Betreff:
Ergebnis
der Organisationsentwicklung im Amt für Stadtgesellschaft
Anlage(n):
Mitzeichnung
Ergebnisbericht klip AG
Organigramm FB Bürger und Soziales
Organigramm FB Familie, Jugend, Bildung
Organigramm FB Kultur und Sport
Beschlussvorschlag:
1.
Das bisherige Amt für Stadtgesellschaft in die Fachbereiche
a.
„Kultur und Sport“ mit den Abteilungen Sport und Kulturverwaltung,
Musikschule, Museen/Stadtarchiv, Stadtbücherei und (Eigenbetrieb)
Kulturzentrum,
b.
„Kinder, Jugend, Bildung“ mit den Abteilungen
Kindergärten/-tagesstätten, Jugend, Schulen
entsprechend den beiliegenden Organigrammen aufzuteilen und die
Verwaltung mit der Umsetzung der Konzeption unter Beteiligung der klip AG zu
beauftragen.
2.
Die
Fachbereichsleitungen jeweils zur Hälfte für Leitungsaufgaben freizustellen.
3.
Die Verwaltung zu ermächtigen, die Stellen der Fachbereichsleitungen
bereits jetzt intern auszuschreiben, wobei – vorbehaltlich einer endgültigen
Bewertung der Stelle – von einer Einstufung mindestens in der Besoldungsgruppe
A 13 / Entgeltgruppe EG 13 auszugehen ist.
4.
Die Aufgaben Bürgerkommunikation / Bürgerbeteiligung und Soziales
/ Senioren (auf die Anträge im Rahmen des Haushalts 2012 wird verwiesen)
grundsätzlich im Fachbereich Bürger und Soziales anzusiedeln und die Anträge im
Rahmen der Stellenplanberatungen 2013 weiter zu behandeln.
Beratungsfolge:
Vorlage an
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zur
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Sitzungsart
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Sitzungsdatum
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Beschluss
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Verwaltungs-
und Finanzausschuss
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Vorberatung
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öffentlich
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12.07.2012
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Gemeinderat
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Beschlussfassung
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öffentlich
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17.07.2012
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Sachdarstellung und
Begründung:
Auf den Bericht der klip AG wird verwiesen. Frau Kümmerle,
Vorstand der klip AG, wird den Bericht in der Sitzung des VFA und des GR
vorstellen.
Der Gemeinderat hatte in seiner
Sitzung am 21.07.2011 beschlossen, die Firma klip AG mit der
Organisationsentwicklung (OE) des Amts für Stadtgesellschaft zu beauftragen.
Die Organisationsmaßnahme erfolgte auf Antrag der CDU-Fraktion im Rahmen der
Haushaltsplanberatungen 2011.
Gleichzeitig dazu erarbeitete die klip AG ein Umstrukturierungskonzept
als Grundlage für ein zukunftsorientiertes und effizientes Gebäudemanagement.
Da beide Untersuchungsbereiche Überschneidungen aufweisen – im Amt für
Stadtgesellschaft werden insbesondere in den Bereichen Sport und Kultur
Aufgaben der Gebäudeverwaltung erledigt – hatte sich die Verwaltung
entschlossen, ein Unternehmen zu beauftragen, welches beide Aspekte
berücksichtigt. Grundlage des OE-Prozesses – im Gegensatz zu einer klassischen
Organisationsuntersuchung - ist die Einbeziehung der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der Verwaltung. Jedes beteiligungsorientierte Verfahren nutzt das
vorhandene Expertenwissen und sorgt für hohe Akzeptanz.
Darüber hinaus wurden auch Vertreterinnen und Vertreter verschiedener
Zielgruppen des Amts für Stadtgesellschaft (z.B. Gesamtelternbeirat,
Schulleiter, Gemeinderäte, Vereinsvertreter, Vertreter der Kirchen) in 2
Szenario-Workshops in den Prozess einbezogen. Die intensive Bürgerbeteiligung
ist in Kornwestheim zwar fester Bestandteil des Verwaltungshandelns, allerdings
– auch landesweit – durchaus ungewöhnlich wenn es um verwaltungsinterne Abläufe
geht.
Diese Erweiterung des Blickwinkels
war sehr erfolgreich, ergaben sich doch durch die engagierte Zusammenarbeit von
Gemeinderat, Verwaltung und Bürgerschaft neue Ideen (so genannte „modellübergreifende
Aspekte“), die sich auf die gesamten OE-Prozesse
bis hin zur Neuorganisation der Stadtverwaltung ausgewirkt haben.
Auszüge aus den Protokollen der
Workshops verdeutlichen dies:
Auszug aus Protokoll des 1. Szenario-Workshops
Im Anschluss an die Arbeitssequenzen wurden die Ergebnisse aller Arbeitsgruppen
im Plenum präsentiert.
Festzuhaltende Punkte aus der Präsentationsrunde:
·
Ein zentrales Thema wird zukünftig
die „Vernetzung“ von Bereichen, Kooperationspartnern und Aufgaben sein.
·
Der Bereich „Soziales“ wird bislang
nirgendwo abgebildet, wird aber zukünftig ein wichtiger und relevanter Bereich
sein (z.B. Senioren, Ehrenamt).
·
Die Bereiche Kindergarten und Schule
sowie Sport und Kultur wurden in mehreren Szenarien zwei getrennten
Organisationseinheiten zugeordnet.
·
Administrative bzw. verwaltungstechnische
Aufgaben wurden teilweise von den inhaltlichen Aufgaben getrennt. Hier sind
verschiedene Varianten denkbar, z.B. die Bündelung in einer separaten
Organisationseinheit oder auch die Schaffung von Synergien durch die
Zusammenlegung einzelner Prozesse bei einer Person (z.B. Rechnungsstellung).
Auszug aus Protokoll des 2. Szenario-Workshops
Zum Abschluss stellte Frau Kümmerle die Frage ins Plenum: „Was war gut,
was war neu und was soll beibehalten werden?“
Als positiv empfanden die Workshop-Teilnehmenden folgende Aspekte:
·
Unterschiedliche Vertreter aus diversen Bereichen
·
Für die Außenstehenden war es auch interessant, den
Blick „von innen“ gewährt zu bekommen
·
Gute, „moderate“ Zusammenarbeit der Teilnehmer/Innen
·
Positive Überraschung über die Kreativität und über
die externe Moderation
·
Gute Ergebnisse dank den Meinungen von Außen
Die sich aus den Szenario-Workshops
und der Arbeit der Projektgruppe ergebenden Eckpunkte der
Organisationsentwicklung im Amt für Stadtgesellschaft wurden mit den Ergebnissen
weiterer Prozesse (Betreiberkonzept Kulturzentrum, Verwaltungsorganisation)
verbunden. Die wesentlichen Punkte dabei sind:
Aufbauorganisation
Das bisherige Amt für
Stadtgesellschaft wird in zwei Fachbereiche gegliedert:
- Kinder, Jugend, Bildung
- Kultur und Sport
Bündelung administrativer Aufgaben
In jedem Fachbereich gibt es
zentrale Stellen für „administrative Aufgaben“. Dort werden Aufgaben aus den
Bereichen Rechnungswesen, Büroorganisation und „Front office“ (fachspezifische,
im Einzelfall zu definierende standardisierte Tätigkeiten in direkter
Kommunikation mit dem Bürger) gebündelt und können aus den verschiedenen Abteilungen heraus abgerufen werden.
Fachbereich Kultur und Sport: Integration Kulturzentrum
Das Kulturzentrum (Namensvorschlag:
„das K“ – Kultur & Kongress) kann als Eigenbetrieb innerhalb des
Fachbereichs Kultur und Sport geführt werden. Die Innensicht des Eigenbetriebs
ist Bestandteil des Betreiberkonzepts.
Als Eigenbetrieb wäre
das Kulturzentrum eine eigenständige Organisationseinheit mit eigener
Betriebsleitung und Personal. Dem steht nicht entgegen, den Eigenbetrieb einem
Fachbereich anzugliedern und wie in Kornwestheim üblich, mit einer Doppelspitze
auszustatten. Der Betriebsleitung obliegt in jedem Fall die eigenverantwortliche
Verwaltung und Leitung des Kulturzentrums. Die Übertragung entsprechender
Befugnisse sind von großer Bedeutung. Durch die weitgehende Aufgabenübertragung
auf die Betriebsleitung sowie die kurzen Berichts- und Entscheidungswege ist
eine hohe organisatorische Flexibilität gegeben.
Das Kulturzentrum könnte
untergliedert werden in ein „Kongressbüro“ (Betrieb und Verwaltung) das im
Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs abgebildet wird und in ein „Kulturbüro“. In
letzterem wären die Aufgaben „Eventmanagement für städtische
Kulturveranstaltungen“ verankert, die im Haushalt der Stadt dargestellt sind.
Damit würde neben dem wichtigen betriebswirtschaftlichen Aspekt (kommerzielle
Vermarktung) auch die Integration der städtischen und bürgerschaftlichen
Kulturarbeit sichergestellt – zumal die Fachbereichsleitung auch in
Personalunion das „Kulturbüro“ leitet.
Die quantitative und qualitative Ausstattung mit Personalressourcen ist
von zentraler Bedeutung für den erfolgreichen und wirtschaftlichen Betrieb des
Kulturzentrums. Um den hohen Anforderungen hinsichtlich Professionalität,
Flexibilität, Service- und Kundenorientierung gerecht zu werden, ist eine
Personalausstattung des Kulturzentrums mit fünf fest angestellten
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern üblich und angemessen. In den Bereichen
Veranstaltungstechnik und Gebäudeservice hängt der Personalbedarf stark von der
Auslastung des Kulturzentrums ab. Im Einzelnen wären dies je eine Stelle für
Verwaltungsleitung und Marketing, Sachbearbeitung und Assistenz der Verwaltungsleitung,
Verantwortliche/r für Veranstaltungstechnik (Stelle ist vorhanden),
Veranstaltungstechniker, Technischer Gebäudeservice. Die dafür erforderlichen
zusätzlichen Stellenanteile wären mit rund 212.000 EUR Arbeitgeberaufwand zu
veranschlagen.
Zuordnung der Aufgaben
„Bürgerkommunikation“ und „Soziales“
In der Organisationseinheit „Bürger und Soziales“ (im Projekt unter dem Arbeitstitel „Soziale
Lebenswelten“ bearbeitet) werden die Aufgaben Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit, Bürgerkommunikation / Geschäftsstelle Gemeinderat,
Soziales/ Senioren (z.B. Integrationsförderung, Zusammenarbeit mit Trägern der
Wohlfahrtspflege) angesiedelt. Sie bildet einen eigenen Fachbereich und ist
ebenfalls dem Dezernat I zugeordnet. Zu berücksichtigende Rahmenbedingungen
waren hier auch Aufträge bzw. Anträge des Gemeinderats zum Haushalt 2012:
–
Einrichtung
einer Stelle für Seniorenarbeit u. Seniorenbelange / direkte Anlaufstelle bei
der Stadtverwaltung
–
Neue
Stelle im Bereich "Bürgerkommunikation"; Antrag SPD-Fraktion
–
Umwandlung
des Familienpasses in einen Sozialpass
–
Einrichtung
einer Beratungsstelle für Arbeitslose und ALG II-Empfänger
Anmerkung: Das Thema gehört zu den "brachliegenden" Aufgabenfeldern
"Soziales". Da es sich um eine bisher nicht geleistete Aufgabe handelt,
wird hier ein zus. Personalbedarf gesehen.Im Bürgerbüro werden die Anträge
insb. auf Grundsicherung entgegengenommen, Kopien der Unterlagen angefertigt
und an das Landratsamt weitergeleitet
–
Erstellung
eines Armutsberichts
Anmerkung: Thema des OE-Prozesses war nicht die Machbarkeit bzw. Ausgestaltung
eines Armutsberichts sondern nur die organisatorische Verortung der Aufgabe.
Aufgabenbereich „Bürgerbeteiligung /
-kommunikation“
Bis zu 1 Vollkraftstelle A 11 / EG
10
·
Konzeptionelle
Entwicklung und Umsetzung der Bürgerbeteiligung durch z. B. Erarbeitung eines
Konzepts zur Bürgerbeteiligung und Umsetzung einzelner Maßnahmen; Entwicklung
von Leitlinien; Moderation von
Foren und Workshops
·
Konzeptionelle
Entwicklung und Umsetzung „Bürgerschaftliches Engagement“ durch
z. B.
-
Erarbeitung
eines Konzepts zur Stärkung des „BE“ in Kornwestheim und Umsetzung einzelner
Maßnahmen
-
Organisation
von Schulungen zum Ehrenamt, Beratung und Information zum Ehrenamt für Bürger,
Vereine und Gruppen
-
Kooperation
und Vernetzung mit Vereinen und anderen Kirchen und anderen Einrichtungen der
Wohlfahrtspflege
·
Weiterentwicklung
Leitbild 2025
·
Unterstützung vorhandener Organisationen des Bürgerengagements
-
Beratung
und Information zum Ehrenamt für Bürger, Vereine und Gruppen
-
Lokale
Agenda
·
Verstetigung
der Zielsetzung und Förderung des Bürgerengagements in der Verwaltung
·
Europaangelegenheiten
und Internationales
Aufgabenbereich „Soziales“
Bis zu 1 Vollkraftstelle A 11 / EG
10 (inkl. Zeitanteil aus Amt 6 für „Stärken vor Ort“)
·
Konzeptionelle Entwicklung „Soziales
Kornwestheim“ durch z.B.
-
Erarbeitung eines
gesamtstädtischen Konzepts unter Berücksichtigung des demografischen und
gesellschaftlichen Wandels
-
Kooperation
und Vernetzung mit Kirchen und anderen Einrichtungen der Wohlfahrtspflege
·
Kommunale Integrationsförderung für
Einwohner ausländischer Herkunft (hier enthalten: Ausländerbeirat)
·
Beratung und Angebote
-
für
Senioren / Zusammenarbeit mit Ortsseniorenrat,
-
Menschen
mit Behinderungen etc
·
Sonstige soziale Hilfen und
Leistungen (im Sinne einer sozialen Lotsenfunktion bzw. Initiierung sozialer
Projekte)
-
Soziale
Einrichtungen, Verwaltung und Betrieb von Unterkünften und Einrichtungen (insb.
Ausübung Belegungsrechte), Förderung von Trägern der Wohlfahrtspflege; Soziale
Vergünstigungen
-
Armutsbericht,
Beratungsstelle ALG; Antrag im HPL 2012)
·
Lokale Koordinierungsstelle
des Programms "Stärken vor Ort" (Auswahl der einzelnen Projekte im
Begleitausschuss, Organisation des Weststadtfestes, Weststadtzeitung
(Auftragsgrundlagen: Gemeinderat (15.12.2011) Richtlinien zur Förderung
sozialer Projekte in Kornwestheim 417a/2011Gemeinderat (27.10.2011) Soziale
Weststadt Fortführung der STÄRKEN-vor-Ort-Projekte nach Ablauf des Programms am
31.12.2011 340/2011)
Für die
oben aufgeführten Stellenanteile „Bürgerkommunikation“ und „Soziales“
liegen Anträge der Fraktionen vor. Aufgabe der Projektgruppe war, die
Themenfelder organisatorisch zu verorten und inhaltlich zu beschreiben. Denkbar
ist, jedes Themenfeld mit je bis zu einer Vollkraftstelle auszuweisen, wobei
für den Bereich Soziales ein Stellenanteil vom Amt 6 mit bis zu 0,4 VK-Anteilen
eingesetzt werden kann. Der Arbeitgeberaufwand würde bei 1,6 Stellenanteilen
bei rund 100.000 EUR p.a. liegen.
Diese Fragen sollten im Rahmen der Haushaltsberatung 2013 weiter diskutiert
werden. Ergänzend wird darauf hingewiesen, dass die Stelle der
Fachbereichsleitung im Stellenplan in EG 13 (Schaffung 2008 als Referent, aber
nicht besetzt) ausgewiesen ist.
Fachbereich
Kinder, Jugend, Bildung
Der vor allem in den Szenario-Workshops und in der
Projektarbeit wichtige Impuls, dass die Vernetzung und Kooperation im Bereich
Kinder, Jugend und Familie zunehmend an Bedeutung gewinnt, wurde mit einem
Stellenanteil von 0,5 VK (Vollkraftstelle) direkt der Fachbereichsleitung „Kinder,
Jugend, Bildung“ als wichtige strategische Aufgabe zugeordnet. Dazu gehört die
Kooperation und Kontaktpflege mit Bürgern, Vereinen,
Verbänden und die enge Zusammenarbeit insbesondere mit dem Fachbereich Bürger
und Soziales. Weitere Themenfelder sind
·
Erarbeitung
eines gesamtstädtischen Bildungskonzepts unter Berücksichtigung des
gesellschaftlichen Wandels und des Umbaus in der Bildungslandschaft,
·
die
Kooperation und Vernetzung zwischen den Bildungsinstitutionen auch unter
Berücksichtigung der Freizeitangebote (Ravensburger Bildungswelt, Musikschule,
KiSS, Vereine etc.),
·
die Intensivierung der Vernetzung im Sozialraum; die
Weiterentwicklung der Kooperation und Vernetzung insbesondere zwischen privaten
und kommunalen Kindergartenträgern, Schulträger / Schulverwaltung, Trägern der
Jugendhilfe, Polizei (im Rahmen der Kriminalprävention);
·
die Unterstützung von Selbsthilfe, bürgerschaftlichem Engagement
und ehrenamtlicher Arbeit speziell im Umfeld von Kindern, Jugend und Schule;
das Wahrnehmen und Fördern sozialer und struktureller Entwicklungen im
Gemeinwesen.
Vorrangiges Ziel der Stelle ist die Schaffung und Erhaltung positiver Lebensbedingungen für
jungen Menschen und ihre Familien sowie eine kinder- und familienfreundliche
Umwelt, die Leistungsoptimierung der Angebote im Sozialraum insgesamt und die
wirtschaftliche Aufgabenerfüllung.