Vorlage-Nr.:

368/2012

Az.:

7 Sven Koch

Datum:

21.11.2012



Bürgermeisteramt

 

 

 

Sitzungsvorlage

 

 

 

Gremium:

Ausschuss für Umwelt und Technik

Am:

27.11.2012

 

 

Betreff:

Kulturcarrée Kornwestheim - Vorstellung der Planung zur gestalterischen und funktionale Verbesserung des Marktplatzes

 

 

Anlage(n):

Mitzeichnung

Gesamtgestaltungsplan 25.10.2012, Übersicht Kostenblöcke_Kostenberechnung 22.10.2012,  Übersicht Kostenblöcke_Übersicht Kostenblöcke 1-2, Kostenberechnung 25.10.2012

 

 

Beschlussvorschlag:

1.      Die vorgestellte Entwurfsplanung zur gestalterischen und funktionalen Verbesserung des Marktplatzes wird als Grundlage für die weitere Entwicklung des Kulturcarrées in Bauabschnitten beschlossen.

2.      Für die Realisierung der Baumaßnahmen der Kostenblöcke 1 und 2 (reduziert) in 2013 wird der Baubeschluss im Grundsatz gefasst. Die weitergehenden Planungsschritte werden mit der Straßenverkehrsbehörde abgestimmt.

3.      Die erforderlichen Mittel in Höhe von brutto EUR 552.871,04 einschließlich Baunebenkosten werden im Rahmen der Haushaltsplanberatungen für 2013 neu veranschlagt.

 

 

Beratungsfolge:

 

Vorlage an

 

zur

 

Sitzungsart

 

Sitzungsdatum

 

Beschluss

 

 

 

 

 

Ausschuss für Umwelt und Technik

Beschlussfassung

öffentlich

27.11.2012

 

 

 

 

 

 

Finanzielle Auswirkungen

HHJ

Finanzposition

Betrag

Plan

Auswirkungen

Erläuterungen

 

 

 

 

 

 

2012

2.7300.9600,A,7300.0001

495.357,00

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2012

2.8400.9450,A,8400.0006

38.000,00

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2012

2.3520.9400,A,3520.0002

19.500,00

 

 

 

 

 

 

Deckungsvorschlag:

Entfällt

 


 

Sachdarstellung und Begründung:

 

Im vergangenen Jahr wurden in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik am 28.06.2011 verschiedene Varianten zur gestalterischen und funktionalen Verbesserung des Marktplatzes im unmittelbaren Vorbereich des Kulturzentrums zur Kenntnisnahme vorgestellt. In diesem Zusammenhang wird auf die Vorlage-Nr. 205/2011 verwiesen.

Das Gremium sprach sich seinerzeit im Grundsatz für die Variante 2 aus, die einen Vollausbau einschließlich dem Umfeld des Brunnens vorsah, und beauftragte die Verwaltung die erforderlichen Mittel in die Haushaltsberatungen für 2012 einzubringen. Im Ergebnis wurden Mittel in Höhe von EUR 495.000,-- in den Haushaltsplan 2012 (EUR 50.000,-- Planungsrate) und in die Finanzplanung 2013 (EUR 445.000,-- Planungs- und Baurate) auf der Haushaltsstelle 2.7300.9600,A,7300.0001 – Umgestaltung des Marktplatzes – aufgenommen.

 

Im Zuge der weiteren Planungsüberlegungen und vor dem Hintergrund der Entwicklung des Kulturcarrées im Ganzen, wurde das Planungsbüro Kienle mit der weitergehenden Erstellung eines Konzeptes für den gesamten Marktplatz, bis zum Haus der Musik und der Galerie, einschließlich Teilbereiche des Stadtparks/ Uferkanten sowie die östlich angrenzende Fläche zwischen Kulturzentrum und See zur alten Bücherei hin, beauftragt.

 

 

Ausgangslage

 

Das Kulturcarrée definiert sich als Gelenkstück im zentralen Grünzug Kornwestheims. Dieser erstreckt sich in west-östlicher Richtung vom Rathaus über den Marktplatz bis zur Bundesstraße 27. Die bisherige stadträumliche Situation lässt keine durchgehenden Blickbeziehungen zwischen den Architekturindividualisten Rathaus, Kulturzentrum, Galerie und Musikschule zu. Die Gebäude besetzen wichtige Standorte deren Beziehungsgefüge durch das heutige Umfeld des Jubiläumsbrunnens verstellt wird. Der an den Marktplatz angebundene See zeigt sich in einem starren baulichen Korsett, mit durchweg harten baulichen Uferkanten.

 

 

Gesamtgestaltung

 

Die Neugestaltung des Marktplatzes erweitert das Raumgefüge, der Jubiläumsbrunnen wird freigestellt und die Raumkanten neu definiert. Die inhomogene Platz-Randbebauung der 4 Architekturindividualisten erfordert den homogenen Platz.

Die Sichtbeziehungen zwischen Rathaus und See, zwischen Bonatz-Turm und städtischer Galerie werden geöffnet und erlauben ein gleichrangiges Beziehungsgeflecht aller Architektur-Protagonisten. Bestehende geometrische Beziehungen zwischen Kulturzentrum, Galerie und Musikschule werden präzisiert.

Der bauliche Höhenunterschied zwischen Musikschule und Marktplatz wird durch Sitzstufen akzentuiert. Das Freilegen der südlichen Platzecke integriert die Musikschule in das Gesamtensemble und erlaubt eine klare Definition der Platzkanten.

Die Formensprache und Geometrie des neuen Marktplatzes setzt sich fort am südwestlichen Ufer des Stadtpark-Sees. Ein mit Sitzstufen gefasstes Ufer erlaubt den Zugang zum See und lädt zum Verweilen ein. Ebenso soll durch die Neuordnung des nördlichen Uferbereiches westlich der Brücke zukünftig eine nutzbare Qualität entstehen.

Das vom Marktplatz kaum wahrzunehmende Gebäude der heutigen Bücherei wird aus dem ‚Dornröschenschlaf‘ geweckt. Pflegerische Handgriffe am Vegetationsdschungel und die partielle Entnahme von Bäumen schälen das Gebäude frei und öffnen den Blick in die Tiefen des Stadtparkes. Durch die neue Wegeverbindung wird das Gebäude direkt vom Marktplatz aus erschlossen und mit seiner zukünftigen Nutzung im Kulturcarrée integriert. Ebenso schafft diese neue Situation eine umlaufende Seepromenade.

 

 

Platzgestaltung

 

Die diagonale ‚Schraffur‘ des Platzes lenkt den Grünzug vor dem Rathaus auf den Stadtpark um. Gleichzeitig verbindet die Platzgeometrie die Architekturen. Es entsteht eine großzügige, multifunktional nutzbare Fläche, ein großer zusammenhängender Platz von ca. 7.000 m2. Die Lineaturen integrieren die vorhandenen Abgänge zur Tiefgarage und die randständig angeordneten Beleuchtungselemente.

Die Höhenzäsur (ca. 1,00 m) zwischen Platz und Musikschule wird mit Sitzstufen im Raster der Platzgliederung vorgeschlagen. Diese Situation erlaubt eine Nutzung als ‚Tribüne‘ im Rahmen von Veranstaltungen. Seitliche Rampen definieren die Platzkanten und erlauben eine barrierefreien Erschließung der Musikschule.

 

Die Flächengestaltung des Platzes wird in Colorasphalt, die Lineaturen in hellem Naturstein (z.B. Flossenbürger Granit) vorgeschlagen. Die Farbgebung der Materialien vermittelt zwischen der Fassadengestaltung des neuen Kulturzentrums und der städtischen Galerie. Die Richtungslosigkeit des Colorasphaltes, sowie dessen auf den Naturstein abgestimmten Farbton verleiht dem Platz urbane Großzügigkeit. Begrenzt wird die Grundfigur der diagonalen Streifen durch die zarte Lineatur von Schlitzrinnen, welche gleichzeitig die erforderliche Platzentwässerung gewährleisten. Bewusst grenzt sich die Struktur von den Platzrändern ab. Die klar umrissene Geometrie hält das Platzgefüge zusammen. Vor dem Restaurant vorhandene Bestandsbäume werden erhalten. Vereint über einen schmalen Teppich aus Natursteinplatten bilden sie den räumlichen Abschluss des angrenzenden Flachbaus.

Der Jubiläumsbrunnen verbleibt in Ort und Lage auf dem Platz und behauptet sich als neuer Platz-Solist. Wasser wird wieder erleb- und begreifbar, die heute vorhandene Distanz zwischen Publikum und Brunnenskulptur wird aufgelöst.

Begrenzt wird der westliche Platzrand durch Aufkantungen mit Sitzgelegenheiten. Der Platz als neue städtebauliche Mitte wird über Wegeverbindungen mit den angrenzenden Quartieren verknüpft.

 

Befreit von Einbauten erlaubt der Platz mit seiner randständigen, neuen Beleuchtungssituation vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Die Leuchtenstandorte (bestehende Lichtstelen) sind der neuen Platzgeometrie angepasst, schaffen helle und sichere Platzkanten. Ein weicher Lichtteppich breitet sich von der zentralen Großleuchte am nordwestlichen Platzrand aus.

 

 

 

Kosten und weitere Vorgehensweise

 

Wie in der beiliegenden Übersicht der Kostenblöcke nebst Kostenberechnung des Planungsbüros Kienle vom 22.10.2012 aufgeführt, werden für die Gesamtmaßnahme Kosten in Höhe von brutto EUR 2.987.717,30 einschließlich Baunebenkosten veranschlagt. Hierbei ist die Sanierung der Abdichtung der Tiefgarage (Option) in Höhe von brutto EUR 726.918,64 nicht enthalten. Ebenso wurde in der Kostenaufstellung der Kostenblock 2 im Umfang von ursprünglich brutto EUR 193.630,41 auf brutto EUR 98.608,67 reduziert, da hier zunächst die weitere Entwicklung und zukünftige Nutzung der derzeitigen Bücherei abgewartet werden soll. Der Kostenblock 2 in reduzierter Form sieht zunächst nur die partielle Entnahme von Bäumen, pflegerische Maßnahmen an der Vegetation sowie die Erstellung von 2 Terrassen vor dem mittleren und kleinen Festsaal vor.

 

 

 

Mit Blick auf die nicht unerhebliche Investitionssumme und die damit verbundenen Dauer der Umsetzung, schlägt die Verwaltung vor, die Neugestaltung des Marktplatzes zum Kulturcarrée in Abschnitten zu realisieren. Daraus resultierend wird auch die südliche Begrenzung der Fläche des Kostenblocks 1 etwas nach Norden geschoben, um hier eine definierte Kante zum Bestand zu schaffen. In diesem Zusammenhang wird auf die beiliegende Übersicht der Kostenblöcke nebst Kostenberechnung vom 25.10.2012 verwiesen.

 

Die Stadtverwaltung sieht vor, im Jahr 2013 zunächst die Kostenblöcke 1 und 2 (reduziert) mit Gesamtkosten in Höhe von brutto EUR 552.871,04 einschließlich Baunebenkosten zu realisieren. Im Zusammenhang mit dem Kostenblock 1 soll auch die Neuordnung der Grünfläche einschließlich Gehweg westlich des Kulturzentrums realisiert werden. Die Fertigstellung wäre dann vor der Eröffnung des K (September 2013) im August 2013. Die Umsetzung der weiteren Kostenblöcke / Bauabschnitte würden dann mittel-/ bis langfristig folgen.

 

Diese stufenweise Umsetzung bedingt allerdings, dass die Fläche 1b im Vorfeld des Parkrestaurants und die Fläche westlich des Treppenaufgangs der Tiefgarage zur Stuttgarter Straße hin zunächst „provisorisch“ im gleichen Erscheinungsbild und in gleicher Materialität wie im Bestand wieder hergestellt werden. Dies liegt darin begründet, dass hier die vorhandenen Hochbeete im Zusammenhang mit der neuen Planung entfernt und die Pflasterflächen ergänzt werden müssen. Im Vorfeld des Parkrestaurant ist der Rückbau bereits im Zuge der Abbrucharbeiten erfolgt. Da die neu angelegte Fläche (Kostenblock 1a) im Vorfeld des K´s ihre rechteckige Geometrie und somit ihre definierten Kanten beibehalten soll, sollte diesen Flächen „nur“ entsprechend dem Bestandsbelag ergänzt werden. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rd. brutto EUR 11.000,-- einschl. Baunebenkosten. Darüber hinaus müssen auch zusätzliche Lichtstehlen beschafft werden, die bei Ausführung der Gesamtmaßnahme aus dem Bestand abgedeckt worden wären. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rd. brutto EUR 21.000,--.

 

Herr Prof. Dipl.-Ing. Hans H. Kienle und Herr Dipl.-Ing. Urs Müller-Meßner von der Kienle Planungsgesellschaft werden in der Sitzung die Entwurfsplanung persönlich vorstellen.

 

 

Die Verwaltung schlägt vor, die vorgestellte Entwurfsplanung zur gestalterischen und funktionale Verbesserung des Marktplatzes als Grundlage für die weitere Entwicklung des Kulturcarrées in Bauabschnitten zu beschließen. Für die Realisierung der Baumaßnahmen der Kostenblöcke 1 und 2 (reduziert) in 2013 wird der Baubeschluss im Grundsatz gefasst. Die weitergehenden Planungsschritte werden mit der Straßenverkehrsbehörde abgestimmt. Die erforderlichen Mittel in Höhe von brutto EUR 552.871,04 einschließlich Baunebenkosten werden im Rahmen der Haushaltsplanberatungen für 2013 neu veranschlagt.

 

 

 

 

 


Anlagen:

Nicht alle Anlagen sind öffentlich. (Internet)
Gesamtgestaltungsplan 25.10.2012.pdfGesamtgestaltungsplan 25.10.2012.pdf 121022_Übersicht Kostenblöcke_Kostenberechnung.pdf121022_Übersicht Kostenblöcke_Kostenberechnung.pdf 121025_Übersicht Kostenblöcke_Übersicht Kostenblöcke 1-2_Kostenberechnung.pdf121025_Übersicht Kostenblöcke_Übersicht Kostenblöcke 1-2_Kostenberechnung.pdf