Vorlage-Nr.:

407/2011

Az.:

044 Cordula Wohnhas

Datum:

22.11.2011



Bürgermeisteramt

 

 

 

Sitzungsvorlage

 

 

 

Gremium:

Ausschuss für Umwelt und Technik

Am:

29.11.2011

 

 

Betreff:

Stadtinternes Intracting (=Refinanzierung von Energiesparmaßnahmen) - Sachstandsbericht

 

 

Anlage(n):

Mitzeichnung

 

 

Beschlussvorschlag:

  1. Den Sachstandsbericht für das Jahr 2011 zur Kenntnis zu nehmen.
  2. Den vorgeschlagenen Maßnahmen für 2012 zuzustimmen.

 

Beratungsfolge:

 

Vorlage an

 

zur

 

Sitzungsart

 

Sitzungsdatum

 

Beschluss

 

 

 

 

 

Ausschuss für Umwelt und Technik

Beschlussfassung

öffentlich

29.11.2011

 

 

 

Beteiligung Personalrat

 

Finanzielle Auswirkungen

HHJ

Finanzposition

Betrag

Plan

Auswirkungen

Erläuterungen

 

 

 

 

 

 

2012

2.1150.9825

55.000,-

 

 

 

 

 

 

Deckungsvorschlag:

Entfällt

 


 

 

Sachdarstellung und Begründung:

 

 

Förderung durch das Land Baden-Württemberg

 

Auf Beschluss des Gemeinderates vom 18.11.2010 hat die Stadt Kornwestheim Fördermittel aus dem Förderprogramm „ Verwaltungsinterne Refinanzierung von Energieeinsparinvestitionen (ViRE)“ beim Land Baden-Württemberg beantragt. Für die Stadt Kornwestheim wurde mit Zuwendungsbescheid vom Mai 2011 für die vorgeschlagenen Energiesparprojekte ein Zuschuss von 50.000,- Euro bewilligt. Der Eigenanteil der Stadt Kornwestheim liegt beim doppelten Betrag d.h. bei 100.000,- Euro. Der Projektbeginn wurde rückwirkend auf den 1. März 2011 festgelegt. Der Projektzeitraum beträgt drei Jahre. Die Verwendung der Gesamtinvestition von 150.000,- Euro muss im sogenannten ViRE-Budget über 10 Jahre nachgewiesen werden. Die Stadt Kornwestheim ist die erste Kommune in Baden-Württemberg, die die Förderung in Anspruch nimmt.

 

Mit dem sogenannten Intracting d.h. der stadtinternen Refinanzierung von Energiesparmaßnahmen werden die Investitionskosten für Energie- und Wassersparmaßnahmen durch die dabei erzielten Kosteneinsparungen über einen eigenen Haushaltstitel refinanziert. Die Einsparmaßnahmen werden vom Städtischen Energiemanagement d.h. vom Energietechniker der Städtischen Wohnbau GmbH Herrn Naujocks in Zusammenarbeit mit dem Stadtbauamt realisiert. Die Umweltbeauftragte übernimmt die Abwicklung der Förderung und Refinanzierung gemeinsam mit der Kämmerei.

 

Dass das Ziel des Intracting, in kurzer Zeit möglichst viel Energie einzusparen und dabei die städtische CO2-Bilanz zu verbessern, bereits im ersten Jahr erreicht wurde, zeigen die Einsparquoten und Amortisationszeiten, der in 2011 realisierten Maßnahmen. Da sämtliche Maßnahmen erst im Herbst umgesetzt werden konnten, beschränkt sich der Kapitalrückfluss für diese ersten zwei bis drei Monate auf ca. 5.000,- Euro, wird aber künftig ansteigen und liegt 2012 bei mind. 20.000,- Euro.

 

Umgesetzte Intracting-Maßnahmen 2011

 

Mit den für 2011 zur Verfügung gestellten Intractingmitteln in Höhe von 50.000,- Euro wurden bzw. werden noch bis Ende des Jahres folgende Maßnahmen umgesetzt.

 

1. Heizungspumpentausch in städtischen Gebäuden

 

In einem ersten Schritt wurden insgesamt 15 veraltete und zum Teil überdimensionierte Heizungspumpen in den Gebäuden Rathaus, Haus der Musik, Uhlandschule, Silcherschule und Theodor-Heuss-Realschule ausgetauscht. Die Gesamtinvestition liegt bei ca. 10.000,- Euro. Eine Refinanzierung durch Energiekosteneinsparung findet in einem Zeitraum von zwei bis maximal 3 Jahren statt. Der Energieverbrauch reduziert sich durch diese Maßnahme pro Jahr um 25.396 kWh. Die CO2-Emissionen werden um knapp 14.000 kg reduziert.

 

2. Beleuchtungssteuerung in der Rechberghalle

 

In der Rechberghalle findet ein intensiver Sportbetrieb durch Schulen und Vereine statt, der sich bis in die späten Abendstunden und auf das Wochenende ausdehnt. Die installierte Beleuchtung ist technologisch nicht auf dem Stand der Technik und sollte zur Optimierung des Energieverbrauchs mittelfristig komplett erneuert werden (veraltete Vorschaltgeräte, nicht verspiegelte Reflektoren, unzureichende Regelungsmöglichkeiten). Ein unnötiger Stromverbrauch entsteht momentan dadurch, dass in der Regel beim Betreten der Halle die maximale Beleuchtung eingeschaltet wird, obwohl es draußen hell genug ist bzw. meist nur Schul- oder Sportbetrieb stattfindet, der einer geringerer Ausleuchtung bedarf als beispielsweise ein Wettbewerb oder ein Punktespiel. Um diesen Verbrauch kurzfristig zu optimieren, wurde die Lichtsteuerung mit einfachen Mitteln d.h. einer gering-investiven Maßnahme verbessert. Das bedeutet, dass die Nutzer im Normalbetrieb nur einen Teil der Beleuchtung einschalten können und beispielsweise bei einem Wettbewerb am Wochenende, die zusätzlich erforderliche Beleuchtung durch den Hausmeister zugeschaltet wird. Die neue Lichtsteuerung ist seit einigen Wochen in Betrieb. In Abstimmung mit den Nutzern findet derzeit noch eine Optimierung der Einstellung statt. Die Kosten der Maßnahme liegen bei ca. 3.100,- Euro. Die Einsparung beträgt ca.12.000 kWh Strom und 7.200 kg Kohlendioxid pro Jahr. Die Amortisationszeit liegt bei 1,24 Jahren.

 

3. Heizung Fuhrpark Fahrzeughalle

 

Im Gebäude des Städtischen Fuhrparks war eine technologisch veraltete Dampfheizung eingebaut, die inzwischen stillgelegt wurde. Aufgrund der schlechten Regelbarkeit musste bislang der gesamte Gebäudekomplex beheizt werden. Der jährliche Gasverbrauch betrug hierfür pro Jahr ca. 13.000,-. Euro. Im Zuge des Intracting wurde der alte Dampfkessel endgültig stillgelegt. Zur Beheizung von Büro, Besprechungszimmer, Lagerhalle und Waschhalle wurden Heizkörper angebracht und an die vorhandene neuwertige Gastherme der Wohnung angeschlossen. Die Kosten für die Maßnahme betragen knapp 5.000,- Euro. Die Energieeinsparung liegt bei ca. 185.000 kWh pro Jahr, die CO2-Einsparung bei jährlich 46.646 kg. Die Amortisationszeit beträgt fünf Monate

                         

4. Dämmung der Decke in der Schillerschule, Altbau

 

Die Wärmedämmung der obersten Geschoßdecke ist nicht mehr auf dem heutigen Stand. Um die Wärmeverluste zu reduzieren, wurde in die bestehenden Hohlräume der Decke Zellulose zur zusätzlichen Dämmung eingeblasen. Damit hat sich der Dämmwert deutlich verbessert. Eventuell in der Dämmung vorhandene Lücken wurden geschlossen. Die Luftdichtigkeit verbessert sich. Die geschätzte Energieeinsparung liegt bei ca. 26.000 kWh pro Jahr. Der CO2-Ausstoß reduziert sich um ca. 5.600 kg jährlich. Die Kosten für die Maßnahme liegen bei ca. 12.000,- Euro. Die Amortisationszeit beträgt 5,4 Jahre.

 

5. Heizung Schillerschule Alt- und Neubau

 

Die Gebäude der Schillerschule lassen sich grob in die Bauteile Altbau, Neubau und die Turnhalle einteilen. Im Altbau und im Neubau befindet sich jeweils eine Heizzentrale mit unabhängig voneinander laufenden Gaskesseln. Der Heizkessel des Altbaus wurde vor 6 Jahren durch einen modernen Gas-Brennwertkessel ersetzt. Im Neubau befinden sich zwei technologisch veraltete Kessel. Diese müssten in den nächsten Jahren ausgetauscht werden Die Turnhalle wird derzeit vom Altbau aus versorgt. Da die Auswertungen der kontinuierlichen Verbrauchsmessungen ergaben, dass der moderne Heizkessel des Altbaus genügend Leistungsreserven hat, um den Neubau mit zu versorgen, wird momentan die entsprechende Infrastruktur geschaffen, um sämtliche Gebäudekomplexe an die Heizzentrale Altbau anzuschließen. Sobald die Verbindung aktiviert ist, können die alten Heizkessel im Neubau ersatzlos stillgelegt werden. Dabei wird jährlich Heizenergie in der Höhe von ca. 22.600 kWh eingespart, die CO2-Emission nimmt um 5.700 kg pro Jahr ab. Die Amortisationszeit beträgt 2,2 Jahre.

 

 

Vorschläge für Intracting Maßnahmen im Jahr 2012

 

Mit den laut Haushaltsplanentwurf für 2012 vorgesehenen Intractingmitteln in Höhe von 55.000,- Euro sollen basierend auf den von Herrn Naujocks geschätzten Einsparquoten folgende Maßnahmen umgesetzt werden.

 

1.      Theodor - Heuss – Realschule, Sporthalle

 

Die Beheizung der Sporthalle wird derzeit durch mehrere außenluftansaugende Lufterhitzer durchgeführt. Diese sind technologisch veraltet. Es findet keinerlei Wärmerückgewinnung oder ein Umluftbetrieb statt d.h. die Außenluft wird zu 100% direkt aufgeheizt. Dies ist sehr energieintensiv und unwirtschaftlich.

 

Sanierungsziele:

 

Kostenschätzung:

 

Amortisationszeit ca. 3,5 Jahre bei einer Investition von                                         € 22.500,-

 

 

2.      Weiterer Heizungspumpentausch

 

 

Die Amortisationszeit liegt jeweils bei ca. 2,5 Jahren.

 

 

3.      Schillerschule, Altbau

 

Im Altbau der Schillerschule befindet sich auch das Schulmuseum. Dieses ist am Wochenende geöffnet. Auf Grund der Installationen ist es nicht möglich die am Wochenende nicht genutzten Klassenräume abzusenken. Somit wird das gesamte Gebäude durchgeheizt.

 

Sanierungsziele:

 

Kostenschätzung:

 

Amortisationszeit  ca. 3,5 Jahre

 

 

4.      Schillerschule, Beleuchtung

 

Die Beleuchtung in der Schillerschule ist technologisch veraltet. Der Stromverbrauch liegt bei derzeit ca. 15 kWh pro Jahr, wenn alles eingeschaltet ist. Die Lichtausbeute ist eher unbefriedigend.

 

Sanierungsziele:

 

Kostenschätzung:

 

Die Amortisationszeit liegt bei ca. 4 Jahren.

 

 

5.      Haus der Musik, Großer Saal

 

Die Lüftungsanlage des Großen Saals dient auch der Beheizung. Die Regelungstechnik kann nur EIN / AUS und zwei Leistungsstufen schalten. Eine Programmierung von Nutzungszeiten ist nicht möglich d.h. der Hausmeister oder die Nutzer müssen immer von Hand schalten.

 

Sanierungsziele:

 

Kostenschätzung:

 

Die Amortisationszeit liegt bei ca. 3 Jahren.

 

 

Da die derzeit vorliegende grobe Kostenschätzung etwas über dem zur Verfügung stehenden Budget liegt, wird in Abhängigkeit von den tatsächlichen Angebotskosten umgesetzt d.h. unter Umständen könnte dann eine der vorgeschlagenen Maßnahmen in das Jahr 2013 verschoben werden müssen.

 

 

 

 


Anlagen:

Nicht alle Anlagen sind öffentlich. (Internet)
Keine Anlagen