Betreff:
Lichtgeschwindigkeit
für Kornwestheim
Anlage(n):
Mitzeichnung
Beschlussvorschlag:
Den Ausbau eines Glasfasernetzes in der Stadt Kornwestheim
durch die Deutsche Telekom AG als Pilotprojekt im Grundsatz zu beschließen und
die noch offenen Verfahrensfragen im weiteren Verlauf zu klären.
Beratungsfolge:
Vorlage an
|
zur
|
Sitzungsart
|
Sitzungsdatum
|
Beschluss
|
|
|
|
|
|
Ausschuss
für Umwelt und Technik
|
Beschlussfassung
|
öffentlich
|
01.02.2011
|
|
Beteiligung Personalrat
nicht erforderlich
Finanzielle Auswirkungen
Entfällt
Deckungsvorschlag:
Entfällt
Sachdarstellung und
Begründung:
Die Deutsche Telekom startet im Jahr 2011 den
deutschlandweiten Ausbau von modernsten Glasfasernetzen mit dem Ziel, in den
kommenden Jahren den Glasfaserausbau massiv voranzutreiben und so den Standort
Deutschland zu stärken. Glasfasernetze sind schnellste Medien zur
Datenübertragung und ermöglichen bereits heute einen schnellen Internetzugang
mit bis zu 200 MBit/s Bandbreite.
Zur Erprobung des Ausbaus führt die
Deutsche Telekom 2011 deutschlandweit in 11 Kommunen sogenannte „Fiber to the
Home – FTTH-Pilot-Ausbauprojekte“ durch.
Die FTTH-Technik ist eine
Glasfaseranschlusstechnik, bei der die Glasfaser bis zum Endkunden geführt
wird.
Aufgrund seiner Lage in der
Metropolregion Stuttgart, seiner ausgezeichneten Infrastruktur sowie der
vorhandenen Bebauungs- und Gebäudestruktur, welche die Möglichkeit bietet,
viele Wohneinheiten an ein Glasfasernetz anzubinden, wurde Kornwestheim von der
Deutschen Telekom als einer der 11 Pilotgemeinden ausgewählt.
Kornwestheim könnte hierdurch eine
Erhöhung seiner Standortattraktivität erreichen, außerdem wäre die Durchführung
eines solchen Projekts ein enormer Imagegewinn für die Stadt. Daneben übernimmt
die Telekom in dieser Projektphase die Investitionskosten zum Einbau der
Glasfasernetze in Kornwestheim. Diese hohen Investitionskosten, die damit vom
den Projektträger übernommen werden, lassen sich heute noch nicht genau
beziffern. Allerdings kann zum Ausbau des Breitbandkabels, um das sich derzeit
viele Städte und Gemeinden intensiv bemühen, eine Vergleichsberechnung heran gezogen
werden:
Für die im Sommer des vergangenen
Jahres durchgeführte Breitbandversorgung des Gewerbegebietes Kreidler musste
die Stadt finanzielle Mittel in Höhe von rund 50.000 Euro bereitstellen. Hier
musste die Stadt Kornwestheim als Erschließungsträger die erforderlichen
Tiefbauarbeiten selbst vornehmen und auch das Breitbandkabel selbst bezahlen,
lediglich die Planung, Bereitstellung und Montage der Breitbandanlage erfolgte
durch den dortigen Netzbetreiber. Dies stellt die bisher durchaus übliche Form
der Kooperation zwischen Kommune und Netzbetreiber dar. Trotz dieses enormen
finanziellen Aufwands konnte auf diese Weise allein die Max-Planck-Straße mit
der Breitbandanlage versorgt werden. Rechnet man diesen finanziellen Einsatz
auf das vorgesehene Ausbaugebiet des Glasfaserprojektes hoch, würden sich für
die Stadt Kornwestheim Investitionskosten in Millionenhöhe ergeben.
Durch den zukunftsfähigen Ausbau des
Glasfasernetzes hätte Kornwestheim einen der schnellsten Internetzugänge
Deutschlands, einen ökonomischen Vorteil und ein wichtiges Argument für die
Standortauswahl eines ansiedlungsinteressierten Unternehmens.
Bis Ende März 2011 benötigt die
Deutsche Telekom AG in einem ersten Schritt möglichst viele positive
Rückmeldungen von Wohnungswirtschaftsunternehmen und Eigentümergemeinschaften,
um die notwendigen Glasfaser-Abschlusspunkte in den Gebäuden montieren zu
dürfen. Danach wird in einem zweiten Schritt in einer Vorvermarktung eine
ausreichende Anzahl von privaten und gewerblichen Kunden benötigt, die sich für
einen Glasfaseranschluss in ihrer Wohnung oder in ihrem Gebäude entscheiden.
Wird in dieser Phase der Vorvermarktung eine ausreichende Anschlussquote
erreicht, wird das Projekt in Kornwestheim durchgeführt. In dieser Projektphase
erhalten die potentiellen Anschlussnehmer einen verbilligten Anschluss, der
nach Abschluss der Pilotphase mit einer höheren Anschlussgebühr berechnet wird.
Herr Dipl.-Ing Uwe Gärtner, Sales
Consultant und zuständig für den Technischen Service der Niederlassung Südwest
der Deutschen Telekom wird das Projekt in der Sitzung vorstellen.
Zur Frage des Konkurrenz-Schutzes
werden derzeit die rechtlichen Aspekte und die Erfahrungen bisheriger
Pilotkommunen ausgewertet. Hierüber wird in der Sitzung berichtet.
Die Stadt Kornwestheim beabsichtigt, die Grundstückeigentümer im
Stadtgebiet anzuschreiben und hierbei ein Informationsschreiben der Deutschen
Telekom AG beizulegen.