Vorlage-Nr.:

346a/2011

Az.:

2 Jo Triller

Datum:

10.11.2011



Bürgermeisteramt

 

 

 

Sitzungsvorlage

 

 

 

Gremium:

Gemeinderat

Am:

17.11.2011

 

 

Betreff:

Kindertagesstättenausbauplanung Kornwestheim 2011 – 2014

 

 

Anlage(n):

Mitzeichnung

Planung Ausbau U3 2011-2013

 

Beschlussvorschlag:

1.                  Der Kindertagesstättenausbauplanung Kornwestheim 2011-2014 grundsätzlich zuzustimmen.

2.                  Über die Planung für die Lessingstraße /Karlstraße nach nochmaliger Diskussion in den Gremien separat abzustimmen.

 

Beratungsfolge:

 

Vorlage an

 

zur

 

Sitzungsart

 

Sitzungsdatum

 

Beschluss

 

 

 

 

 

Gemeinderat

Beschlussfassung

öffentlich

17.11.2011

 

 

 

Finanzielle Auswirkungen

Entfällt

 

Deckungsvorschlag:

Entfällt

 


Sachdarstellung und Begründung:

 

 

Kindertagesstättenausbauplanung Kornwestheim 2011 – 2014

 

Mit großen Anstrengungen betreiben die Kommunen in Baden-Württemberg und der ganzen Bundesrepublik den Ausbau von Kindergartenplätzen, insbesondere von Betreuungsplätzen für Kinder unter 3 Jahren.

Bereits seit 1996 sind die Kommunen gesetzlich verpflichtet für alle Kinder zwischen 3 und 6 Jahren einen Kindergartenplatz zur Verfügung zu stellen. 

Bund und Länder haben sich 2007 darauf verständigt, die Kleinkindbetreuung bis zum Jahr 2013 schrittweise auf durchschnittlich 35% der Kinder unter drei Jahren auszubauen. Ab August 2013 besteht ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für jedes Kind, welches das erste Lebensjahr vollendet hat.

Gerechnet wird allgemein mit einem Betreuungsangebot für 35 Prozent dieser Jahrgänge. Aber eine Begrenzung auf 35 Prozent ist im Kinderförderungsgesetz (KiföG) nicht vorgesehen. Voraussichtlich liegt der Bedarf in Kornwestheim über der gesetzlichen Anforderung.

In der Fortschreibung werden die geplanten Maßnahmen skizziert und terminlich fixiert. In Anlage 1 findet sich ein Überblick über sämtliche Maßnahmen.


Aktuell gibt es bei allen Trägern für das kommende Kindergartenjahr eine lange Warteliste (insgesamt ca. 100 Kinder, wobei Mehrfachmeldungen möglich sind).

Dies macht einen kontinuierlichen Ausbau erforderlich.

 

Einrichtung Lessingstraße

 

Nach dem Beschluss zum Umzug und der Erweiterung der Räume für die Hortgruppe in der Karlstraße, sollen in den freiwerdenden Räumen der Lessingstraße zusätzlich 2 Krippengruppen eingerichtet werden.

Die Umbaumaßnahme kann 2012 erfolgen, eine Eröffnung der neuen Gruppen wäre so zu Beginn des Kindergartenjahres 2012 möglich. Die notwendigen Finanzmittel zum Umbau sind im Haushaltsplanentwurf eingestellt.

 

Einrichtung ESG Gelände

 

Die Vor-Planungen für eine Einrichtung ESG Gelände wurden bereits im AUT eingebracht. Aufgrund der hohen Sanierungskosten der Einrichtung Herderstraße hat Herr Architekt Lindenberger in einer Studie die Standorte ESG, Bolzstraße 25-27 und Herderstraße überplant und architektonisch und finanziell verglichen. Dabei hat der Standort ESG aus Gründen der planerischen Freiheit im Zusammenhang  mit finanziellen Aufwendungen am besten abgeschnitten.

Die Planungen sprechen aktuell für eine dreigruppige Kindertagesstätte (2 Krippengruppen 0-3 Jahre und eine Kindergartengruppe Ü3). Dabei soll ein Ganztagesbetrieb möglich sein. Die Einrichtung soll die Option einer räumlichen Erweiterung beinhalten um in einem späteren Bedarfsfall kostengünstig ein Erweiterung umsetzen zu können.

Die Umsetzung ist für 2012-2013 vorgesehen.

 

Einrichtung Salamanderareal

 

Seit vielen Monaten steht die Stadt in Kontakt mit Immovation und Mahale als möglichen Kindergartenträger. In mehreren Gesprächsrunden wurden verschiedene Finanzierungsmodelle diskutiert. Aktuell liegt ein Angebot von Mahale und Immovation vor. Mahale betreibt insgesamt 4 Einrichtungen, zwei in Berlin, eine Einrichtung in Nürtingen und eine weitere in Ludwigsburg.

Die Planung sieht eine 6 gruppige Einrichtung vor, bei denen max. 50 Kinder unter

3 Jahren und max. 30 Kinder über 3 Jahren betreut werden können. Insgesamt werden 70 Plätze zur Verfügung gestellt. Die Einrichtung soll in einem Neubau untergebracht werden. Für das Gebäude sieht sich Immovation verantwortlich, Mahale tritt als Träger der Einrichtung in Erscheinung.

Die Umsetzung ist für 2012-2013 vorgesehen.

Homepage: http://www.mahale-ggmbh.de/

 

Einrichtung Albstraße

 

Das Pflegezentrum Leonardis hat bereits 2010 mit der Stadt Kornwestheim über die Einrichtung einer Kindertagesstätte geführt. Diese Kindertagesstätte soll sowohl den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Pflegezentrum eine gute und arbeitsstättennahe Kinderbetreuung ermöglichen, als auch für den Kindergartenbezirk eine Platzerweiterung darstellen. Herr Hanczuk hat in einer Umfrage von den Kornwestheimer Betrieben und Handel einen Bedarf an Betreuungsplätzen gemeldet bekommen. Die Betriebe sehen dies als Stärkung des Wirtschaftsstandortes Kornwestheim an.

Herr Hanczuk hat im Sommer diesen Jahres seine Planungen wieder aufgegriffen und mit Investor und Träger, Educcare  aus Köln, weiter verfolgt. Educcare betreibt 19 Einrichtungen, unter anderem fünf in Stuttgart und eine in Böblingen. Aktuell liegt ein Angebot von Educcare vor, Nachverhandlungen laufen.

Die Einrichtung in der Albstraße soll als Neubau entstehen.

Dort sollen 50 Kinder in vier Gruppen beheimatet werden, davon 30 Kinder unter 3 Jahren und 20 Kinder über 3 Jahren.

Die Umsetzung ist für 2012-2013 vorgesehen.

Homepage: http://www.educcare.de/home.html

 

Einrichtung Ost

 

Im Wohngebiet Ost leben ca. 6000 Bürgerinnen und Bürger und damit ähnlich viel wie in der Weststadt.

Wie in den Kindergartenbedarfsplanungen der letzten Jahre ausgewiesen, übersteigt die Anzahl der Kinder im Ostgebiet die Anzahl der in der östlichen Stadt angebotenen Plätze um ein vielfaches.  Auf diese Differenz wurde in den Vorlagen 103/2011 und 362/2010 bereits hingewiesen. Zur Minderung dieses Deltas wurden bereits im letzten Jahr die Kindergartenbezirke verändert und Kinder in der Einrichtung Starenweg untergebracht. Aus der Fortschreibung Stand Februar 2011 ergeben sich folgende Zahlen.

Kinder U 3 zum 31.12.2011 ca. 158, Kinder Ü3 173. Die Zahl der Kinder Ü 3 wächst bis zum Sommer 7/2012 auf prognostizierte 206 Kinder an.

Im Osten werden aktuell nur Plätze in der Einrichtung Otterweg (125 Plätze Ü 3 oder 99 Plätze Ü3 und 10 Plätze U 3) angeboten. Ein Ganztagesangebot existiert im Osten nicht. Die Eltern weichen bisher auf Einrichtungen außerhalb des Kindergartenbezirks aus, oder bringen Ihr Kind in einer Einrichtung außerhalb von Kornwestheim unter.  Für den interkommunalen Kostenausgleich entstehen der Stadt jährliche Kosten von über 110.000 € bei gleichzeitiger Vereinnahmung von ca. 35.000 € für auswärtige Kinder die in Kornwestheim betreut werden. Um in Kornwestheim eine ausgewogene Betreuungslandschaft anbieten zu können ist die Schaffung einer Einrichtung im östlichen Gebiet von hoher Priorität. Analog zu der Einrichtung auf dem ESG Gelände gehen wir von einer eine dreigruppige Einrichtung (2 Krippengruppen 0-3 Jahre und eine Kindergartengruppe Ü3) aus. Dabei soll ein Ganztagesbetrieb möglich sein. Die Einrichtung soll die Option einer räumlichen Erweiterung beinhalten um in einem späteren Bedarfsfall kostengünstig ein Erweiterung umsetzen zu können.

Aufgrund der noch möglichen Förderung von U 3 Plätzen (12.000 € je Kleinkinderplatz) soll eine Fertigstellung möglichst 2013 erreicht werden. Eine Umsetzung des Vorhabens ist im südlichen Bereich der Oststadt sinnvoll, damit es bei der Umsetzung eines zukünftigen Wohngebiets OST 4 für die Bewohnerinnen und Bewohner eine gute Infrastruktur zur Verfügung steht.

In diesem Sinne wurde auch mit den Kirchen über die Fläche des Thomasgemeindehauses gesprochen.

Eine Umsetzung bis Ende 2013 ist anzustreben.

 

St. Bernhard

 

Die Kirche hat den Umbau der Wohnung im ersten Stock in eine Krippengruppe erwogen. Im Sozialausschuss am 13.07.2011 wurde mit Vorlage 259/2011 das Vorhaben eingebracht und vorgestellt. Mit dem Umbau sollen 10 weitere Krippenplätze entstehen. Die Kirche musste aber aufgrund der Intervention der Diözese den Antrag zurückziehen und bat um eine Nachverhandlung.  Die Stadtverwaltung verhandelt aktuell mit der Kirche um eine einvernehmliche Lösung zu finden. Diese wird anschließend im Gremium zur Abstimmung gebracht.

Die Umsetzung ist für 2012 vorgesehen.

 

Beate Paulus

 

Mit der evangelischen Kirche wurden Gespräche über eine Ausweitung der Betreuungsangebots geführt. Die Evangelische Kirche befindet sich in einem Entscheidungsprozess über die weitere Nutzung der kirchlichen Gebäude. Insofern gibt es eine Absprache eine Teilweise Nutzung des Gemeindehauses für die Kinderbetreuung zu überdenken. Dazu wären Umbaumaßnahmen in geringerer Weise notwendig. Ebenso wie mit der katholischen Kirche sucht die Stadtverwaltung eine einvernehmliche Lösung zur Finanzierung der notwendigen Maßnahmen. Ob und für welchen Zeitraum bei der evangelischen Kirche eine Nutzung möglich ist lässt sich zum heutigen Zeitpunkt noch nicht definitiv festlegen. Die Gesprächspartner haben eine Mittelfristige Nutzung (ca. 5 Jahre +) ins Auge gefasst.

Die Umsetzung ist für 2012 vorgesehen.

 

Tagespflege

 

Nach einem Personalwechsel beim Tagesmütterverein zu Beginn des Jahres entwickelt sich die Tagespflege in Kornwestheim gut.  In diesem Jahr fanden schon Infoveranstaltungen für Eltern, für die Bürgerinnen und Bürger im Rathaus statt und die Ansprechpartnerin ist jeden Dienstag  im Rathaus erreichbar. Die aktuellen Zahlen bestätigen den Anstieg an Tagesmüttern und an Tageskindern. In der Prognose scheinen dem Tagemütterverein und er Stadtverwaltung 30 Betreuungsplätze für Kinder U 3 bis zum August 2013 als realistisch.

 

 

 

Fazit:

 

Kornwestheim lag zum Jahresende 2010 bei einer Betreuungsquote von 20 % für Kinder U3.

Das aufgeführte Ausbauprogramm bis 2014 ist durchaus als ehrgeizig wie realisierbar zu bezeichnen. Mit dem Zusammenwirken der einzelnen Maßnahmen kann Kornwestheim die gesetzlich vorgeschrieben Quote bis 2013 erreichen. Wenn alle vorgeschlagenen Maßnahmen realisiert werden, würde die Quote im Jahr 2014 sogar überschritten. Dies ist aber in einem Ballungsraum wie dem mittleren Neckarraum sinnvoll und notwendig. Zum Einen ermöglicht dies die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und stärkt den Wirtschaftsstandort, einen Faktor, der auch in den Antworten der Umfrage von Herrn Hanczuk bei den Betrieben und Gewerbe eine hohe Priorität hatte. Zum Anderen steigert es die Familienfreundlichkeit des Standortes und folgt dem Trend des Städtetags, der mittelfristig für Städte aus den Ballungsräumen in Baden-Württemberg mit einem Bedarf von 50 – 70 % an Betreuungsplätzen rechnet.  

 

 


Anlagen:

Nicht alle Anlagen sind öffentlich. (Internet)
Planung Ausbau U3 2011-2013 a.xls Planung Ausbau U3 2011-2013 a.xls