Vorlage-Nr.:

363/2010

Az.:

212 Kornelia Schwind
2 Jo Triller

Datum:

12.10.2010



Bürgermeisteramt

 

 

 

Sitzungsvorlage öffentlich

 

 

 

Gremium:

Sozialausschuss

Am:

20.10.2010

 

 

Betreff:

Konzeptionelle Rahmenbedingungen für die Nutzung der Räume in der Kindertageseinrichtung Weimarstraße

 

 

Anlage(n):

Mitzeichnung

 

 

Beschlussvorschlag:

Kenntnisnahme.

 

Beratungsfolge:

 

Vorlage an

 

zur

 

Sitzungsart

 

Sitzungsdatum

 

Beschluss

 

 

 

 

 

Sozialausschuss

Kenntnisnahme

öffentlich

20.10.2010

 

 

 

Finanzielle Auswirkungen

Entfällt

 

Deckungsvorschlag:

Entfällt

 


 

 

Sachdarstellung und Begründung:

 

 

Grundlage der Arbeit mit den Kindern und Eltern ist der Orientierungsplan für
Baden- Württemberg. Für die Krippe bietet die Pädagogik von Emmi Pikler, als auch die Reggio-Pädagogik wertvolle Anregungen.

 

Betreuungsangebot und Öffnungszeiten

 

·         In der Kindergartengruppe werden bis zu 28 Kindern von 3 Jahren bis zum Schulbeginn in einer Regelgruppe betreut. Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag von 08.00 - 12.00 Uhr und nachmittags von Montag bis Donnerstag von 13.30 – 16.00 Uhr.

 

·         Maximal 10 Kinder von 1-3 Jahren werden in der Krippe täglich von 08.00 – 14.00 Uhr betreut.

 

Raumkonzept

Die Kindergartengruppe nutzt die Räume im Erdgeschoss. Ältere Kinder können das Raumangebot, den großen Gruppenraum, das Bauzimmer oder Atelier und den Eingangs- und Essbereich eigenständig und zu unterschiedlichen Spielen und Aktivitäten besser nutzen. Sie sind schon selbständiger und wählen z. B. die Zeit für das Frühstück selber aus, verabreden sich mit anderen Kindern, bereiten ihren Frühstücksplatz vor und räumen auch wieder auf. Die Kinder kennen die Regeln, fühlen sich sicher im Umgang  mit dem Spiel- und Lernmaterial und können sich, unabhängig vom Blickkontakt zu einer Erzieherin, über einen längeren Zeitraum beschäftigen. 28 Kinder zeigen Interesse für viele unterschiedliche Bildungsthemen. Sie benötigen vielfältige Anregungen, Bildungsangebote und möchten ausprobieren, experimentieren und Erfahrungen sammeln. Die Räume im Erdgeschoss bieten mehr Kapazität, um diesen Anforderungen zu entsprechen.

 

Kinder unter 3 Jahren haben ganz spezifische Bedürfnisse und Anforderungen, denen man gerecht werden muss. Dies spiegelt sich in der Form der Eingewöhnungsphase, der Elternarbeit, der Raumgestaltung und dem Tagesablauf wieder.

 

Aufnahme und Eingewöhnung

Der Übergang aus der Familie in die Kinderkrippe ist für das Kind und die Eltern eine große Herausforderung. Das kleine Kind muss sich in unbekannten Räumen, einem veränderten Tagesablauf und mit fremden Erzieherinnen, Erzieher und Kindern auseinandersetzen. Für Eltern ist dies meist die erste Trennung von ihrem Kind und mit Unsicherheiten und Ängsten verbunden.

 

 

 

 

 

Die Gestaltung des Eingewöhnungsprozesses ist daher sehr bedeutsam für die Entstehung einer Bindung zwischen dem Kind und der Bezugserzieherin, dem Bezugserzieher. Eine sichere Bindung ist die Voraussetzung für das Neugier- und Forscherverhalten, die Aktivität und Bildung des Kleinkindes.

1. In einem ersten intensiven Elterngespräch wird die Beteiligung der Eltern im Eingewöhnungsprozess thematisiert.

2. Es folgt eine dreitägige Grundphase, in der ein Elternteil das Kind für ein oder zwei Stunden in die Krippe begleitet.

3. Am vierten Tag sind erste Trennungsversuche für wenige Minuten möglich. Das Elternteil verabschiedet sich vom Kind und hält sich im Nebenraum auf.

Nach diesem Schritt folgt die Stabilisierungsphase, in der die Erzieherin im Beisein des Elternteils langsam die Versorgung des Kindes übernimmt und sich als Spielpartner anbietet.

4. In der Schlussphase sind zeitlich längere Trennungen von Eltern und Kind möglich. Die Eltern müssen sich nicht mehr in der Krippe aufhalten, sollten aber jederzeit erreichbar sein.

Die Dauer der Eingewöhnungszeit ist individuell und richtet sich nach den Bedürfnissen des Kindes. In den ersten 6-8 Wochen sollte das Kind noch nicht während der gesamten Öffnungszeit betreut werden.

5. Reflexion und Elterngespräch

 

 

Elternarbeit

Eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern ist die Grundlage für eine gelungene pädagogische Arbeit. Besonders in der Arbeit mit Kindern unter 3 Jahren ist es wichtig in dem Beziehungsdreieck, Kind – Eltern – Fachkraft eine positive Beziehung zum Kind aufzubauen und gleichzeitig die Bindung zwischen Kind und Eltern wertschätzend anzuerkennen. Die Eingewöhnungsphase bildet die Basis für eine intensive Erziehungspartnerschaft. Die Entwicklungsfortschritte, die Gewohnheiten, Bedürfnisse und Erlebnisse des Kindes müssen täglich ausgetauscht werden. Eine freundliche, entspannte Atmosphäre beim Bringen und Abholen de Kinder ist sehr wichtig. In der Bringsituation berichten die Eltern über die Kinder z.B., wie sie geschlafen haben, was das Kind gefrühstückt hat, welche Probleme und Bedenken sie haben. Die Erzieherin informiert beim Abholen u. a. auch über die Besonderheiten des Tages, ihre Beobachtungen, positive Entwicklungen und wie sich das Kind gefühlt hat. Die Eltern möchten am Erleben des Kindes teilhaben und sind an regelmäßigen Entwicklungsgesprächen interessiert. Für diese Form der gelebten Erziehungspartnerschaft ist der ruhigere Bereich im ersten Stock sehr geeignet und für das Kind überschaubarer. Längere und geplante Entwicklungsgespräche werden ebenfalls im 1. Stock im Büro- und Besprechungsraum durchgeführt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Raumgestaltung

Das Ziel der Raumgestaltung in der Arbeit mit Kindern unter 3 Jahren ist es, Spiel- und Erfahrungsmöglichkeiten zu schaffen. Sie brauchen eine klare Struktur und Gliederung der einzelnen Bereiche. Die Raumteiler sollten nicht höher als das kleinste Kind sein, um Sichtkontakt zu der Erzieherin und den anderen Kindern zu ermöglichen. In gegliederten Räumen können die Kinder ungestörter mit wenigen Kindern spielen und kommunizieren. Die Kleinkinder benötigen viel Bewegungsfreiheit, da sie die Umwelt über ihren Körper und die Sinne erfahren. Podeste, Stufen, Sprossenleitern und schräge Ebenen erweitern den Erfahrungsspielraum. Die Räume müssen immer wieder den motorischen Fähigkeiten und Interessen der Kinder angepasst und verändert werden.

 

Der Ruheraum in unmittelbarer Nähe des Gruppenraums bietet den Kindern Rückzugsmöglichkeiten, Geborgenheit und Sicherheit. Die Anforderungen an die Raumgestaltung für Kinder unter 3 Jahren sind im ersten Stock sehr gut zu realisieren.

 

Mögliche Formen der Zusammenarbeit der Gruppen

 

·         Begegnung der Kinder im Garten und gemeinsames Spiel

 

·         Ältere Krippenkinder können in der Kindergartengruppe spielen und sich an Aktivitäten und Projekten beteiligen

 

·         einzelne Kindergartenkinder besuchen die Krippenkinder und spielen gemeinsam

 

·         Elternabende und Elternaktivitäten

 

 

Das Raumkonzept wurde gemeinsam mit der Gruppenleitung entwickelt, damit die  beschriebenen Bedürfnisse und Anforderungen der Kindergruppen berücksichtigt und im pädagogischen Alltag umgesetzt werden können. 

 

 

 

 

 

 

 


Anlagen:

Nicht alle Anlagen sind öffentlich. (Internet)
Keine Anlagen