Betreff:
Erweiterung
der Eugen-Bolz-Schule Schule für eine Ganztagesbetreuung - Vorstellung der
Entwurfs- und Genehmigungsplanung sowie Baubeschluss
Anlage(n):
Mitzeichnung
Grundrisse, Schnitte, Ansichten, Flächenaufstellung
Beschlussvorschlag:
1.
Die
Planung der Erweiterung der Eugen-Bolz-Schule für eine Ganztagesbetreuung wird
als Grundlage für die weitere Vorbereitung der Baumaßnahme (Werkplanung,
Ausschreibung) beschlossen
2.
Es
wird für diese Baumaßnahme der Baubeschluss gefasst.
3.
Der
Zeitplan wird zustimmend zur Kenntnis genommen.
Beratungsfolge:
Vorlage an
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zur
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Sitzungsart
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Sitzungsdatum
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Beschluss
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Ausschuss
für Umwelt und Technik
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Vorberatung
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öffentlich
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29.03.2011
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Verwaltungs-
und Finanzausschuss
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Vorberatung
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öffentlich
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31.03.2011
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Gemeinderat
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Beschlussfassung
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öffentlich
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14.04.2011
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Finanzielle Auswirkungen
HHJ
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Finanzposition
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Betrag
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Plan
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Auswirkungen
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Erläuterungen
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2011
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2.2700.9400,A,2700.0002
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1.750.000,00
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planmäßig
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2011
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2.2700.9400,A,2700.0002
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350.000,00
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planmäßig
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Deckungsvorschlag:
Entfällt
Sachdarstellung und
Begründung:
Gemäß Beschluss des Ausschusses für Umwelt und Technik am
28.09.2010 und des Verwaltungs- und Finanzausschusses am 07.10.2010 –
Vorlage-Nr. 326/2010 - wurde das
Architekturbüro Pieper mit der weiteren Ausarbeitung der Entwurf- und
Genehmigungsplanung beauftragt. Parallel hierzu erfolgte die Planung und
Erstellung der Ausschreibungsunterlagen für den Abbruch des bestehenden
Hausmeistergebäudes.
Im Zuge der weiteren Ausarbeitung
wurde die Planung in enger Abstimmung mit den beteiligten Fachämtern und den
Fachingenieuren weiter konkretisiert und optimiert. Gegenüber dem Entwurf vom
September 2010 ergaben sich hierdurch geringfügige Änderungen, die aber keine
wesentlichen Auswirkungen auf das Raumprogramm und die Grundzüge des Entwurfs
haben. Das Hauptaugenmerk bei der weiteren Ausarbeitung lag auf der Optimierung
der Grundrissgestaltung, der Verbesserung der Gebäudekonstruktion sowie der
Erarbeitung einer wirtschaftlichen Statik. Darüber hinaus wurde die
Umsetzbarkeit der barrierenfreien Erschließung (Aufzug) - auch vor dem
Hintergrund der bereitgestellten Mittel - geprüft und in die Planung
aufgenommen. Aufgrund der konstruktiven Veränderungen und der Einbindung des
massiven Aufzugsschachtes im statischen System konnten diese Mehrkosten im
Gesamtkostenrahmen noch untergebracht werden. Im Zusammenhang mit der
barrierefreien Erschließung wurde ebenso im Erdgeschoss im Sanitärbereich ein
Behinderten-WC angeordnet.
1. Architektur und Raumprogramm
Der 3-geschossige Neubau ist im
Wesentlichen parallel zum bestehenden Schulgebäude auf dem Standort der jetzigen
Hausmeisterwohnung angeordnet. Im Erdgeschoss weitet/ verschwenkt sich das
Gebäude auf der östlichen Seite parallel zur Bolzstraße. Hierdurch wird zum
einen die straßenräumliche Kante aufgenommen,
zum anderen aber auch die Funktionalität der Anlieferung des
Küchenbereichs durch den direkten Zugang gewährleistet. Darüber hinaus wird im
nördlichen Bereich am Übergang zwischen Bestand und Neubau gleichzeitig der
Eingangsbereich räumlich definiert.
Die Höhe und der optische Ausdruck
des 3-geschossigen Bauteils wird durch das Verschwenken und die Ausbildung des
Dachgeschosses als eingerücktes Staffelgeschoss angenehm reduziert. Als
optischer Übergang und verbindendes Element entwickelt sich aus der
übergreifenden Überdachung des Eingangsbereiches heraus ein Band, dass in Form
einer Faltung das Erd- und Obergeschoss einrahmt. Dieses Band dient zugleich
als statisches Element. Durch verglaste Lichtbänder und geschlossene
Materialien werden zudem visuelle Akzente gesetzt. Während sich die Fassade im
Erdgeschoss entlang der Bolzstraße aufgrund der dahinterliegenden Zweckräume
(Küche, Anlieferung, Sanitärbereiche etc.)
eher geschlossen präsentiert, öffnet sich das Gebäude im Erdgeschoss zur
Westseite in Richtung Pausenhof und im Obergeschoss.
Entsprechend der bisherigen und
bereits am 28.09.2010 vorgestellten Planung erfolgt die Erschließung über das
Haupttreppenhaus an der Nord/West-Ecke des Neubaus sowie über das separate
Treppenhaus im Süden. Ergänzend zu dieser Planung wurde in der Überarbeitung im
Haupttreppenhaus ein behindertengerechter Aufzug aufgenommen.
Im Erdgeschoss befinden sich nach
wie vor der Projektgruppenraum, die Mensa in der zukünftig bis zu 120 Kinder im
Zweischichtbetrieb mit Essen versorgt werden können, sowie Küche, Anlieferung,
Personalraum und der Sanitärbereich, der um ein Behinderten-WC erweitert wurde.
Ebenso ist der Mensa ein Stuhllager zugeordnet. Im Obergeschoss befinden sich
der Kursraum, der Naturwissenschaftliche Klassenraum und der Aufenthaltsraum.
Im Dachgeschoss ist die Hausmeisterwohnung untergebracht. Die Räume der Wohnung
wurden im Zuge der weitern Bearbeitung neu angeordnet. Im Untergeschoss
befinden sich die Technik- und Lagerräume.
2. Baukonstruktion
Streifenfundamente, Bodenplatte,
Betonwände, Mauerwerk, Stahlbetondecken, Hausmeisterwohnung in
Holztafelbauweise
Gipsputz, Anstrich,
Wärmedämmverbundsystem, Estrich auf Trittschalldämmung, Kautschukbeläge,
Fliesen, Betonwerkstein, Decke mit Akustikfunktion
Fenster als Alukonstruktion mit
Isolierverglasung, Behindertengerechte Zugangstüren
Innenwände als Mauerwerk, verputzt/
gefliest, Innentüren als kunststoffbeschichtete Türen mit Stahlzargen,
Gipskarton-Wände, Gipsdielenwände in Hausmeisterwohnung
Treppenhaus mit Stahlgeländer und
Betonwerksteinstufen
Dach als begrüntes Flachdach mit
Terrassenbelag auf der Südseite der Hausmeisterwohnung und über dem Erdgeschoss
3. Technische Anlagen
Sanitär - Entwässerung,
Fettabscheider, Schmutzwasserhebeanlage, Sanitäreinrichtung weiß
Regenentwässerung - Aufgrund der
Defizite im Kanalnetz - Begrenzung des
Regenwasserabflusses durch Regenwasserrückhaltung auf dem Dach. Entsprechende
Anordnung der Notüberläufe
Heizung - Anbindung an vorhandene
Wärmeversorgung der Schule, statische Heizkörper, Fußbodenheizung im
Erdgeschoss in Windfang, Projektgruppenraum, Vorraum, Mensa, Küche, Anlieferung
Lüftung - Elektrisch angetriebene
Fensterflügel, kontrollierte Wohnungslüftung der Hausmeisterwohnung
Elektro - Telefon- und
Internetanschluss, Fundamenterder, Beleuchtung als Energiesparbeleuchtung
Förderanlagen - Aufzug vom
Untergeschoss bis zum 1. Obergeschoss
4. Außenanlagen
Pflasterung und Anpassung an
Schulhof, Bepflanzung Innenhof, Einfriedung mit Toranlage
5. Kosten
Gemäß Kostenberechnung nach DIN 276
des Architekten Pieper
Stand 17.03.2011
KG 100 Grundstück
vorhanden
KG 200 Herrichten und Erschließen 58.619,00 EUR
KG 300 Bauwerk 1.215.340,50
EUR
KG 400 Technische Anlagen 319.849,50 EUR
KG 500 Außenanlagen 100.584,00 EUR
KG 600 Ausstattung u. Kunstwerke 85.994,00 EUR
KG 700 Baunebenkosten 319.740,00 EUR
Gesamtkosten 2.100.127,00 EUR *¹
Die Verwaltung berät intern, wie das
Kostencontrolling bei diesen Arbeiten erfolgen kann. Hierzu wird ein Vorschlag
unterbreitet. Finanzielle Mittel für die Beauftragung eines externen
Kostencontrollings stehen nicht zur Verfügung. Im Falle einer externen
Beauftragung müssten ca. 40.000 € veranschlagt werden. Aus diesem Grund wird
eine verwaltungsinterne Lösung angestrebt.
*¹ Lose Möblierung und Einrichtungsgegenstände
sowie Küchenausstattung sind in der Kostenberechnung nicht enthalten.
6. Förderung
Fristgerecht zum 01.10.2010 hat die
Stadtverwaltung beim Regierungspräsidium Stuttgart den Antrag auf Gewährung
eines Landeszuschusses für die Baumaßnahme zur Erweiterung der
Eugen-Bolz-Schule im Rahmen der Förderung des Kommunalen Schulhausbaus und der
Förderung von Baumaßnahmen für Ganztagesschulen eingereicht. Neben der
Neubaumaßnahme mit Gesamtkosten in Höhe von EUR 2.100.200,-- wurden ebenso die Umbaumaßnahmen im Bestand mit
einer Gesamtsumme von rd. EUR 16.500,--
dem Förderantrag zugrunde gelegt. Die Umbaumaßnahmen im Bestand sind für das
Jahr 2012 vorgesehen und werden entsprechend im Gebäudeunterhaltungsprogramm
angemeldet.
Die im Förderantrag genannten Gesamtkosten
wurden demnach gegenüber dem Regierungspräsidium auf EUR 2.116.700,-- beziffert. Die Abweichung der Neubaukosten mit
Stand September 2010 und mit Stand März 2011 in Höhe von EUR 73,-- sind hierbei
auf Auf- und Abrundungen zurückzuführen.
Eine Förderbewilligung liegt der
Stadtverwaltung noch nicht vor. Nach telefonischer Rücksprache durch das
Schulverwaltungsamt Kornwestheim kann jedoch unter Zugrundelegung des
eingereichten Entwurfs, unter Berücksichtigung der max. förderfähigen
Schulfläche im Schulhausbau und Ganztagsbau, nach Auskunft des
Regierungspräsidiums mit einer Förderung in Höhe von rd. EUR 404.000,-- gerechnet werden. Hierbei entfallen EUR 227.000,--
auf den Schulhausbau und EUR 177.000,-- auf den Ganztagsbau. Die
Hausmeisterwohnung ist nicht förderfähig.
Unter Berücksichtigung der
Gesamtkosten in Höhe von EUR 2.116.700,-- bedeutet dies eine Förderung von rd. 19,09 % der Gesamtkosten inkl.
Hausmeisterwohnung und rd. 22,96 %
ohne Hausmeisterwohnung.
Wenn man zur Gegenüberstellung die Vergleichszahlen
des ursprünglich 2-geschossigen Entwurfes des Neubaus vom November 2009 mit
reduziertem Raumprogramm und Gesamtkosten in Höhe von EUR 1.850.000,-- zzgl. der Kosten in Höhe von EUR 16.500,--
für die Umbaumaßnahmen im Bestand zugrunde legt, so ergäbe sich auf der
gleichen Berechnungsgrundlage eine Förderung in Höhe von rd. EUR 264.000,--. Hierbei käme die
Förderung, bezogen auf die Gesamtkosten, auf rd. 14,14 % inkl. Hausmeisterwohnung und rd. 17,50 % ohne Hausmeisterwohnung.
Durch die Gegenüberstellung wir
deutlich, das die Stadt durch den überarbeiteten Entwurf mit dem erweiterten
Raumprogramm gegenüber dem ursprünglichen Entwurf vom November 2009 durch die
zusätzliche Förderung deutlich profitiert. Rd. 56% (EUR 140.000,--) der Mehrkosten in Höhe von 250.000,-- werden
durch die zusätzliche Förderung abgedeckt.
7. Zeitplan
Genehmigungszeitraum April - Juni 2011
Abbruch Hausmeisterbungalow Mitte Juni 2011
Baubeginn Ende Juni 2011
Fertigstellung Anfang
November 2012
Die Verwaltung schlägt vor, die
vorgelegte Planung der Erweiterung der Eugen-Bolz-Schule für eine
Ganztagesbetreuung im Grundsatz und als Grundlage für die weitere Vorbereitung
der Baumaßnahme (Werkplanung, Ausschreibung) zu beschließen und den Zeitplan
zustimmend zur Kenntnis zu nehmen.