Betreff:
Konzeptionelle
Rahmenbedingungen für die Nutzung der Räume in der Kindertageseinrichtung
Weimarstraße
Anlage(n):
Mitzeichnung
Beschlussvorschlag:
Kenntnisnahme.
Beratungsfolge:
Vorlage an
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zur
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Sitzungsart
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Sitzungsdatum
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Beschluss
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Sozialausschuss
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Kenntnisnahme
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öffentlich
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20.10.2010
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Finanzielle Auswirkungen
Entfällt
Deckungsvorschlag:
Entfällt
Sachdarstellung und
Begründung:
Grundlage der Arbeit mit den Kindern und Eltern ist
der Orientierungsplan für
Baden- Württemberg. Für die Krippe bietet die Pädagogik von Emmi Pikler, als auch die Reggio-Pädagogik
wertvolle Anregungen.
Betreuungsangebot
und Öffnungszeiten
·
In der Kindergartengruppe werden bis zu 28
Kindern von 3 Jahren bis zum Schulbeginn in einer Regelgruppe betreut. Die
Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag von 08.00 - 12.00 Uhr und
nachmittags von Montag bis Donnerstag von 13.30 – 16.00 Uhr.
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Maximal 10
Kinder von 1-3 Jahren werden in der Krippe
täglich von 08.00 – 14.00 Uhr betreut.
Raumkonzept
Die Kindergartengruppe nutzt die Räume im
Erdgeschoss. Ältere Kinder können das Raumangebot, den großen Gruppenraum, das
Bauzimmer oder Atelier und den Eingangs- und Essbereich eigenständig und zu
unterschiedlichen Spielen und Aktivitäten besser nutzen. Sie sind schon
selbständiger und wählen z. B. die Zeit für das Frühstück selber aus,
verabreden sich mit anderen Kindern, bereiten ihren Frühstücksplatz vor und
räumen auch wieder auf. Die Kinder kennen die Regeln, fühlen sich sicher im
Umgang mit dem Spiel- und Lernmaterial
und können sich, unabhängig vom Blickkontakt zu einer Erzieherin, über einen
längeren Zeitraum beschäftigen. 28 Kinder zeigen Interesse für viele
unterschiedliche Bildungsthemen. Sie benötigen vielfältige Anregungen,
Bildungsangebote und möchten ausprobieren, experimentieren und Erfahrungen
sammeln. Die Räume im Erdgeschoss bieten mehr Kapazität, um diesen
Anforderungen zu entsprechen.
Kinder unter 3 Jahren haben ganz spezifische
Bedürfnisse und Anforderungen, denen man gerecht werden muss. Dies spiegelt
sich in der Form der Eingewöhnungsphase, der Elternarbeit, der Raumgestaltung
und dem Tagesablauf wieder.
Aufnahme
und Eingewöhnung
Der Übergang aus der Familie in die Kinderkrippe ist
für das Kind und die Eltern eine große Herausforderung. Das kleine Kind muss
sich in unbekannten Räumen, einem veränderten Tagesablauf und mit fremden Erzieherinnen,
Erzieher und Kindern auseinandersetzen. Für Eltern ist dies meist die erste
Trennung von ihrem Kind und mit Unsicherheiten und Ängsten verbunden.
Die Gestaltung des Eingewöhnungsprozesses ist daher
sehr bedeutsam für die Entstehung einer Bindung zwischen dem Kind und der
Bezugserzieherin, dem Bezugserzieher. Eine sichere Bindung ist die
Voraussetzung für das Neugier- und Forscherverhalten, die Aktivität und Bildung
des Kleinkindes.
1. In einem ersten intensiven Elterngespräch wird die
Beteiligung der Eltern im Eingewöhnungsprozess thematisiert.
2. Es folgt eine dreitägige Grundphase, in der ein
Elternteil das Kind für ein oder zwei Stunden in die Krippe begleitet.
3. Am vierten Tag sind erste Trennungsversuche für
wenige Minuten möglich. Das Elternteil verabschiedet sich vom Kind und hält
sich im Nebenraum auf.
Nach diesem Schritt folgt die Stabilisierungsphase,
in der die Erzieherin im Beisein des Elternteils langsam die Versorgung des
Kindes übernimmt und sich als Spielpartner anbietet.
4. In der Schlussphase sind zeitlich längere
Trennungen von Eltern und Kind möglich. Die Eltern müssen sich nicht mehr in
der Krippe aufhalten, sollten aber jederzeit erreichbar sein.
Die Dauer der Eingewöhnungszeit ist individuell und
richtet sich nach den Bedürfnissen des Kindes. In den ersten 6-8 Wochen sollte
das Kind noch nicht während der gesamten Öffnungszeit betreut werden.
5. Reflexion und Elterngespräch
Elternarbeit
Eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern ist die
Grundlage für eine gelungene pädagogische Arbeit. Besonders in der Arbeit mit
Kindern unter 3 Jahren ist es wichtig in dem Beziehungsdreieck, Kind – Eltern –
Fachkraft eine positive Beziehung zum Kind aufzubauen und gleichzeitig die
Bindung zwischen Kind und Eltern wertschätzend anzuerkennen. Die
Eingewöhnungsphase bildet die Basis für eine intensive Erziehungspartnerschaft.
Die Entwicklungsfortschritte, die Gewohnheiten, Bedürfnisse und Erlebnisse des
Kindes müssen täglich ausgetauscht werden. Eine freundliche, entspannte
Atmosphäre beim Bringen und Abholen de Kinder ist sehr wichtig. In der
Bringsituation berichten die Eltern über die Kinder z.B., wie sie geschlafen
haben, was das Kind gefrühstückt hat, welche Probleme und Bedenken sie haben.
Die Erzieherin informiert beim Abholen u. a. auch über die Besonderheiten des
Tages, ihre Beobachtungen, positive Entwicklungen und wie sich das Kind gefühlt
hat. Die Eltern möchten am Erleben des Kindes teilhaben und sind an
regelmäßigen Entwicklungsgesprächen interessiert. Für diese Form der gelebten
Erziehungspartnerschaft ist der ruhigere Bereich im ersten Stock sehr geeignet
und für das Kind überschaubarer. Längere und geplante Entwicklungsgespräche
werden ebenfalls im 1. Stock im Büro- und Besprechungsraum durchgeführt.
Raumgestaltung
Das Ziel der Raumgestaltung in der Arbeit mit Kindern
unter 3 Jahren ist es, Spiel- und Erfahrungsmöglichkeiten zu schaffen. Sie
brauchen eine klare Struktur und Gliederung der einzelnen Bereiche. Die
Raumteiler sollten nicht höher als das kleinste Kind sein, um Sichtkontakt zu
der Erzieherin und den anderen Kindern zu ermöglichen. In gegliederten Räumen
können die Kinder ungestörter mit wenigen Kindern spielen und kommunizieren.
Die Kleinkinder benötigen viel Bewegungsfreiheit, da sie die Umwelt über ihren
Körper und die Sinne erfahren. Podeste, Stufen, Sprossenleitern und schräge
Ebenen erweitern den Erfahrungsspielraum. Die Räume müssen immer wieder den
motorischen Fähigkeiten und Interessen der Kinder angepasst und verändert
werden.
Der Ruheraum in unmittelbarer Nähe des Gruppenraums
bietet den Kindern Rückzugsmöglichkeiten, Geborgenheit und Sicherheit. Die
Anforderungen an die Raumgestaltung für Kinder unter 3 Jahren sind im ersten
Stock sehr gut zu realisieren.
Mögliche
Formen der Zusammenarbeit der Gruppen
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Begegnung der
Kinder im Garten und gemeinsames Spiel
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Ältere
Krippenkinder können in der Kindergartengruppe spielen und sich an Aktivitäten
und Projekten beteiligen
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einzelne
Kindergartenkinder besuchen die Krippenkinder und spielen gemeinsam
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Elternabende und
Elternaktivitäten
Das Raumkonzept wurde gemeinsam mit der
Gruppenleitung entwickelt, damit die
beschriebenen Bedürfnisse und Anforderungen der Kindergruppen
berücksichtigt und im pädagogischen Alltag umgesetzt werden können.