Gesprächspartner haben eine Mittelfristige Nutzung (ca. 5 Jahre +)
ins Auge gefasst.
Die Umsetzung ist für 2012
vorgesehen.
Tagespflege
Nach einem Personalwechsel beim
Tagesmütterverein zu Beginn des Jahres entwickelt sich die Tagespflege in
Kornwestheim gut. In diesem Jahr fanden
schon Infoveranstaltungen für Eltern, für die Bürgerinnen und Bürger im Rathaus
statt und die Ansprechpartnerin ist jeden Dienstag im Rathaus erreichbar. Die aktuellen Zahlen
bestätigen den Anstieg an Tagesmüttern und an Tageskindern. In der Prognose
scheinen dem Tagemütterverein und er Stadtverwaltung 30 Betreuungsplätze für
Kinder U 3 bis zum August 2013 als realistisch.
Fazit:
Kornwestheim lag zum Jahresende 2010
bei einer Betreuungsquote von 20 % für Kinder U3.
Das aufgeführte Ausbauprogramm bis
2014 ist durchaus als ehrgeizig wie realisierbar zu bezeichnen. Mit dem
Zusammenwirken der einzelnen Maßnahmen kann Kornwestheim die gesetzlich
vorgeschrieben Quote bis 2013 erreichen. Wenn alle vorgeschlagenen Maßnahmen
realisiert werden, würde die Quote im Jahr 2014 sogar überschritten. Dies ist
aber in einem Ballungsraum wie dem mittleren Neckarraum sinnvoll und notwendig.
Zum Einen ermöglicht dies die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und stärkt
den Wirtschaftsstandort, einen Faktor, der auch in den Antworten der Umfrage
von Herrn Hanczuk bei den Betrieben und Gewerbe eine
hohe Priorität hatte. Zum Anderen steigert es die Familienfreundlichkeit des
Standortes und folgt dem Trend des Städtetags, der mittelfristig für Städte aus
den Ballungsräumen in Baden-Württemberg mit einem Bedarf von 50 – 70 % an
Betreuungsplätzen rechnet.