Betreff:
Auswertung
der Umfrage zu Betreuungsangeboten für Schulkinder und weitere Entwicklung der
Kernzeitbetreuung
Anlage(n):
Mitzeichnung
Umfragebogen zur Betreuungsangeboten für Schulkinder
Beschlussvorschlag:
1.
Die
Ausnahme von § 4 Abs.1 Satz 4 der Richtlinien über die Kernzeitbetreuung wird
genehmigt und die Anmeldefrist zur Kernzeitbetreuung für das kommende Schuljahr
2011/12 auf eine Woche nach Schulanmeldung abgekürzt.
2. Der Sozialausschuss beauftragt die
Verwaltung, die Randbedingungen der Einrichtung einer Ganztageskernzeit näher
zu überprüfen und hierbei u. a. die Standortfrage, den Raum- und Personalbedarf
sowie die finanziellen Aspekte auch unter der Fragestellung der
Mindestgruppengröße zu klären.
3. Das Ergebnis und die weiter
einzuleitenden Schritte werden in der Sitzung des Sozialausschusses am
23.03.2011 beraten und gegebenenfalls dem VFA in seiner Sitzung am 31.03.2011
zur Beschlussfassung vorgelegt.
4. Die notwendige Änderung der
Richtlinie der Stadt Kornwestheim über das Betreuungsangebot im Rahmen der
Verlässlichen Grundschule (Kernzeitenbetreuung) wird vorbereitet und den
entsprechenden Gremien noch vor der Sommerpause zu Beschlussfassung vorgelegt.
Beratungsfolge:
Vorlage an
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zur
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Sitzungsart
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Sitzungsdatum
|
Beschluss
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|
Sozialausschuss
|
Beschlussfassung
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öffentlich
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16.02.2011
|
|
Sachdarstellung und
Begründung:
I. Auswertung der Umfrage zu Betreuungsangeboten für
Schulkinder
Wie im vergangenen Sozialausschuss
angekündigt wird im Folgenden über die Ergebnisse der detaillierten Auswertung
der vorgenannten Umfrage berichtet. Die einzelnen Ergebnisse sind, soweit
aussagekräftig darstellbar, jeweils durch eine Grafik ergänzt.
Rücklauf
Von 1150 Umfragebögen (siehe Anlage), die in der Elternschaft der
letzten beiden Kindergartenjahrgänge sowie der ersten beiden Schuljahrgänge
verteilt wurden, sind
360 (31 %) zur Auswertung eingegangen. Der Rücklauf verteilt sich fast zu gleichen Prozentzahlen auf
Kindergarten und Schule.
69 % der Befragten haben den Umfragebogen nicht zurückgeschickt. Die Verwaltung versteht dies einerseits als Ausdruck der Zufriedenheit
mit dem vorhandenen Angebot eines Teils der Eltern. Andererseits muss
unterstellt werden, dass Eltern, die sich an einer solchen Umfrage nicht
beteiligen, vom Thema der Schulkindbetreuung wohl auch nicht betroffen sind.
Zufriedenheit mit Betreuungsangebot
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Von den 360 Rückmeldungen äußerten 194
Personen (54 %) Zufriedenheit und 80 Personen (22 %) teilweise Zufriedenheit
mit dem bisherigen Betreuungsangebot. 44 Personen (12%) sind nicht zufrieden
und 42 Personen (12%) haben keine Angabe hierzu gemacht.
Auf die Frage „Wie wird Ihr Kind außerhalb der Schulzeiten / Kindergartenzeiten
derzeit betreut?“, wurde wie folgt geantwortet:
Mit 60 % werden die meisten Kinder
derzeit ausschließlich in der Familie betreut.
22 % der Befragten machten eine
Mehrfachangabe (z.B. Familie und Freunde oder Familie und Tagesmutter) 9 %
nutzen ausschließlich Hort oder Kernzeit und 3 % lassen ihr Kind durch eine
Tagesmutter oder Freunde betreuen. 23 % blieben ohne Angabe bei diesem Punkt.
Zukünftig bevorzugte Betreuung
Auf die Frage welches die zukünftig
bevorzugte Betreuungsform für ihr Kind wäre, wurde wie folgt geantwortet:
Betreuungsart
|
Insgesamt
|
Ohne Mittagessen
|
Mit Mittagessen
|
Kernzeit
|
127 (35%)
|
35 (28%)
|
92 (72 %)
|
Hort
|
38 (11%)
|
4 (11%)
|
34 (89%)
|
Offenes Ganztagesangebot
|
68 (19%)
|
13 (19%)
|
55 (81%)
|
Kombination aus Kernzeit und
offenem Ganztagesangebot
|
33 (10%)
|
2 (6%)
|
31 (94%)
|
Vier Personen bevorzugen ein
Mittagessen ohne jedwede Betreuung und 71 (20%) blieben ohne Angabe.
Nachfolgende Grafik stellt die
Verteilung der Betreuungswünsche plastisch dar:
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Umfang des Betreuungsbedarfs
Betreuung vor dem Unterricht
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157 Personen (44 %) haben angegeben
für ihr Kind eine Betreuung vor dem
Unterricht zu benötigen. Keine Betreuung vor dem Unterricht benötigen191
Personen (53 %) und 12 Personen (3 %) haben keine Angabe zu diesem Punkt
gemacht.
Von den 157 positiven Rückmeldungen
benötigen 116 die Betreuung täglich und 41 benötigen sie nur tageweise. 77
Personen benötigen eine Betreuung ab 7:30 Uhr (d.h. ab Kernzeitöffnung) oder
später. Ein wesentlich kleinerer Teil von 29 Personen hat angegeben bereits vor
7:30 Uhr eine Betreuung zu benötigen. Alle übrigen Rückläufe enthielten keine
Angabe zu diesem Punkt.
Betreuung nach dem Unterricht
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232 Personen haben angegeben für ihr
Kind eine Betreuung nach dem Unterricht
zu benötigen. Dies sind 64 % der Rückläufe; 46 % benötigen sie täglich, 18 %
tageweise. 92 Personen (40 %) benötigen eine Betreuung bis längsten 14:00 Uhr
(d.h. bis Kernzeitschluss). Die übrigen Angaben staffeln sich wie folgt:
Bis 15:00 Uhr 59 Pers. 25 %
Bis 16:00 Uhr 23 Pers. 10 %
Bis 17:00 Uhr 32 Pers. 14 %
Länger als 17:00 Uhr bis längstens
20:00 Uhr möchten 9 Personen (4%) ihre Kinder betreut wissen. Die übrigen
Rückläufe blieben ohne Angabe zu dieser Frage.
Angemessene Beitragshöhe
Die Frage: „Welche Beitragshöhe
halten Sie bei der von Ihnen gewünschten Betreuungsform bei fünf Tagen
Betreuung für angemessen?“, wurde von den Eltern wie folgt beantwortet:
Keine Angabe 160 Pers.
/ 45%
20 EUR oder weniger 37 Pers. / 10 %
Bis 50 EUR 40 Pers. / 11%
Bis 80 EUR 43 Pers. / 12%
Bis 100 EUR 43 Pers. / 12%
100 EUR bis 200 EUR 29 Pers. / 8%
Mehr als 200 EUR bis höchstens 400
EUR
8 Pers./ 2%
Ergänzende Vorschläge
Sortiert nach der Anzahl der
Nennungen wurden folgende ergänzende Vorschläge gemacht:
15 mal der Wunsch nach
Ganztagsschulen
14 mal mehr
Hausaufgabenbetreuung
6 mal mehr Freizeitangebote an
Schulen
4 mal flexiblere und spontanere
Betreuung
Einmalnennungen gab es u. a. für
Sport und Sprachförderung sowie Wünsche im Zusammenhang mit dem Mittagstisch an
Schulen.
II. Übersicht über die Entwicklung der Kernzeitzahlen zum Schuljahr 2011/12
(Zahlen Stand Januar 2011)
Schule
- 1 -
|
Aktuelle Kinderzahl (Anzahl Gruppen/
Betreuerinnen)
- 2 -
|
Zu erwartende Erstklässler
( v. H. der Neueinschul-ungen)
- 3 -
|
Abzüglich Viertklässler und 50 % Drittklässler
- 4 -
|
Zu erwartende
Kinderzahl ab 9/ 2011
- 5 -
|
Zu
erwartende Anzahl
Gruppen
ab 9/2011
- 6 -
|
Schillerschule
|
87
(3/6)
|
33
(41 %)
|
21
|
99
|
3,5
|
Uhlandschule
|
50
(1,5/3)
|
35
(39 %)
|
10
|
75
|
2,5
|
Silcherschule
|
48
(1,5/3)
|
18
(26 %)
|
14
|
52
|
2
|
Eugen-Bolz-Schule
|
14
(1/2)
|
8
(22 %)
|
4
|
18
|
1
|
Aus der vorstehenden Übersicht ist
eine voraussichtliche weitere Zunahme der Kernzeitgruppen zum kommenden
Schuljahr 2011/12 abzulesen. Eine endgültige Aussage kann nach dem bisherigen
Verfahren allerdings erst nach dem letzten Anmeldetermin zur Kernzeitbetreuung
laut Richtlinien spätestens 4 Wochen nach Schulanmeldung (12.04.2011) am
10.05.2011 getroffen werden.
Die vorliegenden Zahlen und
Berechnungen beruhen auf Auskünften des Einwohnermeldeamtes und der
Anmeldequote des Vorjahres (Prozentangaben in Klammern in Spalte 3) sowie
Erfahrungswerten bei der Abmeldung von zukünftigen Viertklässlern (Spalte 4).
Bei der laut vorstehender Tabelle
unterstellten Entwicklung sind zu den einzelnen Schulen folgende Feststellungen
zu treffen:
Schillerschule
Hier könnte die Gruppenanzahl knapp
werden. Sollte die tageweise Betreuungsform von genügend Eltern in Anspruch
genommen werden, kann eine Aufteilung der 99 Kinder auf die vorhandenen drei
Gruppen funktionieren. Es fehlt in jedem Falle schon jetzt an einem eigenen
Raum für die 3. Gruppe. Dieser sollte zum kommenden Schuljahr dringend
geschaffen sein.
Uhlandschule
Insbesondere in der Uhlandschule ist
mit der möglichen Einrichtung einer weiteren Gruppe zu rechnen. Derzeit verfügt
die Kernzeitbetreuung über zwei Gruppenräume und drei Betreuerinnen. Sollte
sich die Prognose bei der Anmeldung bestätigen, würden zum kommenden Schuljahr
ein weiterer Raum sowie mindestens 2 weitere Betreuungskräfte benötigt.
Silcherschule
Sind über 15 Kindern zu betreuen,
liegt der Personalschlüssel nach internen Vorgaben bei zwei Mitarbeitern/innen.
Bisher verfügt die Silcherschule über zwei Räume und drei Betreuerinnen, da mit
einer Gruppengröße von 1,5 sprich 45 Kindern, gerechnet wurde. Auch aktuell
sind schon mehr als 45 Kinder in der Silcherschule angemeldet. Nur durch die
tageweise Verteilung ist die Arbeit mit ausschließlich drei Betreuungskräften
in zwei Räumen derzeit vertretbar. (Aktuell gilt dasselbe für die
Uhlandschule). Gegebenenfalls ist mit Beginn des neuen Schuljahres eine weitere
Kraft erforderlich.
Eugen-Bolz-Schule
Hier ist mit dem derzeitigen Bestand
der voraussehbare Bedarf abgedeckt.
Zusammenfassung Kernzeitbetreuung
Um auf die eventuell eintretenden
Notwendigkeiten noch rechtzeitig vor Beginn des neuen Schuljahres reagieren zu
können, schlägt die Verwaltung vor, bei der diesjährigen Kernzeitanmeldung eine
Ausnahme von § 4 Abs. 1 Satz 4 der Richtlinien über die Kernzeitbetreuung zu
machen.
Dieser lautet wie folgt:
„Grundsätzlich soll der Aufnahmeantrag spätestens 4 Wochen nach der
Schulanmeldung erfolgen.“ Eine Abkürzung dieser Frist auf 1 Woche hätte zur
Folge, dass die Anmeldungen noch vor Beginn der Osterferien am 20.04.2011
vorliegen würden. Damit wäre eine Entscheidung über zu veranlassende
Notwendigkeiten in der Sitzung des Sozialausschusses am 11.05.2011 sichergestellt.
Die Verwaltung würde dieses Vorgehen rechtzeitig öffentlich bekanntmachen sowie
die betroffene Elternschaft der kommenden Erstklässler entsprechend
informieren. Die bisherige Erfahrung zeigt zudem auch, dass 90 % aller
Anmeldungen bis spätestens zum Tag der Schulanmeldung vorliegen.
Wie aus Ziffer 4 des
Beschlussvorschlages zu entnehmen ist eine grundsätzliche Richtlinienänderung
noch vor der Sommerpause vorgesehen.
III. Gesamtergebnis aus Umfrage und zu erwartender
Kernzeitentwicklung
Der überwiegende Teil, der sich an
der Umfrage beteiligten 360 Eltern, wünscht sich für ihre Schulkinder mehr Kernzeitbetreuung
(siehe nachstehende Zeile 1 aus Tabelle Seite 3):
Betreuungsart
|
Insgesamt
|
Ohne Mittagessen
|
Mit Mittagessen
|
Kernzeit
|
127 (35%)
|
35 (28%)
|
92 (72 %)
|
Eltern (68 Personen), die eine
offene Ganztagesbetreuung an der Schule oder diese in Kombination mit einer
Kernzeitbetreuung (33 Personen) bevorzugen, können einerseits auf vielfältig
vorhandene Angebote in der Nachmittagsbetreuung an den Kornwestheimer Schulen
verwiesen werden. Die Entwicklung der Kernzeitbetreuung allerdings sollte durch
die Stadt angegangen werden.
In Zusammenhang mit den vorstehend
prognostizierten Betreuungszahlen der Kernzeit zum kommenden Schuljahr kommt
die Verwaltung zu der Schlussfolgerung, dass die Voraussetzungen der
Einrichtung einer Ganztageskernzeit näher zu überprüfen sind. Untersucht werden
müssen u. a. die Standortfrage, der Raum- und Personalbedarf sowie die
finanziellen Aspekte. Insbesondere ist die Fragestellung einer
Mindestgruppengröße zu klären.
Bei der Personenzahl, die zudem
Interesse an einer Ganztageskernzeitbetreuung hat (siehe Seite 5: bis 15:00 Uhr
= 59 Pers., bis 16:00 Uhr = 23 Pers., bis 17:00 Uhr = 32 Pers.), handelt es
sich zwar um genügend Personen für eine Gruppengröße, jedoch verteilen sich
diese über alle Schuleinzugsgebiete. Somit bliebe die Frage, ob die
interessierten Eltern die Anmeldung zur Ganztagesbetreuung als Umschulungsgrund
anführen dürfen. Dies ist zum derzeitigen Zeitpunkt weder mit den
Schulleitungen besprochen noch wird es von der Verwaltung befürwortet. Es fragt
sich zudem auch, ob die Bereitschaft zur Zahlung einer noch zu ermittelnden
realistischen Gebühr vorhanden wäre.
Aus diesem Grunde schlägt die
Verwaltung vor, die Randbedingungen der Einrichtung einer Ganztageskernzeit
näher zu überprüfen und hierbei u. a. die Standortfrage, den Raum- und
Personalbedarf sowie die finanziellen Aspekte auch unter der Fragestellung der
Mindestgruppengröße zu klären.
Um bei entsprechendem politischen
Willen eine schnellstmögliche Umsetzung vornehmen zu können, ist das
Untersuchungsergebnis in der Sitzung des Sozialausschusses am 23.03.2011
vorzustellen. Die weiter einzuleitenden Schritte sind ebenfalls in dieser
Sitzung zu beschließen.